Wo bekomme ich Informationen her, welche sind erdacht, welche sind wahr? Diese und weitere Fragen gab es bei der Podiumsdiskussion im Gloria-Kino-Center Mengen.
Jede Geschichte hat drei Seiten, heißt es, deine, meine und die Wahrheit. Gerade im Bereich Journalismus ist es wichtig, nicht nur eine Quelle zu haben, sondern mehrere.
Kossi Themanou wollte mit seinem Film „We survived – Exiljournalisten zurück ins Leben“ zeigen, wie essenziell ein differenziertes Bild für jeden Menschen ist, das vor allem durch Beiträge in Printmedien und im Digitalen entsteht. Hilfreich sind daher kritische Berichte, die aber oft mit Gefängnisstrafen, Folter und Mord geahndet werden. Gemeinsam mit Georgi Kolev drehte er den etwa 30-minütigen Film, der Journalisten, die geflohen sind, zu Wort kommen lässt.
Aufgrund ihrer Rolle als Netzwerkzentrale unterstützte die Stadt Mengen das Vorhaben, einen Film- und Diskussionsabend zu veranstalten. Der Einladung folgten knapp 80 Jugendliche und Gäste aus Politik, Gesellschaft und den Arbeitskreisen. Erst zurückhaltender, aber dann immer nachfragender, beteiligten sich die Schüler und Gäste.
Die Fragen gingen an Oula Malhfouz, eine Journalistin aus Tübingen, die aus ihrer Heimat Syrien geflohen ist, Dr. Kofi N’sougan, einem Wissenschaftler aus Togo, der sich mit der Korrektur der kolonialen Narrative beschäftigt und Themanou selbst. Er floh aus Togo aufgrund seiner kritischen Berichterstattung. Heute lebt er in Mengen und engagiert sich für mehr Vielfalt in der Gesellschaft.
Ihm und seinen Mitredenden war es wichtig, zu zeigen, dass die Arbeit von Journalisten einen hohen Stellenwert einnimmt, um objektiv zu berichten. Sie rieten den Gästen, jedoch, nicht alles zu glauben, sondern mehr nachzufragen, sich mit Menschen aus verschiedenen Ländern zu vernetzen und selbst aktiv zu werden.
(Pressemitteilung: Stadtverwaltung Mengen)