Martinshöfe Weingarten: Neuer Bauträger investiert 250 Millionen Euro

So sollen die Martinshöfe einmal aussehen.
So sollen die Martinshöfe einmal aussehen. (Bild: BUWOG / Stadt Weingarten)

Weingarten (dpi) – Die Martinshöfe haben einen neuen Bauträger. An der vergangenen Gemeinderatsitzung stellte sich das Unternehmen erstmals der Öffentlichkeit vor. In das Schuler Areal will es 250 Millionen Euro investieren.

An der vergangenen Gemeinderatsitzung am Montag präsentierte sich der neue Martinshöfe-Besitzer, die BUWOG Bauträger GmbH, der Öffentlichkeit. Das Unternehmen ist eine Tochtergesellschaft des Immobilienkonzerns Vonovia. Auf dem rund 3,7 Hektar großen Gelände will die BUWOG in den nächsten Jahren 500 neue Wohnungen, Gewerbeflächen und Grünraumkonzepte realisieren und investiert insgesamt rund 250 Millionen in die Martinshöfe. 2023 soll mit dem Bau begonnen werden, bis 2029 sei die Fertigstellung geplant.

„Wir freuen uns, dass wir heute mit dem Namen des neuen Eigentümers der Martinshöfe an die Öffentlichkeit treten können. Die Neuentwicklung des Quartiers ist ein Jahrhundertprojekt für die Stadt Weingarten und wir sind überzeugt , dass wir mit der Firma BUWOG einen neuen verlässlichen und kompetenten Partner an unserer Seite haben, der in den kommenden Jahren die Vereinbarungen unseres Städtebaulichen Vertrags mittragen und vollumfänglich umsetzen wird“, so Oberbürgermeister Ewald an der vergangenen Gemeinderatsitzung am Montag.

Nach Jahren der Planung, Bürgerbeteiligungen und einem städtebaulichen Wettbewerb wurde im März 2021 der Satzungsbeschluss des Bebauungsplans gefasst. Nur fünf Monate später, also im August 2021 kündigte die Lindauer Firma I+R Bau an, die Martinshöfe abgeben zu wollen. Zwei Großprojekte seien dem Unternehmen zu viel, denn neben den Weingartener Martinshöfen ist die I+R Bau auch an dem Lindauer Bauvorhaben „Vier Linden“ beteiligt. Dort entstehen rund 400 Wohnungen für die Stadt am Bodensee. Die Verantwortlichen der Stadt Weingarten zeigten sich damals „überrascht“, aber auch gewollt, das Projekt mit einem anderen Bauträger weitergehen zu wollen.

Ende 2021 fand sich dann nach einer kurzen Suche ein Käufer. „Die BUWOG erwarb die Liegenschaft samt Bebauungsplan und den im Städtebaulichen Vertrag mit der Stadt Weingarten fixierten Nutzungskonzepten bis hin zu Ausführungsdetails.“ so die Stadtverwaltung Weingarten am Mittwoch. 

„Wir planen mit den ‚Martinshöfen‘ ein gut durchmischtes Quartier mit einem ausgewogenen Mix an Miet- und Eigentumswohnungen und Wohnraum für alle Generationen. Dazu schaffen wir wohnbegleitende Qualitäten wie einen Quartiersplatz, einen neuen Quartierstreff und Raum für neue Gewerbeflächen und Büros für rund 400 Arbeitsplätze.“ versprach BUWOG-Geschäftsführerin Eva Weiß.

Die Martinshöfe von oben.
Die Martinshöfe von oben. (Bild: BUWOG / Stadt Weingarten)

Gemischte Nutzung auf den Martinshöfen

Mit einem Mix von ein bis fünf Zimmer-Wohnungen wolle man ein Wohnangebot für unterschiedlichste Zielgruppen und Altersklassen schaffen, erklären die BUWOG und die Stadt Weingarten in einer gemeinsamen Mitteilung. 381 Mietwohnungen und 126 Eigentumswohnungen sollen auf dem Gelände entstehen. Bei den Mietwohnungen sollen für das „betreute Wohnen“ 50 barrierefreie Apartments, mit zwei bis drei Zimmern, für ältere Menschen entstehen. Weiter heißt es, 20 Prozent aller Wohnungen seien mietpreisgedämpft und für Menschen mit geringeren Einkommen. Genaueres wurde hierzu nicht mitgeteilt.

Fast alle Wohnungen in den Martinshöfen sollen über einen Balkon, eine Terrasse, Loggia oder über Dachterrassen verfügen. Ein Quartiersplatz soll als zentrale Anlaufstelle für die Bürger dienen, dieser soll von der Stadt Weingarten betrieben werden. In Sachen Nachhaltigkeit werden die Martinshöfe „umfassend mit erneuerbaren Energien und nachhaltigen Qualitäten ausgestattet sein“ heißt es. 80 Prozent der Energien sollen durch Erdsonden und Photovoltaik entstehen.

28 Gewerbeeinheiten, sollen den Bedarf im Quartier und im näheren Umfeld decken. Zwei Einzelhandelsflächen, kleinere Gewerbeeinheiten für eine Bäckerei mit Café oder moderne Büro- und Praxisflächen sollen das Angebot perfektionieren.

Altlasten entfernen kostet 10 Millionen Euro

Ab 2023 sollen die Baumaßnahmen auf dem ehemaligen Schuler-Areal beginnen. Umfassende Maßnahmen wegen Altlasten im Boden werden die BUWOG ganze 10 Millionen Euro kosten. In vier Bauetappen wird das Neubauprojekt Martinshöfe auf dem 3,7 Hektar großen Gelände entstehen. „Bei der Vergabe von Aufträgen möchte die BUWOG geeignete Unternehmen und Gewerke in der Region besonders berücksichtigen.“ erklärt das Unternehmen in einer Mitteilung. Die BUWOG verwaltet bundesweit 16.0000 Wohnungen, besitzt Niederlassungen unter anderem in München und Stuttgart und hat rund 280 Mitarbeiter.

Im Bereich Bodensee-Oberschwaben besitzt das Tochterunternehmen der in Bonn ansässigen „Vonovia“ bereits rund 3.000 Mietwohnung. In die „Martinshöfen“ investiert die BUWOG rund 250 Millionen Euro.