Hopfenernte: Die Witterungsverhältnisse waren dieses Jahr nahezu ideal

Hopfen ist eine Kulturpflanze, deren Nutzung sich nicht nur auf das Brauereiwesen beschränkt: Extrakte aus den Hopfenzapfen bilden in Kombination mit der Baldrianwurzel auch die häufigste Darreichungsform pflanzlicher Schlaf- und Beruhigungsmittel
Hopfen ist eine Kulturpflanze, deren Nutzung sich nicht nur auf das Brauereiwesen beschränkt: Extrakte aus den Hopfenzapfen bilden in Kombination mit der Baldrianwurzel auch die häufigste Darreichungsform pflanzlicher Schlaf- und Beruhigungsmittel (Bild: Pixabay)

Tettnang (le) – Die Hopfenernte rund um Tettnang hat begonnen und die ersten Betriebe sind am Start, teilte der Hopfenpflanzenverband dem WOCHENBLATT mit. Auf einer Gesamtanbaufläche von ca. 1.500 ha wird dieses Jahr ein Ertrag von knapp 2.900 to geschätzt. Die Hopfenbauern erwarten demnach eine gute Ernte.

Der Hopfen will jeden Tag seinen Herrn sehen

Der Hopfen zählt zu den arbeitsintensivsten Kulturen und in unserer Region hat der Anbau eine jahrhundertelange Tradition. Dabei erweist sich der Bodensee als Temperatur-Korrektiv. Er dient im Winter als Wärmespeicher und erzeugt im Sommer eine kühlende Wirkung auf das Mikroklima. Das kommt dem Hopfen ebenso zugute wie den Weinreben. Genügend Wasser ist wichtig für den Ertrag.

Der Echte Hopfen ist eine Pflanzenart in der Gattung Hopfen und durch seine Verwendung beim Bierbrauen bekannt.
Der Echte Hopfen ist eine Pflanzenart in der Gattung Hopfen und durch seine Verwendung beim Bierbrauen bekannt. (Bild: Pixabay)

Wasser und Wärme zur richtigen Zeit 

„Die Witterungsverhältnisse in diesem Jahr waren für den Hopfen nahezu ideal. Ein Ausreißer war der Monat Juli mit zu viel Wasser,“ so Jürgen Weishaupt, Geschäftsführer des Hopfenpflanzenverbands Tettnang. Wasser und Wärme zur richtigen Zeit sind für die Inhaltsstoffe des Hopfens (Bitterstoffe, Aromastoffe und Gerbstoffe) wichtig. „Dem Hopfen geht es wie dem Menschen, bis 30 Grad C ist alles noch gut, was in Richtung 35 Grad C geht ist zu viel.“

Eine große Herausforderung war dieses Jahr der Pflanzenschutz

„Durch den vielen Regen musste dafür gesorgt werden, dass die Pflanzen frei von Pilzkrankheiten blieben. Um die Bestände gesund zu halten, die Ernte zu sichern und den Qualitätsanforderungen der Kunden nachzukommen, wurde mehr Pflanzenschutz eingesetzt als in 2020.“ Die Hopfenernte geht je nach Betriebsgröße zwei Wochen, bei großen Betrieben fast vier Wochen.

Das Anbaugebiet Tettnang bezeichnet sich als „Feinkostladen“ des südlichsten Anbaugebietes von Deutschland
Das Anbaugebiet Tettnang bezeichnet sich als „Feinkostladen“ des südlichsten Anbaugebietes von Deutschland (Bild: Pixabay)

Etwa 10 Prozent vom deutschen Hopfenanbau wachsen in Tettnang

Infos: Die größten Anbaugebiete des Hopfens befinden sich in den USA, knapp dahinter folgt Deutschland. Weltweit wird auf einer Fläche von über 61.000 ha Hopfen angebaut. Etwa 10 Prozent vom deutschen Hopfenanbau wachsen in Tettnang. Das Hopfenanbaugebiet Hallertau in Bayern ist das größte zusammenhängende Anbaugebiet der Welt.

Im Bier sorgt der Hopfen für den würzigen Geschmack und auch für den Schaum und bessere Haltbarkeit
Im Bier sorgt der Hopfen für den würzigen Geschmack und auch für den Schaum und bessere Haltbarkeit (Bild: Pixabay)