Präventionskampagne Sommer –­­ Sonne – Freibad: Mehr Sicherheit während der Badesaison

Sommer –­­ Sonne – Freibad: Mehr Sicherheit während der Badesaison
In immer mehr Freibädern kommt es zu Belästigungen oder Gewalttaten. (Bild: joruba//iStock / Getty Images Plus)

In diesem Sommer kam es bereits häufiger zu gewalttätigen Auseinandersetzungen oder Belästigungen in Freibädern. Das Polizeipräsidiums Ravensburg hat deshalb eine Kampagne für mehr Sicherheit und Zivilcourage in unseren Schwimmbädern ins Leben gerufen.

Freibäder sind Orte, an denen viele Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen zusammenkommen. Wenn diese bei großer Hitze auf engem Raum zusammentreffen, können Probleme auftreten.

Das zeigte sich in den letzten Tagen in verschiedenen Freibädern: In Mannheim kam es zu einer Schlägerei mit 40 Beteiligten. Hierbei wurde ein 24-Jähriger durch einen Messerstich verletzt. In Berlin musste ein Schwimmbad nach einer Schlägerei mit mehreren Verletzten von der Polizei geräumt werden.

Polizeipräsidium Ravensburg mit neuer Kampagne

Anknüpfend an die Kampagne „Sicher. Unterwegs. Im Schwimmbad“ aus dem Jahre 2021 greift das Polizeipräsidiums Ravensburg auch in dieser Badesaison die Problematik überfüllter Schwimmbäder und möglicher Gefahren auf.

In allen Bäderbetrieben in den Landkreisen Ravensburg, Bodenseekreis und Sigmaringen sollen Plakate und Flyer die Badegäste über das richtige Verhalten bei Belästigungen und in Notsituationen informieren.

Außerdem werden Workshops für die Mitarbeiter der Bäder angeboten, um die Beschäftigten für Not- und Gefahrensituationen zu sensibilisieren und Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen.

Die Beamten gehen insbesondere auf die Themen Fotografieren, das Recht am eigenen Bild und sexuelle Belästigungen als Straftatbestand ein.  Auch auf den richtigen Umgang mit dem Mobiltelefon und das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung wird eingegangen.

Regeln für mehr Zivilcourage

In brenzligen Situationen weiß man oft nicht, was man tun und wie man sich am besten verhalten soll.

Die Polizei hat deshalb mit der „Aktion-Tu-Was“ sechs Regeln veröffentlicht, die dabei helfen sollen, im Alltag couragiert zu handeln.

Wenn Sie im Freibad oder anderen Orten Zeuge von Belästigungen, Vandalismus oder Gewalt werden, können Sie sich an diesen Regeln orientieren:

  • Regeln Nr. 1: „Hilf, aber bring dich nicht in Gefahr.“ Mischen Sie sich ein, wenn Ihnen eine Situation merkwürdig vorkommt. Suchen Sie sich dazu Unterstützung von anderen Leuten in Ihrem direkten Umfeld. Vermeiden Sie es dabei, den Täter zu provozieren und setzen Sie Ihre Gesundheit nichts aufs Spiel!
  • Regeln Nr. 2: „Rufe die Polizei“.  Wählen Sie so schnell wie möglich die 110 und ordern Sie Hilfe. Denn je schneller die Polizei informiert wird, desto besser können die Täter ermittelt werden.
  • Regeln Nr. 3: „Bitte Andere um Mithilfe“. Warten Sie nicht darauf, dass andere Menschen helfen, sondern fordern Sie andere Leute direkt und aktiv zur Unterstützung auf! Zum Beispiel: „Sie, der Herr mit der blauen Jacke, helfen Sie mir bitte.“ oder: „Sie, die Dame mit dem bunten Kleid: Holen Sie die Polizei!“
  • Regeln Nr. 4: „Präge dir Tätermerkmale ein.“ Oft sind es Nebensächlichkeiten, die den Täter überführen. Daher ist jedes Detail wichtig. Zum Beispiel: Wie groß ist der Täter? Welche Haarfarbe hat er? Wie war er bekleidet? Welches Kennzeichen hatte das Fluchtauto?
  • Regeln Nr. 5: „Kümmere dich um Opfer.“ Erste Hilfe kann Leben retten. Kümmern Sie sich deshlab unverzüglich um verletzte Personen und alarmieren Sie den Rettungsdienst. Holen Sie sich auch dabei Unterstützung, wie zum Beispiel: „Sie, der Herr im Polo-Hemd, helfen Sie mir bitte, die Frau in die stabile Seitenlage zu drehen.“
  • Regeln Nr. 6: „Sage als Zeuge aus“. Viele Täter kommen ohne Strafe davon, weil sich Zeugen nicht bei der Polizei melden. Sei es aus Angst, Zeitmangel oder einfach aus Bequemlichkeit. Helfen Sie deshalb mit Ihrer Aussage, dass Straftaten aufgeklärt werden können und melden Sie sich bei der Polizei, wenn Sie etwas beobachtet haben.

Weiterführende Informationen gibt es unter:

www.aktion-tu-was.de

www.polizei-beratung.de

www.polizeifuerdich.de

(Quelle: SWR, Polizeipräsidium Ravensburg)