Viele Menschen denken über einen Wechsel ihres Stromtarifs nach. Ein solcher Schritt kann erhebliche Einsparungen bringen und zugleich den CO₂-Fußabdruck reduzieren. Doch bevor man sich in die Vielzahl der Angebote stürzt, gilt es, auf einige Punkte zu achten. Dieser Artikel ist ein Leitfaden, um bei der Wahl des passenden Stromtarifs keine bösen Überraschungen zu erleben.
Der erste Schritt: Den aktuellen Tarif verstehen
Bevor die Suche nach einem neuen Anbieter beginnt, sollte man zunächst den eigenen aktuellen Tarif genau kennen. Vielerorts bleibt man jahrelang beim selben Stromversorger, oft auch im selben Tarif, ohne sich der möglichen Alternativen bewusst zu sein. Dabei bieten viele Anbieter spezielle Tarife für Neukunden an, während langjährige Kunden manchmal höhere Preise zahlen. Bei e.on kann man Strom anmelden in 3 Schritten.
Um den bestehenden Tarif zu verstehen, sind einige Informationen von Bedeutung: Wie hoch ist der Grundpreis? Wie hoch ist der Arbeitspreis für die verbrauchten Kilowattstunden (kWh)? Sind zusätzliche Kosten oder Gebühren inbegriffen? Grundsätzlich hilft es, diese Daten zur Hand zu haben, um später Vergleichbarkeit zu gewährleisten.
Angebote richtig vergleichen: Die Tücken des Tarifdschungels
Der Markt für Stromtarife ist vielfältig und teilweise unübersichtlich. Zahlreiche Vergleichsportale im Internet werben damit, den günstigsten Anbieter zu finden. Solche Portale sind hilfreich, weil sie eine schnelle Übersicht bieten, aber man ist gut beraten, die Details jedes Angebots genau zu prüfen.
Eine besondere Vorsicht ist bei extrem günstigen Angebotspreisen geboten. Diese können Lockangebote sein, bei denen der Preis nach einer bestimmten Zeit stark ansteigen kann. Oftmals sind solche Tarife mit einer Bonuszahlung im ersten Jahr versehen, was den Eindruck eines erheblichen Preisvorteils erweckt. Nach Ablauf des ersten Jahres sind die Konditionen jedoch oft weniger günstig. Deshalb ist es ratsam, stets den Preis nach der Bonuszahlung zu betrachten.
Ökostrom: Gut für Umwelt und Gewissen
Neben dem finanziellen Aspekt gewinnen nachhaltige und umweltfreundliche Stromtarife an Bedeutung. Viele Verbraucher möchten ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten und entscheiden sich deshalb für Ökostrom. Dabei handelt es sich um Strom, der aus erneuerbaren Energiequellen wie Wind-, Wasser- oder Solarkraft gewonnen wird.
Doch auch hier gibt es Unterschiede – nicht jeder „Ökostrom“-Tarif hält, was er verspricht. Zertifikate und Siegel können Hilfestellung leisten. Das bekannteste in Deutschland ist das „Grüner Strom Label“, das strenge Kriterien an die Herkunft und die Produktion des Stroms anlegt. Wer sicher sein möchte, dass der gewählte Tarif tatsächlich nachhaltig ist, sollte auf solche Zertifizierungen achten.
Vertragsbedingungen: Das Kleingedruckte zählt
Spätestens nach dem Grobvergleich der verfügbaren Tarife sollte man sich intensiv mit den Vertragsbedingungen auseinandersetzen. Laufzeit, Kündigungsfristen und Preisgarantien sind hier die wichtigsten Stichworte. Ein Vertrag mit einer kurzen Laufzeit bietet Flexibilität, kann jedoch monatlich teurer sein. Längere Vertragslaufzeiten bieten dagegen oft bessere Konditionen, aber binden den Verbraucher für einen längeren Zeitraum an den Anbieter.
Ein weiterer Punkt sind die Kündigungsfristen. Eine gängige Praxis ist, dass sich Verträge automatisch verlängern, wenn sie nicht rechtzeitig gekündigt werden. Dieser Zeitraum kann je nach Anbieter variieren, ist jedoch häufig auf drei Monate vor Vertragsende festgelegt.
Preisgarantien sind ebenfalls ein Element, auf das man achten sollte. Solche Garantien schützen vor Preissteigerungen während der Vertragslaufzeit und bringen somit eine zusätzliche Sicherheit gegen künftig steigende Energiepreise.
Der Wechselprozess: Einfacher als gedacht
Hat man einen passenden Tarif gefunden, ist der eigentliche Wechselprozess erstaunlich unkompliziert. Der neue Anbieter übernimmt in der Regel die Kündigung beim bisherigen Versorger und die Anmeldung beim Netzbetreiber. Eine Unterbrechung der Stromversorgung ist dabei ausgeschlossen, denn die Erzeugung und Verteilung des Stroms bleibt weiterhin in den Händen des zuletzt genutzten Netzbetreibers.
Man muss lediglich den neuen Vertrag unterzeichnen und gegebenenfalls den aktuellen Zählerstand mitteilen. Der exakte Zeitpunkt des Wechsels wird dann koordiniert und man erfährt rechtzeitig, wann der neue Tarif greift.
Fazit: Gut informiert zu finanziellem und ökologischem Gewinn
Ein Wechsel des Stromtarifs ist sowohl aus finanzieller als auch aus ökologischer Sicht sinnvoll. Um jedoch wirklich von den Vorteilen profitieren zu können, ist eine gründliche Vorbereitung notwendig. Man sollte sich ausreichend Zeit nehmen, um den bestehenden Tarif zu analysieren, verschiedene Angebote zu vergleichen und die jeweiligen Vertragsdetails sorgfältig zu prüfen. Auf diese Weise kann man sicherstellen, den idealen Tarif zu wählen und somit nicht nur Geld zu sparen, sondern auch einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz zu leisten.
- Gut zu wissen: Stadtwerke Mengen verzichten auf eine Strompreiserhöhung.