Achtbeinig, haarig und groß Die Nosferatu-Spinne breitet sich immer mehr aus

Die Nosferatu-Spinne breitet sich immer mehr aus
Mittlerweile ist die Nosferatu-Spinne überall in Deutschland anzufinden. Für Menschen gilt sie als ungefährlich. (Bild: NABU/ Robert Pfeifle)

Schon beim Klang des Namens läuft es vielen eiskalt den Rücken runter. Ihr Name ist gruselig und ein Biss kann sehr schmerzhaft sein. Die Nosferatu-Spinne breitet sich immer mehr in Deutschland aus, so der NABU. Was Sie wissen sollten.

Bis vor drei Jahrzehnten lebte die Nosferatu-Spinne nur im Mittelmeerraum. Erste Nachweise in Deutschland gab es 2005 in Baden-Württemberg. Inzwischen ist sie in ganz Deutschland verbreitet. Die Auswertung verschiedener Daten zeigen, dass die Nosferatu-Spinne in nahezu allen Bundesländern verbreitet ist. Die gute Nachricht: Gefährlich ist sie nicht.

Ihr Biss sticht problemlos durch menschliche Haut

Die Spinne mit dem furchterregenden Namen kann kräftig zubeißen. Anders als die meisten heimischen Spinnenarten kann sie mit ihrem Kiefer die menschliche Haut bei einem Biss problemlos durchdringen und ihr Gift einspritzen. Das ist aber kein Grund zur Beunruhigung, schreibt der NABU. Das Gift der Zoropsis spinimana ist für Menschen nicht gefährlich. Ihr Biss wird als ungefähr so schmerzhaft wie ein leichter Wespenstich beschrieben. Zudem beißt sie nur zu, wenn sie gereizt wird. Vor der Nosferatur-Spinne müssen sich also lediglich Insekten und andere Spinnen in Acht nehmen.

Auf dem Meldeportal NABU-naturgucker.de waren im Herbst 2022 innerhalb weniger Wochen mehr als 25.000 neue Funde gemeldet worden. Aktuell (August 2024) sind es rund 35.000 Meldungen. Bei uns in Deutschland ist sie bislang vor allem als Stubenhocker bekannt und wird meist in Gebäuden gefunden. Vielleicht wird sie aber in Häusern auch einfach seltener übersehen als im Freien, denn vor allem im Sommer mehren sich die Meldungen auch aus dem Umfeld von Häusern und aus Gärten, so der NABU.

Klettert senkrecht an Glasscheiben hoch

Sie erreicht knapp zwei Zentimeter Körperlänge und Beinspannweiten von bis zu sechs Zentimetern. Eine Besonderheit ist, dass sich die Nosferatu-Spinne selbst an senkrechten Glasscheiben festhalten kann. Möglich machen das spezielle Hafthaare an den Beinen. Sie baut keine Netze, um ihre Beute zu fangen. Stattdessen verfolgt sie ihre Beute und stößt dann blitzartig vor. Fäden spinnen kann sie aber trotzdem: Sie webt ihre Eier in einen Kokon und in ein großes Gespinst aus Kräuselfäden ein und bewacht dieses. Als nächtliche Jägerin hält sie im Haus den Bestand an Fliegen und anderen Insekten klein.

Wenn Sie gebissen werden

An der Bissstelle sind zwei Einstiche sichtbar und es besteht die Möglichkeit, dass es zu einer Anschwellung kommt. Kratzen Sie keinesfalls an einem Spinnenbiss , da sonst Keime und Bakterien in die Wunde gelangen könnten. Aufgrund der Seltenheit von Spinnenbissen sollten Sie vorsichtshalber einen Arzt aufsuchen, so verschiedene Portale.

Wer eine Nosferatu-Spinne entdeckt hat, kann seine Sichtung über die Webapp von NABU|naturgucker melden. Hier kann der Fundort angeben und Bilder hochladen werden. Weitere Infos gibt`s unter www.nabu.de

(Quelle: Nabu)