Trauriger Fund in der Wilhelma Gepardin Niara verliert ihren Nachwuchs

Gepardin Niara verliert ihren Nachwuchs
Gepardin Niara, wenige Tage nach dem Verlust ihres neugeborenen Nachwuchses. (Bild: Birger Meierjohann)

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Am 13. Juli hatten die Tierpfleger des zoologisch-botanischen Gartens zunächst eine erfreuliche Entdeckung gemacht: In den Abendstunden war aus dem Besucherbereich der Gepardenanlage deutlich zu sehen, wie Niara im Eingangsbereich ihrer Wurfbox liegend, ein Neugeborenes säugte.

Überraschend kam das nicht: Bereits im April wurde Niara mit Zawadi zusammengeführt, einem Männchen, mit dem sie 2022 erfolgreich für Nachwuchs gesorgt hatte. Auch dieses Jahr verlief alles zunächst genau nach Plan. In den Wochen nach dem „Herrenbesuch“ legte Niara bis Juli rund acht Kilogramm an Gewicht zu. Dass sie trächtig sein musste, war naheliegend.

Da die ersten Tage nach der Geburt eine sehr sensible Phase darstellen, wurden jegliche Störungen vermieden und keinerlei Kontrollen innerhalb der Gepardenanlage durchgeführt. Bereits am Tag nach der Geburt kamen aber die ersten Sorgen auf: Dass kein Jungtier mehr zu sehen war, ist nicht weiter ungewöhnlich. Schließlich hätte der Nachwuchs unerkannt in einem nicht einsehbaren Winkel der Wurfbox liegen können. Dass sich die Gepardin selbst aber kaum noch dort aufhielt, war untypisch. Am Dienstag, dem 16. Juli wurde daher die Entscheidung getroffen, die Wurfbox zu überprüfen. Wie befürchtet, wurde dabei kein lebendiges Jungtier vorgefunden – lediglich Überreste.

Kuratorin Dr. Ulrike Rademacher erklärt: „Alle Anzeichen sprechen dafür, dass Niara ihren Nachwuchs gefressen hat. Ob es sich dabei um einen oder mehrere Welpen gehandelt hat, lässt sich nicht feststellen. Auch über die Gründe können wir nur spekulieren. Schließlich hat Niara vor zwei Jahren in der gleichen Anlage und unter identischen Bedingungen erfolgreich und ohne Komplikationen fünf Jungtiere großgezogen. Möglicherweise war der Nachwuchs krank und nicht lebensfähig.“

Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin ergänzt: „Bei der Nachzucht bedrohter Arten gibt es leider nicht nur Erfolgsmeldungen. Auch traurige Rückschläge wie dieser gehören dazu. Natürlich lassen wir uns davon nicht von unserem Weg abbringen und setzen uns weiter aktiv für den Artenschutz ein.“

(Pressemitteilung: Wilhelma)