Prof. Dr. Thomas Zotz erhält Friedrich Schiedel Wissenschaftspreis zur Geschichte Oberschwabens 2023

Für die vielfältigen Leistungen verleiht die Stiftung Friedrich Schiedel Wissenschaftspreis zur Geschichte Oberschwabens Prof. Dr. Thomas Zotz den Wissenschaftspreis der Stiftung 2023.
Für die vielfältigen Leistungen verleiht die Stiftung Friedrich Schiedel Wissenschaftspreis zur Geschichte Oberschwabens Prof. Dr. Thomas Zotz den Wissenschaftspreis der Stiftung 2023. (Bild: Bamberger)

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Mit dem Geschichtspreis würdigt die Stiftung Friedrich Schiedel Wissenschaftspreis zur Geschichte Oberschwabens die international renommierte Arbeit von Prof. Dr. Thomas Zotz als Mediävist und Forschenden zum mittelalterlichen Schwaben sowie seine eindrucksvollen Beiträge zur Geschichte Oberschwabens.

Doch nicht nur die Forschung selbst, sondern auch das Engagement als langjähriger Vorsitzender der Gesellschaft Oberschwaben und die Vermittlung oberschwäbischer Geschichte an weite Kreise der Bevölkerung zeichnet den Preisträger aus.

Als solcher ist er Maßstäbe setzender Initiator, Vermittler und Förderer des oberschwäbischen Geschichtsbewusstseins und der Geschichtsforschung. Seine wissenschaftlichen Studien beeindrucken durch große Vielfalt und enormen Facettenreichtum, insbesondere zur karolingischen und welfisch-staufischen Geschichte Oberschwabens. In seinem wissenschaftlichen Œuvre hat er sich einer Region zugewandt, die in der Forschungslandschaft meist weniger Beachtung findet.

Für die vielfältigen Leistungen verleiht die Stiftung Friedrich Schiedel Wissenschaftspreis zur Geschichte Oberschwabens Prof. Dr. Thomas Zotz den Wissenschaftspreis der Stiftung 2023. Der in mehrjährigem Turnus nun zum 12. Mal verliehene regionalhistorische Preis ist mit 10.000 € dotiert. Die festliche Preisverleihung findet am 23. Mai 2023 mit geladenen Gästen im Schwörsaal in Ravensburg statt.

Thomas Zotz, geboren 1944 in Prag, studierte Geschichte, Latein, Geographie und Ur- und Frühgeschichte an den Universitäten Freiburg, Wien und Hamburg. 1972 promovierte er mit einer von Josef Fleckenstein betreuten Dissertation über das Breisgau und das alemannische Herzogtum im 10. und frühen 11. Jahrhundert in Freiburg. Für diese Arbeit erhielt er den Preis der Friedrich-Metz-Stiftung. Von 1973 bis 1989 war er Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für Geschichte in Göttingen.

1989 übernahm Thomas Zotz die neu eingerichtete Professur für Mittelalterliche Landesgeschichte des deutschsprachigen Südwestens, verbunden mit der Leitung der landeskundlichen Abteilung des Historischen Seminars der Universität Freiburg.

Von 1999 bis zu seinem Eintritt in den Ruhezustand im Oktober 2010 hatte er die Professur für Früh- und hochmittelalterliche Geschichte und für Mittelalterliche Landesgeschichte des deutschsprachigen Südwestens an der Universität Freiburg i. Br. inne. Er war von 2007 bis 2013 Vorsitzender des renommierten Konstanzer Arbeitskreises für mittelalterliche Geschichte. Von 2014 bis 2020 war er Vorsitzender der Gesellschaft Oberschwaben für Geschichte und Kultur.

Seine Forschungsschwerpunkte sind die Königspfalzen und die königliche Herrschaftspraxis, der Adel, das Rittertum und die Ministerialität im Hochmittelalter, die Grundherrschaft, die Siedlungs- und Herrschaftsentwicklung in Südwestdeutschland im frühen und hohen Mittelalter.

Zotz hat zahlreiche Studien zu den Zähringern veröffentlicht. Auf einer Tagung in Weingarten 2017 wurden anlässlich der 850-jährigen Wiederkehr des Todes Welfs VII. die Dynastien der Welfen und Staufer aus der Perspektive Oberschwabens betrachtet. Die 15 Beiträge gab Zotz 2020 in einem Sammelband heraus.

(Pressemitteilung: Kulturhäuser Landkreis Ravensburg)