Vom Schlaf in den Hunger Warum Igel jetzt auf unsere Hilfe angewiesen sind

Warum Igel jetzt auf unsere Hilfe angewiesen sind
Gefahr für Igel: Warum der Frühling zur Überlebensprobe wird. (Bild: iStock / Getty Images Plus)

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Mit den ersten milden Tagen des Jahres endet für viele Igel der Winterschlaf. Doch das Frühjahr bietet den Tieren noch nicht ausreichend Nahrung. Der BUND Naturschutz gibt hilfreiche Tipps, wie jeder dazu beitragen kann, Igeln das Überleben zu erleichtern.

Warum wachen Igel so früh auf?

„Igel sind flexibel in ihrem Winterschlafverhalten. Doch die zunehmend milden Winter mit häufigeren Unterbrechungen stellen eine große Herausforderung dar“, erklärt Sabine Schäfer von der Kreisgruppe Lindau des BUND Naturschutz. Ein frühzeitiges Erwachen bedeutet für die Tiere oft Nahrungsmangel, da Insekten und andere Beutetiere noch kaum aktiv sind.

So können Sie früh aktiven Igeln helfen

Wer bereits jetzt einen Igel entdeckt, kann einiges tun, um ihm zu helfen:

  • Wasser bereitstellen: Nach dem Winterschlaf haben die Tiere großen Durst. Eine flache Schale mit frischem Wasser im Garten ist eine einfache und wirksame Unterstützung.
  • Geeignete Nahrung anbieten: Als Futter eignen sich Rührei, Katzenfutter, getrocknete Insekten sowie angebratenes Hackfleisch oder gekochtes Geflügelfleisch. „Je fettreicher und proteinreicher das Futter, desto besser“, betont Schäfer.
  • Schutz vor Futterdieben: Damit das Futter nicht von anderen Tieren wie Katzen gefressen wird, sollte es an einem geschützten Ort stehen. Der BUND Naturschutz stellt auf seiner Webseite eine Bauanleitung für ein Igelhaus zur Verfügung, das sowohl als Futterstelle als auch als Unterschlupf dient.

Gartenarbeit? Bitte noch warten!

Frühlingshafte Temperaturen locken viele Gartenbesitzer zur Arbeit im Freien. Doch das Aufräumen von Laub- und Reisighaufen oder das Entfernen von Sträuchern kann für Igel gefährlich sein. „Die Tiere verlieren dadurch wichtige Verstecke. Unsere Bitte: Lassen Sie die Gartenarbeiten noch etwas ruhen – die Igel brauchen diese Schutzräume dringend“, appelliert der BUND Naturschutz.

Mitmachen bei der Igel-Challenge

Um mehr über das Verhalten der Igel zu erfahren, läuft derzeit die Igel-Challenge über die App ObsIdentify. Wer einen Igel entdeckt, kann seinen Fund per Foto melden. Seit dem Start der Aktion im Oktober 2024 wurden bereits über 1.400 Igel gemeldet. Die gesammelten Daten helfen, die Lebensweise der Tiere besser zu verstehen und gezielte Schutzmaßnahmen zu entwickeln.

Die Igel-Challenge wird von Pro Igel e.V. in Zusammenarbeit mit dem BUND Naturschutz organisiert. Weitere Informationen gibt es unter: www.bund-naturschutz.de/aktionen/igel-challenge

(Quelle: BUND Naturschutz Kreisgruppe Lindau)