Hofgarten-Treff Aulendorf: Familien- und integrationsspezifische Angebote unter einem Dach

Hofgarten-Treff Aulendorf: Familien- und integrationsspezifische Angebote unter einem Dach
Gemeinsam mit Aulendorfs Bürgermeister Matthias Burth (Vierter von links), Caritas-Regional- leiter Ewald Kohler (Dritter von rechts), Caritas-Fachleiterin Soziale Hilfen Angelika Hipp-Strei- cher (Fünfte von rechts), Maria Deinet, Leiterin Hofgarten-Familientreff (hintere Reihe links), wei- teren Caritas-Verantwortlichen, Kooperations- und Netzwerkpartnern sowie Unterstützern feierte das Team des Hofgarten-Treffs Aulendorf das fünfjährige Bestehen der Einrichtung. (Bild: Caritas / Barbara Müller)

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Vor sechs Jahren wurde die Caritas Bodensee-Oberschwaben von der Stadt Aulendorf beauftragt, ein Konzept zur Geflüchteten- und Familienhilfe zu erarbeiten. Daraus entstanden ist der Hofgarten-Treff, der 2018 eröffnet wurde.

Die gut besuchte und beliebte Anlaufstelle ist in ihrer Form bislang einmalig für den Landkreis Ravensburg, weil sie Angebote für Familien und integrationsspezifische Angebote unter einem Dach vereint.

Mitte Juni wurde mit Aulendorfs Bürgermeister Matthias Burth, Caritas-Vertretern, Kooperations- und Netzwerkpartnern sowie Unterstützern das fünfjährige Bestehen des Hofgarten-Treffs gefeiert. Am 9. Juli wird es zudem ab 17 Uhr ein Sommerfest für die Öffentlichkeit mit buntem Programm geben.

Hofgarten-Treff Aulendorf feiert sein fünfjähriges Bestehen

„Das fünfjährige Bestehen des Hofgarten-Treffs ist für uns Anlass, eine Standortbestimmung vor- zunehmen und aktuelle Entwicklungen aufzuzeigen“, sagte Caritas-Regionalleiter Ewald Kohler bei der Feier. Das Ziel, einen Ort der Begegnung zu schaffen, der Angebote für Familien in unterschiedlichen Lebenssituationen sowie integrationsspezifische Angebote unter einem Dach vereint, sei erreicht worden. Die Corona-Pandemie habe alle Beteiligten vor große Herausforderungen gestellt.

„Es gab stetigen Handlungsbedarf, wir mussten uns immer wieder neu sortieren und innovative Lösungen finden“, so Kohler. Auch bei künftigen Entwicklungen werde man sich an aktuellen Bedarfen orientieren. Kohler bedankte sich für das Engagement und die finanzielle Förderung durch die Stadt Aulendorf, ohne deren Betreiben es den Hofgarten-Treff nicht geben würde. Weitere Förderer des Treffs sind die Diözese Rottenburg-Stuttgart – Zweckerfüllungsfonds Flüchtlingshilfen, das Ministerium für Soziales und Integration, die katholische und evangelische Kirchengemeinde Aulendorf und der Landkreis Ravensburg.

„Wir sind stolz auf das Erreichte“, sagte Aulendorfs Bürgermeister Matthias Burth und dankte allen Beteiligen, „die zum Gelingen des Treffs beigetragen haben“. Aulendorf sei eine Gemeinde, in der sehr viele junge Menschen leben. Der Hofgarten-Treff habe sich als wichtige Einrichtung etabliert und sei ein Ort der Begegnung, der guten Gespräche und der Unterstützung, so der Bürgermeister weiter. Er freue sich, dass die Caritas bereit gewesen sei, das stimmige Konzept zu erarbeiten, sich in das Projekt einzubringen und in Kooperation mit der Stadt Aulendorf die Trägerschaft zu übernehmen. Auch der Gemeinderat habe sich von Anfang an einstimmig hinter das Projekt gestellt. Burth: „Herzlichen Dank an alle für die gute Zusammenarbeit, für die professionelle Arbeit und das unermüdliche Engagement für den Hofgarten-Treff.“

Dank vieler Kooperationspartner biete der Familientreff im Hofgarten-Treff ein umfangreiches Angebot für Eltern, Kinder und Senioren, unabhängig von deren Herkunft, Kultur und Lebenssituation, sagte Angelika Hipp-Streicher, Caritas-Fachleiterin Soziale Hilfen.

Das Team des Integrationsmanagements unterstützt geflüchtete Menschen, die in der Anschlussunterbringung in Aulendorf leben. Beratung bei Alltagsfragen und individuellen familiären Themen finden geflüchtete Familien bei der gleichfalls im Hofgarten-Treff verorteten Fachstelle FamilienNah. Eine Vielzahl der offenen Angebote wird von den Familien der Stadt genutzt. Besonderer Beliebtheit erfreut sich auch das Kinderkreativangebot der Tüftelei. Darüber hinaus gibt es verschiedene Beratungsangebote von Caritas-Diensten.

Ein besonderes Angebot der Stadt Aulendorf seien die Familienbesuche, sagte Angelika Hipp-Streicher. Familienbesucherin Ulrike Weissenhorn veranstaltet wöchentlich ein offenes Elterncafé und besucht auf Wunsch Eltern, die ein Baby bekommen haben oder mit einem Kleinkind neu zugezogen sind. Auch das Projekt solidarische Gemeinde sei Bestandteil des Hofgarten-Treffs, berichtete die Caritas-Fachleiterin und dankte allen für die professionelle Arbeit, für Motivation, Teamgeist und Kreativität.

Das Hofgarten-Treff-Team ließ abschließend die vergangenen fünf Jahre Revue passieren: So gab es beispielsweise bereits im ersten Jahr offene Begegnungsangebote und Sprechstunden sowie das offene Elterncafé. Gestartet wurden das Sprachförderprojekt „Griffbereit“, das seither kontinuierlich weiterentwickelt wurde, sowie die Fachstelle Familiennachzug (jetzt: FamilienNah). Immer wieder wurden Veranstaltungen, Kunstprojekte und interkulturelle Aktionen durchgeführt.

Im Rahmen des Integrationsmanagements erfolgten schon im Eröffnungsjahr 978 Beratungen – aufgrund der Fluchtsituaiton von Menschen aus der Ukraine stiegen die Beratungszahlen drastisch an, bei gleichbeibendem Personalschlüssel. Anfangs waren es schwerpunktmäßig Geflüchtete aus Syrien. Im Jahr 2022 waren es noch 73 Prozent Syrer, 17 Prozent kamen aus der Ukraine. Ukrainische Geflüchtete konnten bisher vielfach in privatem Wohnraum untergebracht wer- den, so die Treff-Mitarbeitenden. Aktuell kämen viele Großfamilien zur Beratung. Neu in diesem Jahr ist das Projekt Multikulti-Hangout für Heranwachsende und Jugendliche: Seit März lädt Hof- garten-Treff-Mitarbeiter Jordan Daganato mit Indoor- und Outdoorangeboten Kinder und Jugendliche mit Flucht- oder Migrationshintergrund zum Spielen und kreativen Ausleben ein, die Vernetzung mit dem Jugendtreff ermöglicht eine gute Integration und den Austausch mit Jugendlichen vor Ort.

Seit 2019 veröffentlicht der Hofgarten-Treff ein halbjährliches Programmheft, in dem alle Angebote, Veranstaltungen und Aktionen sowie Anlaufstellen und Ansprechpartner zu finden sind.

(Pressemitteilung: Caritas / Barbara Müller)