Echte Tiere in Filmen – ist das noch nötig?

Echte Tiere in Filmen – ist das noch nötig?
Noch immer gibt es viele Filme mit echten Tieren – doch wie geht es den Vierbeinern dabei? (Bild: Gorlov // iStock / Getty Images Plus)

Der Film „Lassie: Ein neues Abenteuer“ läuft derzeit in den Kinos. Doch sind Filme mit echten Tieren in Zeiten von realistischen Animationen überhaupt noch zeitgemäß? Und wie tierfreundlich sind die Dreharbeiten wirklich?

„Ein Schweinchen namens Babe“, die alten „Lassie“-Filme oder „Unser Charly“ – wir alle kennen Filme mit tierischen Hauptdarstellern. Im Rahmen der Dreharbeiten zum neuen „Lassie“-Film wurde nun die Stimmen von Tierrechtsorganisationen wie PETA laut, die fordern, dass echte Tiere in Filmen nichts mehr verloren hätten.

Wie geht es den Filmtieren?

Im Abspann der meisten Kinofilme, in denen Tiere mitspielen, erscheint der Hinweis der „American Humane Association“ (AHA) „No animals were harmed“, auf Deutsch: In diesem Film kamen keine Tiere zu Schaden.“ Doch stimmt das auch wirklich?

Um eines vorwegzunehmen: Viele Filmtiertrainer gehen mit ihren Tieren sehr verantwortungsvoll um und passen gut auf diese auf. Die Tiere bekommen ihre Ruhezeiten, werden beim Training nicht überfordert und leben abseits der Dreharbeiten ein ganz normales Leben als Haustier.

Viele Tiere sind normale Haustiere, wenn sie nicht gerade vor der Kamera stehen.
Viele Tiere sind normale Haustiere, wenn sie nicht gerade vor der Kamera stehen. (Bild: Chalabala // iStock / Getty Images Plus)

Im neuen „Lassie“-Film wird Lassie von einem Collie gespielt, der im wahren Leben „Bandit“ heißt und auf der Filmtierranch von Renate Hiltl lebt. Hier führt er ein normales Hundeleben und wurde behutsam und über mehrere Jahre auf seine Rolle vorbereitet.

Tiere sterben an Filmsets

Allerdings gibt es in der Branche auch „schwarze Schafe“, die es mit dem Tierwohl nicht so genau nehmen. Immer wieder kommt es bei Dreharbeiten zu unschönen Vorfällen.

So wurde beispielsweise die ehemalige ZDF-Produktion „Unser Charly“ laut der Welttierschutzgesellschaft e.V. vielfach mit Vorwürfen der Tierquälerei konfrontiert. Die Schimpansen sollen beim Training harte Schlägen auf den Kopf bekommen haben.

Die Schimpansen bei „Unser Charly“ sollen am Set geschlagen worden sein.
Die Schimpansen bei „Unser Charly“ sollen am Set geschlagen worden sein. (Bild: curioustiger // iStock / Getty Images Plus)

Ausgemusterte Affen – insgesamt wurde mit 15 verschiedenen Schimpansen gedreht – mussten außerdem unter sehr schlechten Bedingungen in Einzelhaltung in Texas leben. 2010 wurde die Serie nach vielen Protesten ohne öffentliche Stellungnahme eingestellt.

Es kommt auch auch vor, dass Tiere bei Dreharbeiten sterben. So wurden laut PETA Deutschland am Set der Hobbit-Trilogie mutmaßlich bis zu 27 Pferde, Hühner, Ziegen und Schafe verletzt oder getötet.

Zwei der Pferde sollen beispielsweise von Klippen gestürzt sein. Eines habe eingeschläfert werden müssen, nachdem es Stunden nach dem Sturz mit gebrochenem Hals und Rücken gefunden worden sei. Das zweite Pferd wurde laut PETA tot in einem Fluss gefunden.

Die Alternative: CGI-Tiere

Tierschutzorganisationen sind der Meinung, dass dank technologischer Fortschritte das Mitwirken von Tieren für einen Filmdreh inzwischen überholt sei.

Die Alternative ist die CGI (Computer Generated Imagery) Technik. Damit werden Tiere Schicht für Schicht am Computer erschaffen – und das lebensgetreu, von den Knochen und Muskeln bis hin zu Haut und Fell. Außerdem können die tierischen Bewegungsabläufe und Emotionen lebensecht dargestellt werden.

Die Tiere in Dinosaurierfilmen sind komplett animiert und wirken wie echt.
Die Tiere in Dinosaurierfilmen sind komplett animiert und wirken wie echt. (Bild: Orla // iStock / Getty Images Plus)

CGI gibt es bereits seit den 1970er Jahren und ist aus der Filmlandschaft heutzutage nicht mehr wegzudenken. Stellt sie also die Alternative zu lebenden Tieren in Filme dar?

(Quelle: peta.de, welttierschutz.org)