Im Frühjahr ist alles fertig Hackschnitzelanlage in Tuttlingen nimmt Formen an

Hackschnitzelanlage in Tuttlingen nimmt Formen an
Fast fertig: Die Hackschnitzeltrocknungsanlage im Hasenholz. (Bild: Stadt Tuttlingen)

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Die Hackschnitzelanlage im Hasenholz nimmt Gestalt an. Die tragenden Holzbinder sind gesetzt, bis zum Frühjahr soll das Gebäude fertig sein.

Neun schwere Holzbinder wurden dieser Tage mit einem Autokran auf die Betonkonstruktion gesetzt, als nächstes wird nun das Dach mit Trapezblech eingekleidet. Danach ist die Holzschnitzelanlage so gut wie fertig – und ein weiteres Projekt für eine regenerative lokale Energieversorgung kann seinen Betrieb aufnehmen.

Zum rund 1,5 Millionen Euro teuren Bau auf dem Gelände der ehemaligen Erddeponie gehören neben der Lagerhalle auch ein befestigter Platz als Lager- und Verladefläche. Geplant wurde der Bau von der städtischen Abteilung Hochbau. Im Endausbau wird die Halle rund 70 Meter breit und 25 Meter tief sein.

Rund 5000 Kubikmeter Hackschnitzel werden hier künftig pro Jahr getrocknet. Gewonnen werden sie aus Waldresthölzern und rotfaulen Fichtenabschnitten, aus denen keine Sägeprodukte hergestellt werden können. Mit mobilen Häckslern wird das Restholz meist direkt vor Ort im Wald zerkleinert und in der neuen Halle dann getrocknet. Die Trocknung hat gleich zwei Vorteile: Die Hackschnitzel schimmeln nicht und sind folglich länger lagerfähig. Außerdem steigt die Energieausbeute um bis zu 20 Prozent.

Getrocknet werden die Hackschnitzel mit Warmluft, die in einem Luftkollektor von der Sonne erhitzt wird. Das Gebläse wiederum wird mit Solarstrom betrieben, der in einer eigenen PV-Anlage entsteht. „Das Projekt wird aus vielerlei Hinsicht ausgesprochen klimafreundlich“, so Michael Hager, Leiter der Abteilung Forst bei der Stadt Tuttlingen. Ein weiterer Vorteil ist, dass vom Borkenkäfer befallenes Material schneller aus dem Wald gebracht werden kann, wodurch die Massenvermehrung des Waldschädlings eingedämmt werden soll.

Verbrannt werden die Hackschnitzel in den Heizkraftwerken der SWT. Ein großer Teil des Bedarfs, das die SWT für die Holzkraftwerke in ihrem Wärmenetz benötigen, kann so dann vor Ort erzeugt werden.

(Pressemitteilung: Stadt Tuttlingen)