Aus grau wird bunt Workshops im Graffitisprühen im Rahmen des Leutkircher Streetart-Projektes

Workshops im Graffitisprühen im Rahmen des Leutkircher Streetart-Projektes
Teilnehmerinnen beim Einüben der einzelnen Buchstaben ihres Vornamens. (Bild: Stiftung St. Anna)

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Eine graue Wand nach der anderen wird in diesem Sommer in Leutkirch bunt. Im Rahmen des Streetart-Projektes der Volkshochschule und des Galeriekreises werden dabei nicht nur professionelle Künstler mit großformatigen Wandgestaltungen beauftragt. Für interessierte Laien werden mehrere Workshops im Graffitisprühen angeboten. Häufig wird diese Kunst zunächst mit Vandalismus in Verbindung gebracht. Auf genehmigten Flächen und gut gemacht kann sie den öffentlichen Raum jedoch nachhaltig positiv beeinflussen.

Einer der ersten Workshops richtete sich an Mädchen im Alter von 9 bis 14 Jahre. An einem sonnigen Freitagnachmittag versammeln sie sich am Parkplatz hinter der Leutkircher Festhalle. Dozentin Miriam Ҫiriş verteilte Papier und spezielle Stifte mit einer Flachspitze, wie sie auch für Kalligraphie verwendet werden. Mit diesen entwerfen die etwa ein Dutzend Teilnehmerinnen nun nach und nach einen „tag“ – einen Schriftzug mit ihrem Namen. Daraus entsteht in einem zweiten Schritt ein „style“, der verschiedene weitere Elemente bis hin zu Motiven enthalten kann. In der ruhigen und konzentrierten Atmosphäre begleitet Ҫiriş die Kinder bei der Entwicklung ihrer persönlichen Ausdrucksweise. Sie lobt den „schön gleichmäßigen, lockeren Schwung“, hilft bei der Formfindung und gibt Anregungen, wie sich die Buchstaben gut verbinden lassen.

Schlussendlich, wenn jeder Federstrich sitzt, werden die styles auf die Parkplatzwand übertragen. Danach gefragt, warum sie am Workshop teilnehmen, antworten die Mädchen: Aus Interesse an der Graffitikunst, um mal etwas Neues auszuprobieren, und „weil man das ja überall sieht – da hat man Lust, es auch mal selbst zu machen.“

Auch die weiteren Workshops werden an dieser Mauer stattfinden. Anschließend werden die einzelnen Graffitis nochmal von Künstlern überarbeitet und zu einem Gesamtgemälde verbunden.

Die Workshops wurden aus dem Bundesprogramm „Demokratie leben!“ finanziert.

(Pressemitteilung: Stiftung St. Anna)