Viele Reisende wissen nicht, dass es ein Einfuhrverbot gibt und haben das Gepäck voller Mitbringsel für den Verzehr daheim. Der Zoll am Flughafen Friedrichshafen muss immer wieder unzählige Kilogramm Lebensmittel vernichten.
Seit Jahresbeginn hat der Zoll am Bodensee-Airport 435 Kilogramm Lebensmittel beschlagnahmt und vernichtet, die Reisende hauptsächlich aus der Türkei und Nordmazedonien im Gepäck hatten. Darunter fanden sich 273 Kilogramm frisches Obst und Gemüse sowie 162 Kilogramm Fleisch und Wurst.
Einfuhr von Fleisch und Wurst ist untersagt
Da die Einfuhr aufgrund tierseuchen- und pflanzenschutzrechtlicher Bestimmungen grundsätzlich verboten ist, mussten die Zöllner die Mitbringsel einziehen und vernichten. Ausnahmen gelten bei der Vorlage entsprechender Zeugnisse (die bei Privateinfuhren in der Regel niemand hat) oder bei Obst für Ananas, Datteln, Kokosnuss, Durian-Früchte und Bananen. Die Einfuhr von Fleisch- und Wurstwaren ist in jedem Fall untersagt.
Zwei gefüllte Sporttaschen voller Zwiebeln und Paprika
„Zumeist sind es Mitbringsel aus dem Garten oder Mitgaben von Verwandten“, kommentierte die Leiterin der Kontrolleinheit am Flughafen, Danielle Schubert, die Feststellungen. So hatte ein älteres Ehepaar kürzlich zwei Sporttaschen gefüllt mit Zwiebeln, Paprika, Birnen und Äpfeln dabei. „Viele wüssten schlichtweg nichts von dem Einfuhrverbot“, so Schubert. Anders eine Schweizerin, der die Einschränkung zwar bekannt war, sie aber auf die Mitnahme von einem Kilogramm Zwiebeln aus Nordmazedonien nicht verzichten wollte.
Kleine Mengen von bis zu einem Kilogramm werden mit Einverständnis und ohne weitere Formalitäten vernichtet. Ist es mehr oder weigern sich Reisende, werden persönliche Daten erhoben und das zuständige Regierungspräsidium informiert.
(Quelle: Zollamt Ulm)