Aufgrund eines verdächtigen Gegenstands kam es am Freitagabend in Singen zu einem größeren Einsatz von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst. Auch das Landeskriminalamt war im Einsatz.
Gegen 16.00 Uhr hatten Passanten unweit eines Flüchtlingsheims in der Singener Güterstraße einen Gegenstand entdeckt, der dem einer Sprengstoffvorrichtung ähnelte. Die aufmerksamen Fußgänger verständigten daraufhin unmittelbar die Polizei, die mit einem Großaufgebot anrückte. Die rund 50 Geflüchteten, die in dem Heim wohnen, wurden in einem anderen Teil des Gebäudes untergebracht.
Wohngebiet und Straßen von Polizei gesperrt
Aufgrund der unklaren Lage wurden anschließend Kräfte des Landeskriminalamtes (LKA) nach Singen hinzugezogen, um einzuordnen, ob es sich bei dem Gegenstand um Sprengstoff handeln könnte. Die Romeiasstraße sowie die Güterstraße wurden während den Maßnahmen von der Polizei vollständig gesperrt, auch angrenzende Straßen am Wohngebiet wurden abgesperrt. Mittels Lautsprecher der Feuerwehr wurden Anwohner im Umkreis von etwa 200 Meter um die Fundstelle gebeten, ihre Häuser nicht zu verlassen.

LKA mit Roboter im Einsatz
In sicherer Entfernung und mit einem Roboter wurden erste Maßnahmen der LKA-Beamten getroffen. Im Verlauf des Einsatzes setzten sie ein Gerät ein, das den Gegenstand mit Wasser beschoss, um eine mögliche Reaktion hervorrufen zu können. Die Feuerwehr Singen war mit einem Löschzug in Bereitschaft, um zügig zu reagieren, wäre es zu einer Detonation gekommen. „Eine Halle im Singener Stadtgebiet wurde zudem vorbereitet, um eine eventuelle Evakuierung der betroffenen Personen durchzuführen“, erklärte ein Sprecher der Feuerwehr. Dazu kam es jedoch nicht.
Insgesamt waren rund 30 Kräfte der Feuerwehr und 40 des Rettungsdienstes und Sanitätsdienstes im Einsatz bzw. in Bereitschaft.

Vermeintlicher Sprengstoff entpuppt sich als Akkus
Weitere Ermittlungen und Untersuchungen des vermeintlichen Sprengkörpers ergaben, dass es sich bei dem Gegenstand um harmlose Akkus handelte, die aus bislang ungeklärter Ursache dort lagen. Nun müsse man laut Polizeisprecher Jörg Kluge (Polizeipräsidium Konstanz) klären, wie es dazu kam. Es bestand zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die Bevölkerung.
Gegen 20.30 Uhr konnten die Einsatzkräfte ihre Maßnahmen beenden. Die Akkus wurden von den Ermittlern des LKA mitgenommen. Die Feuerwehr Singen fuhr anschließend noch durch das angrenzende Wohngebiet, um Anwohner über die Entwarnung zu informieren.
Während dem Einsatz kam es zu Verkehrsbehinderungen im Singener Stadtgebiet.