Projekt „Gut älter werden in Langenargen“ zieht Bilanz

Projekt „Gut älter werden in Langenargen“ zieht Bilanz
Seniorenbeauftrage Annette Hermann (vordere Reihe, 4. von rechts) bedankt sich symbolisch mit einer Sonnenblume bei den zahlreichen im Projekt Engagierten. Bürgermeister Ole Münder (nicht im Bild) und Sozialdezernent Ignaz Wetzel (hintere Reihe, 1. von links) schließen sich an. (Bild: Gemeinde Langenargen)

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Zahlreiche Bürger haben sich in den vergangenen knapp zwei Jahren an der Umsetzung von Ideen für ein gutes älter werden in Langenargen beteiligt. Das nahende Ende des vom Landkreis initiierten und vom Land Baden-Württemberg geförderten Quartiersprojekts „Gut älter werden im Bodenseekreis“ war Anlass, Bilanz zu ziehen und gemeinsam mit den Engagierten zu feiern. Etwa 100 interessierte Zuhörer verfolgten Anfang Oktober im Münzhof die Vorstellung der Ergebnisse und spendeten reichlich Beifall für das bisher Erreichte.

„Ich habe nicht unbedingt damit gerechnet, dass dieses Beteiligungsprojekt so konkrete Ergebnisse bringt und freue mich daher umso mehr über diesen Erfolg für unsere Bürger in dieser Gemeinde,“ zollte Bürgermeister Ole Münder bei der Begrüßung den Projektverantwortlichen –Annette Hermann, Seniorenbeauftragte der Gemeinde Langenargen, Wiltrud Bolien, Sozialplanerin des Bodenseekreises und Martin Keller-Combé von der IDEENwirkstatt – Respekt.

„Ohne das große Engagement aus der Bürgerschaft, wäre das allerdings nicht möglich gewesen,“ dankte der Rathauschef besonders den ehrenamtlich Mitarbeiter für ihr aktives Mitwirken. Diese hatten sich nach den Bürgerworkshops im Frühjahr 2023 und zwei darauf folgenden Ideenschmieden in verschiedenen Projektgruppen organisiert und an der Umsetzung der einzelnen Ideen gearbeitet.

Die dabei erarbeiteten Ergebnisse können sich sehen lassen und bereichern das bereits vorhandene Angebot für ein „gutes älter werden“ in Langenargen. Entstanden ist z.B. das Angebot „Kleine Hilfen“: Hier können Langenargener, die unerwartet und kurzfristig Hilfe benötigen, Unterstützung bei einem Team freiwilliger Helfer anfragen. Acht Frauen und ein Mann engagieren sich hier ehrenamtlich. Die Hilfen sind grundsätzlich kostenfrei bzw. freiwillig auf Spendenbasis finanziert.

Die Projektgruppe „Öffentlichkeitsarbeitet“ erarbeitete ein Konzept, mit dem Informationen über Angebote für Senioren sichtbarer werden: Ein roter Button „Älter werden in Langenargen“ schmückt seitdem sämtliche Informationsflyer und Broschüren für Ältere und macht diese besonders erkennbar. Die Gruppe verteilte zudem die druckfrische Neuauflage des „Seniorenwegweisers“, den sie grundlegend überarbeitet hat.

Als nächstes Vorhaben soll der Internetauftritt der Gemeinde unter die Lupe genommen und seniorengerecht weiterentwickelt werden. Zwei weitere Projektgruppen widmeten sich der Zukunft der Seniorenbegegnungsstätte und des etablierten Seniorennachmittags. Als Ergebnisse konnten hier zusätzliche Angebote geplant werden, die neue Besucher ansprechen und auch weitere Aktive zur Mitarbeit motivieren sollen. Und auch die Projektgruppen „Angebote in Oberdorf“ und „Wohnen im Alter“ waren erfolgreich: So sollen künftig Veranstaltungen für Senioren – z.B. ein Seniorennachmittag im Jahr – auch im Dorfgemeinschaftshaus in Oberdorf stattfinden.

Vereinbart wurde zudem die bessere Information der Oberdorfer und ein kontinuierlicher Austausch mit der Seniorenbeauftragten der Gemeinde. Die Projektgruppe „Wohnen“ wiederum hat einen Informationsabend vorbereitet, an dem die Langenargener am 21. November verschiedene Wohnprojekte für Senioren aus der Region kennenlernen können.

Musikalisch umrahmt wurde der Abend vom Ehepaar Wolfgang und Beate Bosch, begleitet von Akkordeonspieler Hans Kloos, die sich mit dem Mitsing-Angebot „Singa isch g’sund“ seit etwa einem Jahr bei verschiedenen Veranstaltungen in Langenargen engagieren. Die Idee hatten die beiden neu Zugezogenen schon länger, bei den Bürgerworkshops zu Projektbeginn wurden die entscheidenden Kontakte geknüpft und anschließend in die Tat umgesetzt. „Ich möchte im Alter aktiv, gesund und fit bleiben und Spaß haben,“ beschreibt Wolfgang Bosch seine Motivation für dieses Engagement.

Dass es die aktive Beteiligung der Zivilgesellschaft für ein gutes älter werden braucht, unterstreicht Ignaz Wetzel, Sozialdezernent des Bodenseekreises, der den Abend aufmerksam verfolgte, in seinem Schlusswort. „Ich freue mich, dass Langenargen die Beteiligung an unserem gemeinsamen Quartiersprojekt so produktiv nutzen konnte.“

Der Landkreis werde auch künftig Gemeinden bei der Entwicklung zu „Sorgenden Gemeinschaften“ begleiten, versichert der Vertreter des Bodenseekreises und weist auf die Möglichkeit der Unterstützung durch die Sozialplanung des Landkreises und die Servicestelle für Bürgerschaftliches Engagement hin.

Wie geht es weiter? Auch nach Projektende sollen die verschiedenen Aktivitäten weitergeführt werden. Die meisten Projektgruppen bleiben bestehen, es können jederzeit weitere Interessierte mitarbeiten.

Zudem können neue Ideen auf den Weg gebracht werden, wenn sich die Ideengeber gemeinsam mit anderen für deren Umsetzung engagieren. Ansprechpartnerin ist die Seniorenbeauftragte Annette Hermann, Tel. 07543 – 499028, Mail: [email protected].

(Pressemitteilung: Gemeinde Langenargen)