Der Duft süßer Weckmänner in der Luft versetzt zurück in die Kindheit. Doch woher kommt der Brauch am Nikolaustag eigentlich? Wir verraten es dir – und obendrauf gibt’s ein leckeres Last-Minute-Rezept. Damit du das Klausenmännle noch pünktlich zum Montag parat hast.
Die Auslagen der Bäckereien sind voll und auch zu Hause wird gebacken was das Zeug hält. Es gibt wieder Weckmänner! Und damit ist klar: die Adventszeit ist angebrochen und der Nikolaustag steht kurz bevor. Die süßen Hefeteig-Figuren bringen Kinderaugen zum Strahlen, aber auch wir Großen freuen uns über das beliebte Adventsgebäck. Doch woher kommt die alte Tradition eigentlich?
Die Geschichte des süßes Weckmanns
Den Weckmann gibt es schon seit dem Mittelalter. Ursprünglich sollte das heißbegehrte Gebäck den Bischof von Myra, also unseren Nikolaus, darstellen. Früher hatte der Weckmann einen tönernen Bischofsstab in der Hand. Heute trägt der süße Kerl eine Tonpfeife. Wahrscheinlich fand der „Austausch“ während der Reformation der katholischen Kirche im 17. Jahrhundert statt. Zu dieser Zeit hatten Tonpfeifenbäckereien ihre Blütezeit und die Pfeife war somit ein beliebtes Accessoire.
Es gibt aber auch eine andere Vermutung. Und zwar wird gemunkelt, dass einmal einem Bäcker in der Vorweihnachtszeit – irgendwann im 18. Jahrhundert – die Tonpfeifen ausgegangen sind. Als er an einem Tabakgeschäft vorbeimarschierte und in der Auslage die Pfeifen sah, kamen die dem Bäcker gerade recht. Denn sie erinnerten ihn an umgekehrte Bischofsstäbe. Also nahm er sie fortan für seine Weckmänner.
Männele, Weckmann oder Grittibänz
Doch nicht überall ist der Weckmann ein Weckmann: Im Westen Deutschlands wird er nach dem Teig benannt – Wecken oder auch Stuten – der hauptsächlich aus Mehl, Zucker, Salz und Hefe besteht. Deshalb nennt man ihn am Niederrhein Stutenkerl. Bei uns in Süddeutschland hingegen richtet sich der Name nach der Form. Hier wird der Weck- zum Printen- oder Klausenmann.
Hättest du’s gedacht? Man findet das Kerlchen auch in unseren Nachbarländern. In der Schweiz nennt man den Weckmann Grittibänz, in Luxemburg heißt er Boxemännchen, im Elsaß Männele, in Lothringen Jean Bonhomme und in den Niederlanden Buikmann.
Kleine Freude, großes Fest
Verziert mit Rosinen, Mandeln und Hagelzucker wird er bei uns rund um den Nikolaustag zu den verschiedensten Anlässen verschenkt. Er soll den Menschen Freude bereiten – ganz besonders den Kindern, Armen und Hilfsbedürftigen. Damit wird das Verschenken der leckeren Hefeteig-Figur zum Sinnbild für den Heiligen Nikolaus. Ein kleines Geschenk, das schon auf die größte Freude hinweist: Weihnachten.
Schnelles Weckmann-Rezept
Jetzt haben wir soviel über Weckmänner gelesen, dass wir sie natürlich am liebsten gleich verspeisen würden. Hier gibt’s das Rezept dazu. Am Montag ist schon Nikolaustag und da der Weckmann eben für den Nikolaus steht, ist das DIE Gelegenheit für das süße Teigmännchen.
Für zehn Weckmänner brauchst du:
- 1 kg Mehl
- 2 Würfel Hefe
- 500 ml Milch, lauwarm
- 250 g Butter, flüssig
- 160 g Zucker
- Abrieb einer Bio-Zitrone
- 2 Eier
- 2 Eigelb
- eine Prise Salz
- Rosinen zum Verzieren
- Weckmann-Ausstecher
So geht’s:
1. Zuerst verrührst du die Hefe mit der Milch. Anschließend fügst du Mehl, Butter, Zucker, Zitronenabrieb, Eier und Salz hinzu und verknetest alles zu einem geschmeidigen Hefeteig. Den Teig an einen warmen Ort stellen und gehen lassen, bis er die doppelte Menge erreicht hat.
2. Ist der Teig gegangen, rollst du ihn aus und stichst mit den Weckmann-Ausstechern die Klausenmänner aus. Die Weckmänner legst du dann auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech und bestreichst sie mit dem Eigelb. Zum Schluss die Rosinen als Augen und Knöpfe verwenden und wer mag, fügt noch eine kleine Tonpfeife hinzu.
3. Die Weckmänner gehen dann für ca. 15 Minuten bei 180 Grad Umluft in den Backofen.
Tipp: Mit einer weihnachtlichen Schleife um den Hals sind deine Weckmänner ein süßes Mitbringsel zum Adventstreffen.