Schwäbische Landkreise sind stark gegen Antisemitismus engagiert

Schwäbische Landkreise sind stark gegen Antisemitismus engagiert
v.l.n.r.: der Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, für Erinnerungsarbeit und geschichtliches Erbe, Dr. Ludwig Spaenle und den Vorsitzenden des Bezirksverbandes Schwaben, Landrat Elmar Stegmann. (Bild: Landkreis Lindau / Angela Wolf)

WOCHENBLATT

In Schwaben gibt es eine Vielzahl von Menschen, die sich seit Jahrzehnten gegen Antisemitismus engagieren. Dafür gab es nun ein dickes Lob vom bayerischen Antisemitismusbeauftragten.

„Die stetige Auseinandersetzung und eindeutige Positionierung hinsichtlich des Antisemitismus ist ein wichtiger Bestandteil unserer geschichtlichen Verantwortung. Da dieser in Deutschland leider noch immer ein allgegenwärtiges Thema ist, das gerade auch durch Social Media schnell weiterverbreitet wird, ist es wichtig, weiterhin Aufklärungsarbeit zu leisten und eine klare Haltung dagegen einzunehmen.“ so der Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, für Erinnerungsarbeit und geschichtliches Erbe, Dr. Ludwig Spaenle bei der Tagung der schwäbischen Landkreisvertreter in Roggenburg.

Schwäbischen Landkreise nehmen Vorreiterrolle ein

„Die schwäbischen Landkreise haben hier in den letzten Jahren nicht nur pädagogische und strategische Programme entwickelt, sie nehmen gerade auch in Sachen Netzwerkarbeit bundesweit eine Vorreiterrolle ein“, betont Dr. Ludwig Spaenle.

Laut Spaenle gibt es in Schwaben eine Vielzahl von Menschen, die sich seit Jahrzehnten in einem Höchstmaß gegen Antisemitismus engagieren. So nannte er in seiner Rede vor den schwäbischen Landkreisvertretern neben dem Jüdischen Museum Augsburg Schwaben unter anderem auch den Landkreis Dillingen a. d. Donau, der beispielsweise Schulleitungen zu einem Schwerpunkttag Antisemitismus eingeladen und informiert hatte.

Auch die Stadt Ichenhausen (Landkreis Günzburg), die seit fast 20 Jahren eine Projektwoche für Grundschüler aus allen vierten Klassen sowie für Gymnasiasten aus der Oberstufe organisiert, wurde lobend erwähnt. Hier setzen sich die Schüler mit jüdischer Vergangenheit und jüdischem Leben in der heutigen Zeit auseinander.

Netzwerkarbeit ist besonders wichtig

Zu den vielen einzelnen Programmen vor Ort käme laut Dr. Spaenle noch die wichtige überregionale Netzwerkarbeit hinzu. So würden die regelmäßig stattfindenden Treffen der Runden Tische in Schwaben dazu entscheidend beitragen, die wichtigen Themen auf Bezirksebene, aber auch auf Landesebene zu transportieren.

Spaenle ist überzeugt: „Wenn wir uns stark miteinander vernetzen, können wir effektiv und nachhaltig jüdisches Leben in Bayern fördern und wirksam gegen den zunehmenden Antisemitismus angehen. Mit politischem Druck können wir unsere Ziele besser durchsetzen.“

(Pressemitteilung: Landkreis Lindau)