Die Grillsaison ist in vollem Gange. Man sitzt mit Freunden gemütlich im Freien zusammen, genießt die Sommerzeit und lässt sich vom Duft des Gebrutzelten verführen. Fahrlässiges Verhalten führt leider immer wieder zu schlimmen Verletzungen. Wir haben Tipps für eine sichere Grillsaison zusammengestellt.
Leckere Bratwürste, knackiges Gemüse und Steaks mit einer tollen Marinade – wer kann dazu schon nein sagen. Jetzt schnell den Grill aufstellen, Holzkohle rein und damit das Feuer in die Gänge kommt noch einen Schuss Spiritus drauf. Und schon ist die erste goldene Regel gebrochen: Finger weg von Spiritus als Beschleuniger. Die Folgen können fatal sein.
Niemals Spiritus verwenden
In Deutschland kommt es jährlich zu rund 4.000 Grillunfällen, wovon über 400 mit schwersten Verbrennungen enden. Viele der Verletzten sind Kinder, da die meistens die in der Nähe des Grillfeuers spielen. Wenn Brandbeschleuniger die Kohlen berührt entsteht ein gefährliches und äußerst hochexplosives Luft-Gasgemisch das in einer meterhohen Flammenwand entzünden kann. Für umstehende Personen bedeutet das eine große Verletzungsgefahr.
Vor- und Nachteile der Grills
Es gibt drei unterschiedliche Arten von Grillgeräten: Elektro-, Gas- und Holzkohlegrills. Hinter allen stecken unterschiedliche Gefahrenquellen. Von allen drei Varianten sind Elektrogrills am ungefährlichsten.
- Wer seinen Holzkohlegrill nicht sicher aufstellt muss damit rechnen, dass er umkippt. Fällt heiße Glut auf Gras, können unentdeckt Brände entstehen – auch bei Funkenflug besteht Brandgefahr.
- Bei einem Gasgrill besteht die Möglichkeit der Explosion, da Gas hochentzündlich ist.
- Ein Elektrogrill funktioniert nur mit Stromanschluss – das gespannte Kabel ist eine mögliche Stolperfalle.
Tipps zur Erstversorgung bei Brandwunden
Bei schweren und großflächigen Verbrennungen umgehend einen Notarzt unter der Nummer 112 anrufen. Besondere Vorsicht gilt bei Kindern, da ihre Haut noch sehr empfindlich ist. Auch bei kleineren Verbrennungen sollte ein Arzt aufgesucht werden.
- Brandverletzungen mit fließendem Wasser kühlen.
- Umgehend die Wunde steril abdecken.
- Eisspray und Eiswürfel zum Kühlen sollten nicht kälter als ca. 15 Grad sein. Die starke Kälte fördert die Durchblutung der betroffenen Stelle und der Schmerz verstärkt sich
- Falls Kleidung Feuer fängt den Brand umgehend mit einer Löschdecke oder einem Feuerlöscher löschen. Vorsicht: Nicht in die Atemwege des Verletzten sprühen
- Niemals Kleidung ausziehen, die sich schon in die Haut eingebrannt hat. Sind Fasern mit der Haut verschmolzen, kann die Verletzung verschlimmert werden. Der Arzt entfernt Stofffasern schonend.
Grillen ohne Reue
Die Feuerwehr Aulendorf hat Tipps für ein sicheres und unfallfreies Grillvergnügen zusammengestellt.
- Benutzen Sie nur einen standsicheren Grill. Achten Sie auf einen feuerfesten Untergrund.
- Halten Sie genügend Abstand zu Feld und Wald und anderen brennbaren Materialien. Achten Sie darauf, dass keine Glut vom Wind verweht wird. Halten Sie Löschmittel bereit.
- Beaufsichtigen Sie Kinder.
- Grillen Sie nie in einem Raum ohne Zu- und Abluft (Erstickungsgefahr!).
- Abtropfendes Fett kann brennen und das Grillgut entzünden. Auch aus gesundheitlichen Gründen sollte brennendes Fett vermieden werden.
- Holzkohle nur mit geeigneten Zündhilfen (Grillanzünder, Pasten usw.) in Brand setzen.
- Restliche Grillkohle (Asche) erst dann entsorgen, wenn sie wirklich abgekühlt ist. Auch dann nicht in Kartons oder Plastikbehälter schütten, sondern in Blecheimer. Im Zweifel Glutreste ablöschen und, wenn möglich, vergraben.
- Beim Gasgrill unbedingt darauf achten, dass die Anschlüsse dicht sind. Verbindungsschlauch nicht der Hitze aussetzen. Achten Sie auf die Flamme. Erlöscht diese unbeabsichtigt, kann weiterhin Gas austreten, das brand- und explosionsgefährlich ist.
- Sollte Ihr Grillfeuer doch einmal außer Kontrolle geraten, rufen Sie sofort den Notruf 112 und helfen Sie Ihrer örtlichen Feuerwehr, die Schadenstelle schnell zu finden.
(Quelle: ERGO Direkt AG/Presse, FFW Aulendorf)