Wachsam beim Black-Friday-Shopping: Wenn Schnäppchen wie Drogen wirken

Wachsam beim Black-Friday-Shopping: Wenn Schnäppchen wie Drogen wirken
Unter alle den Angeboten am Black Friday sind sicherlich Schnäppchen zu finden, bei denen man richtig Geld spart. Es ist neben der Psyche aber auch der Tag der Fehlkäufe und der Gauner. (Bild: Kerkez/ iStock / Getty Images Plus)

Am Black Friday kommt keiner vorbei. Die einen können das Wort nicht mehr hören, andere wiederum warten sehnsüchtig auf den 24. November. Viele sehen nur noch Rabatte. Die Polizei warnt bei der Suche nach dem günstigsten Schnäppchen, nicht auf Fake-Shops hereinzufallen.

Rabattcodes soweit das Auge reicht. Die Schnäppchenflut ist seit Wochen im Anmarsch und rollt wie eine Lawine auf uns zu. Manch einer muss aufpassen, dass er nicht finanziell unterkommt. Je näher der Black Friday Einzug hält, je mehr gibt unser Gehirn die Kontrolle ab. Dazu kommt die zeitliche Begrenzung der Rabatte.

Brauche ich das Objekt der Begierde wirklich?

Wir stehen unter Druck und wollen nichts verpassen. Autor und Konsumexperte Carl Tillessen in der ZEIT Online: „Vor jedem Kauf sollte man sich die Frage stellen: Will ich dieses Objekt nur kaufen, oder werde ich es auch benutzen? Wenn man sich das ehrlich beantwortet, fällt schon viel weg. Abstand nehmen ist ein weiterer Trick. Wenn man kurz davor ist, einen Impulskauf zu tätigen, sollte man noch mal rausgehen und einen Kaffee trinken oder nach Hause fahren.“

Warum sind wir so empfänglich für Angebote? „Dass uns Dinge umso begehrlicher erscheinen, je knapper sie sind, liegt in unserer Natur. Die Evolution hat uns beigebracht, uns alles zu sichern, was nur begrenzt verfügbar ist, weil man nie weiß, wann es das nächste Mal verfügbar sein wird. Deshalb erscheinen uns Dinge schlagartig wertvoller, wenn uns klar wird, dass sie selten sind,“ so der Trendforscher Tillensen in seinem Buch „Konsum“.

Man kann auch Glück haben

In dem Bestseller nimmt er uns mit hinter die Kulissen einer globalen Maschinerie, deren Erfolg vor allem auf Manipulation und Ausbeutung basiert. Stück für Stück seziert er die psychologischen Mechanismen, die bei uns immer wieder greifen – und schärft dabei unser Bewusstsein.

Unter alle den Angeboten am Black Friday sind sicherlich Schnäppchen zu finden, bei denen man richtig Geld spart. Es ist neben der Psyche aber auch der Tag der Fehlkäufe und der Gauner. Die Polizei aus Niederbayern rät: „Seien Sie beim Onlinekauf misstrauisch“.

So kann man Fakeshops erkennen

  • Lassen Sie sich von dem scheinbar günstigen Preis, vor allem bei stark gefragten Produkten, wie bspw. Smartphones, nicht täuschen.
  • Ist ein Kunde in die „Falle gegangen“ sind die Betrüger am Zug. Entweder wird minderwertige Ware zu einem deutlich überhöhten Preis geliefert, oder die Lieferung erfolgt nach Vorauszahlung erst gar nicht.

Tipps für mehr Sicherheit beim Online-Shopping

  • Keine Spontankäufe: Bevor Sie ein Produkt in den Warenkorb eines Online-Shops legen, sollten Sie den Preis des Produkts bei anderen Anbietern sowie dem Händler vor Ort vergleichen. Denn Betrüger locken ihre Opfer mit niedrigen Preisen.
  •  Informieren Sie sich: Geben Sie den Namen des Online-Shops in eine Suchmaschine ein, dadurch können Sie negative Erfahrungen anderer Kunden herausfinden und müssen sich nicht auf die Versprechungen der Shop-Betreiber verlassen. In vielen Selbsthilfeforen erfahren Sie ebenfalls, ob Ihr gewählter Online-Händler unseriöse Geschäftspraktiken anwendet.
  • Wählen Sie sichere Zahlungswege: Der Kauf auf Rechnung kann vor Betrug durch Fake-Shops schützen. Getätigte Überweisungen können jedoch allenfalls kurzfristig rückgängig gemacht werden. Beim Lastschriftenverfahren können vorgenommene Abbuchungen noch nach einigen Tagen storniert werden. Nutzen Sie beim Onlinekauf keine Zahlungsdienste wie Western Union oder paysafecard.
  • Kein Einkauf bei Zweifel: Wenn Sie sich unsicher sind, kaufen Sie am besten gar nicht im gewählten Shop. Sie sollten das gewünschte Produkt nur beim Händler Ihres Vertrauens erwerben.

Verbraucherschützer warnen, dass die Ersparnis bei den Angeboten oft deutlich geringer ist, als die Shops vorgeben. Eine Black Friday Preis-Studie des Online-Vergleichsportals Idealo zeigt beispielsweise, dass nur etwa jedes zehnte Produkt tatsächlich günstiger ist.

(Quelle: ZEIT Online/Verbraucherschützer/Polizei)

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