Tag des Regenwurms: Glücklich, wer den Schlingel im Garten hat

Tag des Regenwurms: Glücklich, wer den Schlingel im Garten hat
Regenwürmer sind Götter der Fruchtbarkeit. (Bild: picture alliance / Zoonar | Trygve Finkelsen)

Des einen Freud, des anderen Leid. Wer eine Schlangenphobie hat, der lässt einen spitzen Schrei los, wenn er im Blumenbeet mit den Händen auf einen Regenwurm trifft. Der Gartenfreak freut sich wie Bolle, denn der fleißige Regenwurm wühlt, kriecht und frisst sich zu jeder Tageszeit durch den Boden, belüftet ihn und zersetzt Pflanzenmaterial.

Obwohl fast blind, taub und stumm, ohne Beine oder Arme, findet der Regenwurm seinen Weg. So sorgt er für einen fruchtbaren Boden und gute Ernten. Dieser Fleiß wird am 15. Februar, dem Tag des Regenwurms, geehrt.

Unverzichtbare Baumeister im Boden

Er kann tasten und schmecken sowie Licht und Erschütterung wahrnehmen. Die Atmung findet über die Haut statt, die empfindlich auf Säure oder andere Störungen reagiert. Der pH-Wert der Erde muss mindestens 3,5 betragen, damit sein Schleimmantel erhalten bleibt. Regenwürmer kriechen, indem sie einzelne Körperabschnitte abwechselnd strecken und zusammenziehen.

Der Feind des Regenwurms: Amseln, Stare, Drosseln, Möwen und Krähen lieben Regenwürmer als proteinreiche Mahlzeit für zwischendurch.
Der Feind des Regenwurms: Amseln, Stare, Drosseln, Möwen und Krähen lieben Regenwürmer als proteinreiche Mahlzeit für zwischendurch. (Bild: Pixabay)

Kanalsystem lockert der Boden

Sie fressen Blätter, abgestorbene Pflanzenreste und Mikroorganismen, die sie in ihrem schlauchförmigen Magen-Darm-System verdauen. Pro Tag vertilgt ein Wurm etwa die Hälfte seines Eigengewichts. Sein Kanalsystem durchzieht, lockert und durchlüftet den Boden, gibt ihm zugleich Struktur und lässt Regenwasser schneller versickern. Davon profitieren Pflanzenwurzeln und wichtige Bodenorganismen.

Kostenfreier Lieferant von hochwertigem Gartendünger

„Der Kot enthält wichtige Pflanzennährstoffe wie Stickstoff, Phosphor und Kalk und ist damit ein hochwirksamer, hochkonzentrierter Gartendünger. Der Regenwurm ist als kostenfreier Lieferdienst unterwegs, von dem Mensch und Natur gleichermaßen profitieren. Doch dafür braucht es eine regenwurmfreundliche Umgebung – auch für den Badischen Riesenregenwurm, den es nur hier im Südwesten gibt“, betont NABU-Landwirtschaftsreferent Jochen Goedecke.

Für Gartenfreunde sind Regenwürmer eine echte Hilfe, das sie die Erde auflockern.
Für Gartenfreunde sind Regenwürmer eine echte Hilfe, das sie die Erde auflockern. (Bild: Pixabay)

Gott der Fruchtbarkeit oder Schwabenwurm?

In Deutschland kommen laut Bundeslandwirtschaftsministerium 39 Regenwurmarten vor. Am bekanntesten bei uns ist der Gemeine Regenwurm. Eigentlich müsste er in unserer Region „Schwabenwurm“ heißen, denn er schafft unentwegt. Bei seiner Wühlarbeit scheidet er im Akkord Kothäufchen aus und wird so quasi zum Gott der Fruchtbarkeit.

(Quelle: NABU)