Selbstfahrender Shuttlebuss in Friedrichshafen getestet: Land fördert zweite Phase des Forschungsprojekts RABus mit 7 Mio. Euro

Selbstfahrender Shuttlebuss in Friedrichshafen getestet: Land fördert zweite Phase des Forschungsprojekts RABus mit 7 Mio. Euro
Verkehrsminister Winfried Hermann hat den Startschuss für die zweite Phase des Forschungsprojektes RABus gegeben. (Bild: Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg/Presse/Uli Regenscheit)

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Friedrichshafen (wb/le) – Auf einer Teststrecke im Werk 2 der ZF wurde am Donnerstag ein selbstfahrender Shuttlebus getestet. Verkehrsminister Winfried Hermann war bei der Testfahrt anwesend. Ein Modellprojekt des Landes zum automatisierten Fahren, an dem auch der Autozulieferer aus Friedrichshafen beteiligt ist, geht in eine neue Phase.

Im Rahmen des Projektes „Reallabor für den Automatisierten Busbetrieb im ÖPNV in der Stadt und auf dem Land“ wird der Einsatz großer, vollautomatisierter Busse wissenschaftlich erforscht und auch real erprobt. Es entstand aus dem Strategiedialog Automobilwirtschaft BW.

Innerorts mindestens 40 und außerorts 60 Stundenkilometer

Der Schwerpunkt der zweiten Phase von RABus liegt auf den Weiterentwicklungen der Fahrfunktionen der Shuttles. In Mannheim zählt dazu der fahrerlose Betrieb (Level-4), in Friedrichshafen betrifft es das Befahren des Überlandanteils mit akzeptablen Geschwindigkeiten. Bis Mitte 2024 sollen die Shuttles den ansässigen ÖPNV ergänzen. Um im jeweiligen Umfeld ein angepasstes und gleichzeitig sicheres Fahrverhalten zu erreichen, sollen die Fahrzeuge im regulären Verkehr „mitschwimmen“ können – innerorts mit mindestens 40 und außerorts mit mindestens 60 Stundenkilometern.

Das Design lehnt sich an die Mobilitätsmarke „bwegt“

Zusammen mit Torsten Gollewski, Executive Vice President Autonomous Mobility Systems bei ZF Friedrichshafen, enthüllte Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann das Shuttle-Design für die beiden Reallabore anlässlich des DVWG DACH-Kongresses in Friedrichshafen. Das Design lehnt sich an die Mobilitätsmarke „bwegt“ des Verkehrsministeriums Baden-Württemberg für den öffentlichen Personennahverkehr an. Minister Hermann übergab den Zuwendungsbescheid über sieben Millionen Euro an die Projektleiterin beim Konsortialführer Forschungsinstitut für Kraftfahrwesen und Fahrzeugmotoren (FKFS), Dr. Ulrike Weinrich.

Das Shuttle bietet Platz für bis zu 22 Personen

Mit seinen sechs Metern Länge, einer Breite von 2,20 und einer Höhe von 2,80 Metern bietet das Shuttle Platz für bis zu 22 Personen. Ausgestattet mit einer Vielzahl an Sensoren wird das vollelektrische, autonome Shuttle des Konsortialpartners ZF Friedrichshafen AG mit akzeptablen Geschwindigkeiten im Mischverkehr eingesetzt.

Ob Fahrgäste ein fahrerloses Busshuttle nutzen und wie sich die Ergebnisse des Forschungsprojekts landesweit übertragen lassen, wird vom Konsortialpartner Karlsruher Institut für Technologie wissenschaftlich untersucht und beurteilt. Die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH und der Stadtverkehr Friedrichshafen GmbH mit DB ZugBus Regionalverkehr Alb-Bodensee GmbH bewerten außerdem die Wirtschaftlichkeit des Fahrbetriebs.

(Quelle: Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg)