Ist mein Traumhaus sein Geld wert? Welche Renovierungen sind unbedingt nötig und wie viel Geld muss ich nach dem Kauf noch ins Haus stecken? Beim Kauf einer Immobilie lohnt es sich, einen Fachmann an seiner Seite zu haben. So finden Sie den passenden Makler oder Gutachter.
Ein Immobilienkauf ist Vertrauenssache. Denn als Laie fehlt einem oftmals das Wissen, um eine Immobilie und die damit verbundenen Kosten richtig einzuschätzen. Bei einer so wichtigen Entscheidung im Leben sollte man deshalb Wert auf eine persönliche Betreuung legen.
Das gilt übrigens auch beim Hausverkauf. Auch hier lohnt es sich, auf fachliche Expertise zu setzen, um die Immobilie möglichst gut zu verkaufen.
Wie finde ich den passenden Makler?
Ein Makler steht Ihnen als Experte zur Seite, wenn Sie ein neues Zuhause suchen. Er findet eine Immobilie, die zu Ihren Vorstellungen passt und erspart Ihnen viel Zeit. Er kennt sich nicht nur mit fachlichen Fragen, sondern auch mit dem Immobilienmarkt vor Ort sehr gut aus und kann gute Angebote direkt an Sie weiterleiten, noch bevor die Immobilie offiziell auf dem Markt landet.
An diesen Punkten können Sie einen seriösen Makler erkennen:
- Achten Sie auf die Darstellung des Maklers auf seinen Plattformen: Seine Anzeigen sollten immer aktuell und gepflegt sein und alle wichtigen Informationen liefern.
- Ein zugelassener Makler ist beim Gewerbeamt gemeldet. Um dort angenommen zu werden, darf er in den letzten fünf Jahren keine Vermögensdelikte, wie Urkundenfälschung, Wucher oder Betrug, begangen haben.
- Eine der wichtigsten Merkmale ist die Mitgliedschaft in einem Verband, wie dem Immobilienverband Deutschland (IVD). Das zeigt, dass sich der Makler einer entsprechenden Prüfung unterzogen hat und die Fach- und Sachkunde beherrscht.
- Ein lokal tätiger Makler kennt sich in der Gegend aus und ist in der Lage, seine Orts- und Marktkenntnisse ideal zu nutzen. Er kennt den Immobilienmarkt vor Ort ganz genau und weiß, welche Immobilien bald zum Verkauf stehen.
- Schauen Sie sich das Büro des Maklers gut an: Ist es gepflegt und nicht chaotisch? Hat der Makler kein Büro, deutet es darauf hin, dass er ein Gelegenheitsmakler ist und eventuell nicht beim Gewerbeamt gemeldet ist.
- Hören Sie sich um: Erfahrungen von Freunden, Bekannten oder aus der Nachbarschaft helfen Ihnen ebenfalls weiter. Auf Online-Portalen können Sie Bewertungen zum Makler finden und auf seiner Homepage gibt es eventuell Kundenmeinungen als Referenzen.
Hohe Kosten nach dem Hauskauf vermeiden
Neben einem Makler kann es sich auch lohnen, einen Gutachter oder Sachverständigen an seiner Seite zu haben. Gerade in den heutigen Zeiten, mit steigenden Zinsen und Materialpreisen ist es umso wichtiger, genau zu wissen, was finanziell nach dem Hauskauf noch auf einen zukommt.
Ein älteres Haus zu kaufen, birgt einige Risiken. Wenn man nach dem Kauf feststellt, dass die Dachbalken morsch sind oder dass der harmlose Schimmelfleck durch eine mangelhafte Deckenisolierung verursacht wurde, fallen schnell hohe Kosten an.
Das Gemeine daran: Bei älteren Häusern gibt es, anders als bei Neubauten, keine Gewährleistung und auch keine Mängelhaftung des Verkäufers. Meist wird diese im Kaufvertrag sogar wirksam ausgeschlossen. Der Verkäufer muss nur dann für Mängel haften, wenn er diese bewusst verschwiegen hat und man beweisen kann, dass ihm diese Mängel bekannt waren.
Ein Gutachter erkennt Mängel und Risiken
Es ist deshalb besonders wichtig, möglichst alle relevanten Informationen zu dem Haus vor dem Kauf zu bekommen. Hier kommt der Gutachter ins Spiel:
- Er erkennt Baumängel, kann ihre Tragweite einordnen und Prioritäten benennen.
- Außerdem kann er eine erste Einschätzung zum Aufwand und zu den Kosten für eventuelle Sanierungen abgeben.
- Und er kann beurteilen, ob der verlangte Kaufpreis für das Haus angemessen ist.
Ein Gutachter ermöglicht also eine solide Entscheidungsgrundlage für den Kauf und liefert Argumente für die Preisverhandlung.
Einen kompetenten Gutachter finden
Achtung: „Gutachter“ oder „Bausachverständiger“ sind keine geschützten Berufsbezeichnungen. Deshalb sollte man bei der Suche auf entsprechende Zertifizierungen achten.
Ein Architekt oder ein Bauingenieur kann eine gute Wahl sein, da sie meist fundiertes Wissen zu Bauphysik, Baubiologie und Bauwerksausführung haben. Über die Sachverständigenverzeichnisse der Industrie- und Handelskammer lassen sich geeignete Gutachter für alle Fachrichtungen suchen.
Auch die Architektenkammern der Länder vermitteln Sachverständige. Die Kontaktdaten der einzelnen Kammern finden sich auf der Seite der Bundesarchitektenkammer.
Eine Energieberatung ist seit 2020 Pflicht
Seit November 2020 gilt in Deutschland das Gebäudeenergiegesetz (GEG). Beim Kauf oder einer umfangreichen Sanierung eines Ein- oder Zweifamilienhauses verpflichtet es den künftigen Eigentümer dazu, ein Gespräch mit einem entsprechend qualifizierten Energieberater zu führen.
Ebenso wie beim Gutachter gilt auch hier: Energieberater ist in Deutschland kein geschützter Beruf. Das heißt, dass jeder sich als Energieberater bezeichnen kann. Für die Ausstellung eines Energieausweises sind jedoch nur Energieexperten mit einer Grundausbildung als Architekt, Ingenieur, Handwerksmeister oder Techniker zugelassen. Zusätzlich benötigen sie eine vom Gesetzgeber vorgeschriebene Weiterbildung über mehrere Monate zum Energieberater.
Seriöse Energieberater findet man beim bundesweiten Energieberaterverband Gebäudeenergieberater Ingenieure Handwerker e.V. (GIH). Der GIH ist mit 13 Landesverbänden und über 2600 Energieberatern der größte Verband für unabhängige Energieberater deutschlandweit.
Qualifizierte GIH-Energieberater bieten diese gesetzlich vorgeschriebene Beratung kostenlos an. Auf der GIH-Homepage kann man durch Eingabe seiner Postleitzahl den nächsten qualifizierten Energieberater in seiner Nähe finden.
(Quelle: Postbank, Berliner Sparkasse, hausverkauf.de, wohnglueck.de, geg-beratung.de)