„Flirt-Varianten“ Steigende Infektionszahlen bei neuen Corona-Varianten

Steigende Infektionszahlen bei neuen Corona-Varianten
Covid-19 Coronavirus Variante KP.2 FLiRT ist auf dem Vormarsch. (Bild: picture alliance / CHROMORANGE | Michael Bihlmayer)

Neue Varianten des Coronavirus sorgen für steigende Infektionszahlen in Deutschland und mehreren Urlaubsländern. Die sogenannten Flirt-Varianten (KP.2 und KP.3) sind offenbar auf dem Vormarsch.

Was sich nach einem heißen Sommerflirt am See anhört, ist für die Betroffenen alles andere als prickelnd. Die Sommerbekanntschaft mit den Flirt-Varianten äußert sich mit Erkältungssymptomen, kurzzeitig erhöhtem Fieber und zum Teil mit Störungen des Geschmackssinns. Die gemeldeten Corona-Fallzahlen in Deutschland im Monat Juli sind ungefähr doppelt so hoch wie vor einem Jahr, heißt es in einer Meldung des ADAC.

Überwiegend keine schweren Verläufe

Das Coronavirus entwickelt sich immer weiter. Es haben sich verschiedene neue Abkömmlinge gebildet, die als FLiRT-Varianten bezeichnet werden und sich rasch ausbreiten, so das RKI. Die gute Nachricht: die Infektionen haben überwiegend keine schweren Verläufe.

Seit Wochen verzeichnet das RKI einen Anstieg der Viruslast im Abwasser. Dabei handelt es sich um eine Sublinie des Omikron-Abkömmlings JN.1. Ihr Anteil am Infektionsgeschehen liegt bei 51 Prozent.

Fachleute sehen weiterhin eine sehr breite Grundimmunität aus Impfungen und Infektionen in Deutschland. Laut Pandemie-Radar des Bundesgesundheitsministeriums ist die 7-Tage-Inzidenz (Fälle pro 100.000 Einwohner) derzeit in Nordrhein-Westfalen (7,0) am höchsten und in Thüringen (2,5) am niedrigsten. Hier und auch in vielen anderen Bundesländern ist die Tendenz steigend. Allerdings sind die Zahlen nicht vergleichbar mit denen der Vorjahre, als deutlich mehr getestet wurde.

Anstieg in einigen Urlaubsländern

Focus-online berichtet, dass auch Mallorca einen deutlichen Anstieg der Covid-Fälle zu verzeichnen hat. „Die Erkrankung ist momentan auf den Inseln weit verbreitet“, bestätigte schon vor einigen Wochen eine Sprecherin des dortigen Gesundheitsministeriums gegenüber der „ Mallorca Zeitung “.

Infektiologen in Italien empfehlen Urlaubern aufgrund der erhöhten Infektionszahlen von KP.3 das Tragen von Masken und Griechenland erlebt aktuell eine kleine Sommerwelle. Die Griechenland-Zeitung schreibt: „Diese neuen Varianten seien äußerst ansteckend, würden allerdings nur leichte Symptome bei den Betroffenen hervorrufen, teilten Ärzte mit. In Griechenland seien entsprechende Patientenzahlen in den Krankenhäusern bereits um das Vierfache gestiegen. Allerdings seien die Gesamtzahlen im Vergleich zu den Hauptjahren der Pandemie noch verhältnismäßig gering“.

Sind alte Corona-Tests noch gültig?

Antigentests (Schnelltests) auch aus dem letzten Jahr können weiterhin genutzt werden, solange ihr Haltbarkeitsdatum nicht überschritten ist und sie bei der empfohlenen Temperatur gelagert wurden. Es gibt bisher keine Hinweise, dass die Tests bei den neuen Varianten nicht funktionieren könnten.

Gut zu wissen: Es gibt keinen Anspruch mehr auf kostenlose Schnelltests. Corona-Selbsttests sind in Apotheken, häufig auch in Drogerie- oder Supermärkten erhältlich. Ärzte können – unabhängig davon, ob ein positiver Schnelltest vorliegt – bei spezifischen Symptomen einen PCR-Test veranlassen.

Impfung: Wann ist sie sinnvoll?

Mit einer Auffrischung impfen lassen sollten sich laut der Ständigen Impfkommission (Stiko) nur Menschen ab 60 Jahren, Personen mit Vorerkrankungen oder Beschäftigte, die im Gesundheitsbereich tätig sind. In der Regel sollten dann nach der letzten Impfung oder Infektion zwölf Monate vergangen sein.

Was bedeutet Corona fürs Reisen?

Innerhalb Europas sind keine Urlaubsländer bekannt, für die bei der Einreise noch ein aktueller Covid-19-Test oder eine Impfung benötigt werden. Für gängige weltweite Reiseziele gibt es aktuell ebenfalls keine speziellen Corona-Einreisebestimmungen. Auch sind keine Reiseländer als Corona-Risikogebiete ausgewiesen.

(Quelle: ADAC)