Glatte Straßen können schnell zum Verhängnis werden – noch kritischer wird es dann, wenn das Reifenprofil nicht den Witterungsverhältnissen entspricht. Das musste ein Paketzusteller im Kreis Sigmaringen am Mittwochmorgen erfahren.
Gegen 9.15 Uhr bog der Fahrer mit seinem Sprinter in die Straße „Am Steinbruch“ ein. Dabei brach das Fahrzeug bei Glätte aus und prallte gegen einen Aufsteller für Steinfliesen. Dabei entstand ein Sachschaden von rund 2.500 Euro.
Bei der Unfallaufnahme stellte sich heraus, dass die Reifen des Zulieferfahrzeugs stark abgefahren waren. Beide Verantwortlichen, Paketbote und Fahrzeughalter, erwartet eine Ordnungswidrigkeitenanzeige. Der Fahrer musste im Anschluss eine Werkstatt aufsuchen und den Mangel umgehend beseitigen lassen.
Die richtige Mindestprofiltiefe der Reifen ist überlebenswichtig
Um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten, schreibt das Gesetz in Europa eine Mindestprofiltiefe von 1,6 mm für Pkw- und Motorradreifen sowie 1,0 mm für Leichtkrafträder vor. Ist das nicht der Fall, muss man mit bis zu 120 Euro Bußgeld und einem Punkt rechnen.
Tests des ADAC zeigten jedoch, dass die gesetzlich festgelegte Profilgrenze lediglich einen minimalen Sicherheitsstandard bietet. Bei Sommerreifen ist es daher ratsam, ein Profil von mindestens drei Millimetern zu haben, während für Winter- oder Ganzjahresreifen sogar eine Mindestprofiltiefe von vier Millimetern empfohlen wird. Andernfalls kann es zu kritischen Situationen kommen, insbesondere bei nassen Straßen, Schnee oder Schneematsch.
Der 1-Euro-Münzen-Trick
Wer auf die Schnelle keine andere Möglichkeit findet die Profiltiefe zu überprüfen, kann sich eine 1-Euro-Münze zu Nutze machen. Es ist zwar nicht möglich, damit eine millimetergenaue Messung durchzuführen – eine Vorabdiagnose kann jedoch gestellt werden.
Der Grund: Der goldene Rand der 1-Euro-Münze ist exakt drei Millimeter breit. Wenn Sie die Münze in die Mitte des Reifenprofils halten, müssen Sie darauf achten, ob der Goldrand schon sichtbar ist oder noch in der Bereifung verschwindet.
(Quelle: adac.de, Polizeipräsidium Ravensburg)