VfB-Volleyballer stehen plötzlich ohne Heimat da

VfB-Volleyballer stehen plötzlich ohne Heimat da
Das Licht geht aus: die ZF Arena muss vorerst geschlossen werden. (Bild: Conny Kurth)

Friedrichshafen (tmy) – Die Volleyballer des VfB Friedrichshafen sind ab Montag, 28. September quasi obdachlos. Denn die ZF Arena muss aufgrund baulicher Mängel ihre Türen für immer schließen. Dies teilte die Stadt Friedrichshafen – laut VfB-Mitteilung – am Morgen mit. Was das für den Trainings- und Spielbetrieb des Rekordmeisters bedeutet, ist zur Stunde noch unklar.

Die aus VfB-Sicht bittere Nachricht erreichte die Volleyballer am Freitagmorgen. Die ZF Arena muss geschlossen werden. Für immer. Nach einer Reihe von baulichen Untersuchungen haben die Sachverständigen sich zur sofortigen Schließung der ZF Arena entschlossen, Grund dafür ist Korrosion an den Stahlseilen der Dachkonstruktion. 

„Auch wenn keine akute Einsturzgefahr besteht, können die Experten ein latentes Risiko, insbesondere bei Schneelast, nicht ausschließen“, erklärt die Stadt Friedrichshafen in ihrer Pressemitteilung. Für die Volleyballer ist dieser Nachricht nicht weniger als ein riesiger Schock. 

Erst vor einer Woche wurde klar, dass diese Situation entstehen könnte. „Seither sind wir in Gesprächen und versuchen, zumindest eine Übergangslösung zu finden“, sagt VfB-Geschäftsführer Thilo Späth-Westerholt. Die Stadt zieht beispielsweise den Umzug in eine der Messehallen in Betracht. „Dazu haben auch schon die ersten Gespräche stattgefunden“, sagt Späth-Westerholt. „Wir hoffen, dass sich jetzt kurzfristig Möglichkeiten ergeben.“

Für die Profis des VfB heißt es nun, sich nach einer Trainingsmöglichkeit umzusehen. „Vielleicht ergibt sich etwas in der Stadt, vielleicht können wir ein Trainingslager ansetzen“, hofft Cheftrainer Michael Warm auf eine baldige Lösung. „Für uns ist das jetzt eine extrem schwierige Situation.“ Auch die Mitarbeiter der Geschäftsstelle werden versuchen, aus dem Homeoffice heraus den Betrieb aufrecht zu erhalten.

Unmittelbar betroffen von der Schließung der ZF Arena sind auch verschiedene Schulen, die nun ihren Sportunterricht anders organisieren müssen sowie der Bundesstützpunkt in der 2. Volleyball Bundesliga. Die Leichtathletik- und Turnabteilung des Vereins haben ebenfalls keine Trainingsmöglichkeiten mehr. 

Allein die Volleyballabteilung und ihre 300 Mitglieder müssen nun auf ihr Training verzichten – 200 davon sind Kinder und Jugendliche. Insgesamt fanden bisher rund 70 Stunden Trainingsbetrieb in der Woche statt.