EuroNatur-Preis 2023 auf der Mainau verliehen

EuroNatur-Preis 2023 auf der Mainau verliehen
Die drei Preisträgerinnen und Preisträger umrahmt von EuroNatur-Präsident Prof. Dr. Thomas Potthast (ganz links) sowie EuroNatur-Vizepräsidentin Dr. Anna Wöbse. (Bild: Kerstin Sauer)

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Die EuroNatur Stiftung hat ihren Preis für 2023 an das polnische Bündnis zum Schutz der Flüsse verliehen. Die Preisverleihung fand am Donnerstag auf der Insel Mainau statt.

Die Stiftung Europäisches Naturerbe „EuroNatur“ ist eine Stiftung, die Naturschutzprojekte in Europa unterstützt. Der Sitz der Stiftung ist in Radolfzell. Die Stiftung wurde 1987 gegründet, initiiert vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, der Deutschen Umwelthilfe und dem Naturschutzbund Deutschland. 

Mit dem EuroNatur-Preis werden herausragende Leistungen für den Naturschutz gewürdigt. Der diesjährige Preis wurde auf der Bodenseeinsel Mainau verliehen.

Polnisches Flussschutzbündnis gewinnt Preis

Das polnische Flussschutzbündnis Koalicja Ratujmy Rzeki (KRR) gewann den EuroNatur-Preis 2023. „Die Verdienste der KRR für Polens Flüsse können gar nicht hoch genug eingeschätzt werden, weil es einen umfassenden Schutz lebendiger Flüsse in ganz Polen und den mit diesen Flüssen verbundenen Nachbarländern sichtbar gemacht hat“, sagte EuroNatur-Präsident Thomas Potthast in seiner Laudatio.

Die Koalicja Ratujmy Rzeki (KRR) oder auch „Save the Rivers Coalition“, bringt Organisationen zusammen, die Polens Flüsse, Bäche und Feuchtgebiete schützen sowie Wissenschaftler, Einzelpersonen, lokale Behörden und Institutionen, denen das Schicksal der polnischen Süßwasser-Ökosysteme wichtig ist.

Unter anderem setzt sich das Bündnis seit vielen Jahren für den Schutz von Weichsel und Oder ein und kämpft gegen den geplanten Bau der Wasserstraße E40, die in der transnationalen Region Polesien eines der größten Wildnisgebiete Europas gefährdet.

Sandbänke an der Weichsel: Noch gibt es viele natürliche Abschnitte an Polens größtem Fluss. Die Flusslandschaften sollen auch weiterhin geschützt werden.
Sandbänke an der Weichsel: Noch gibt es viele natürliche Abschnitte an Polens größtem Fluss. Die Flusslandschaften sollen auch weiterhin geschützt werden. (Bild: Marek Elas)

Preisträger freuen sich sehr über Auszeichnung

Dorota Chmielowiec-Tyszko, Justyna Choroś und Piotr Nieznański, die den Preis stellvertretend entgegennahmen, freuten sich sehr darüber: „Unsere Koalition wurde als Reaktion auf die flusszerstörerischen Pläne der Regierung gegründet. Durch ihren Einsatz für den Schutz der Flüsse und die Förderung von Projekten, die den Menschen und der Natur zugutekommen, gewinnt die Koalition zunehmend an öffentlicher Unterstützung. Wir sind dankbar für diese Auszeichnung, widmen sie aber auch all jenen, die der Umweltzerstörung nicht tatenlos zusehen wollen.“

Flussschutz in Polens Politik verankert

Dank der KRR und dem anstehenden Regierungswechsel in Warschau besteht Hoffnung für Oder, Weichsel und Co.

„Das Bündnis hat es auch geschafft, bei allen demokratisch-liberalen Parteien das Thema Flussschutz im Wahlprogramm zu verankern. Nach der polnischen Parlamentswahl steht zu hoffen, dass diese Parteien die zukünftige Regierung bilden werden. Insofern war die Abstimmung am 15. Oktober auch eine Wahl für den Fluss- und den Naturschutz in Polen“, so EuroNatur-Präsident Thomas Potthast. 

(Quelle: EuroNatur Stiftung)