3D-Druck-Technologie mitten in Bad Waldsee – Firmenbesuch des Oberbürgermeisters und der Bürgermeisterin

3D-Druck-Technologie mitten in Bad Waldsee – Firmenbesuch des Oberbürgermeisters und der Bürgermeisterin
Philipp Binkert, Christiane Fimpel, Oberbürgermeister Matthias Henne und Bürgermeisterin Monika Ludy. (Bild: Shqipe Karagja)

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3D-Druck ist seit einigen Jahren in aller Munde und birgt für viele Branchen ein hohes Potential. Seit 2018 bietet das Unternehmen „3D-MODEL“ in Bad Waldsee Innovationen und endlose Möglichkeiten, durch den Vertrieb von 3D-Druckern, 3D-Scannern und 3D-Software.

Auf dem Frauenberg, direkt neben der Bäckerei Gueter, befindet sich das aktuelle 3D-MODEL Büro. Was von außen unscheinbar wirken mag, birgt im Inneren Innovation, Ideenreichtum und viele kreative Köpfe. Am 28. März lernten Oberbürgermeister Matthias Henne, Bürgermeisterin Monika Ludy und Wirtschaftsförderin Shqipe Karagja das Unternehmen im Rahmen eines Firmenbesuches kennen.

Bereits 2012 haben Christiane Fimpel – gebürtig aus Osterhofen – und der New Yorker Philipp Binkert das Potential des 3D-Drucks, auch additive Fertigung genannt, erkannt und das Unternehmen 3D-MODEL AG in Zürich gegründet. Im Jahr 2018 wurde expandiert und die 3D-MODEL GmbH in Bad Waldsee gegründet. „Innovative Unternehmen gibt es nicht nur in Großstädten. In Oberschwaben steckt sehr viel Kreativität und Wirtschaftskraft“, begründet Christiane Fimpel die Wahl des deutschen Standortes. Während der Anfangszeit in der Schweiz galten sie noch als absolute Pioniere. Sie begleiteten von dort aus zahlreiche Start-ups, KMUs und Großkonzerne bei deren ersten Schritten im Bereich 3D-Druck und 3D-Scannen.

Heute werden die Technologien bereits quer durch alle Branchen eingesetzt, beispielsweise im Maschinen- und Fahrzeugbau, der Forschung oder der Medizintechnik. Im 3D-Drucker werden die Druckteile Schicht für Schicht aufgebaut. Die einzelnen Schichten sind dabei teilweise dünner als ein menschliches Haar. Durch den schrittweisen Aufbau des Druckteils können mit 3D-Druckern auch komplexe Geometrien umgesetzt werden, die mit dem klassischen Fräsen nicht herstellbar sind. Zum Drucken wird hauptsächlich Kunststoff in vielen verschiedenen Varianten eingesetzt. Aber auch Metall oder Keramik können auf den von 3D-MODEL vertriebenen Maschinen verarbeitet werden. Prototypen, Werkzeuge, Formen oder Kleinserienfertigung für Endverbraucherteile sind nur einige Anwendungsbeispiele der additiven Fertigung.

„Neben diesen bereits gängigen Einsatzbereichen des 3D-Druckers fangen die Firmen und Entwickler nun an, neue Ideen zu entwickeln. 3D-Druck und 3D-Scannen haben die Grenzen des Machbaren und der Möglichkeiten erweitert“, berichtete Philipp Binkert. Die Technologie ist ein Innovationsmotor für Start-ups und Entwickler. „Was früher ein langer und kostenintensiver Prozess war, kann dank der additiven Fertigung schnell und günstig produziert werden. Eine Idee wird also schnell greifbar gemacht, kann getestet und somit weiterentwickelt werden. Auf der anderen Seite ermöglichen 3D-Scanner bereits haptisch vorhandene Teile zu digitalisieren, um diese so entweder digital weiterzuentwickeln oder schlichtweg zu archivieren, um große Lagerflächen zu vermeiden“, erklärte Christiane Fimpel. Die ein oder andere Kommune setzt 3D-Scanner inzwischen sogar dafür ein, besondere Denkmäler digital zu erfassen, um bei Reparaturen die benötigten Teile passgenau und schnell herstellen lassen zu können.

Während des Gesprächs im 3D-MODEL Showroom wurden zahlreiche unterschiedliche Anwendungsbeispiele gezeigt. Die Stadtspitze zeigte sich von der Vielfalt begeistert. „Es gibt ja praktisch keinen Bereich, in dem man den 3D-Druck nicht nutzen kann“, stellte das Stadtoberhaupt angesichts 3D-gedruckter Muster von Scharnieren, Bandscheiben und Schmuck fest. Matthias Henne und Monika Ludy merkten an, dass sie immer wieder aufs Neue begeistert sind vom Technologiepotential, das in der Waldseer Wirtschaft steckt.

Um dieses Potential auch sichtbar zu machen, veranstaltete 3D-MODEL im März den 3. Additive Manufacturing Day Bodensee-Oberschwaben. Experten, Entwickler und Unternehmen trafen sich im Erwin Hymer Museum, wo ein kreativer Austausch zwischen Teilnehmern zum Thema 3D-Druck und 3D-Scannen stattfand. Daneben finden im firmeneigenen Showroom immer wieder Produktvorführungen statt.

„Die Technologie ist ein Wachstumsmarkt und so sind auch wir hier räumlich an die Grenzen gelangt. Wir haben bereits neue Räume in Bad Waldsee in Aussicht. Mit einem großzügigen Showroom und Büroräumlichkeiten werden wir auch in Zukunft der wachsenden Nachfrage gerecht werden“, berichtete Christiane Fimpel von den Zukunftsplänen des Unternehmens. Sobald ein Nachmieter für die Räume auf dem Frauenberg gefunden ist, wird Bad Waldsee von einem noch größeren 3D-Druck Zentrum profitieren.

Die städtischen Vertreter bedankten sich herzlich bei den Geschäftsführern Christiane Fimpel und Philipp Binkert sowie dem gesamten Team für den Einblick in das Technologie-Unternehmen. Als Abschiedsgeschenk gab es noch eine Krawatte aus dem 3D-Drucker mit dem Wappen von Bad Waldsee. Das Geschenk sorgte für Lacher und der Oberbürgermeister versprach sie bei der ein oder anderen Veranstaltung zu tragen.

(Pressemitteilung: Stadt Bad Waldsee/Shqipe Karagja)