Selbsthilfe-Netzwerk im Bodenseekreis bietet wertvollen Austausch in schwierigen Lebenslagen

Die aktuellen Mitglieder des Lenkungskreises Selbsthilfe.
Die aktuellen Mitglieder des Lenkungskreises Selbsthilfe. (Bild: Landratsamt Bodenseekreis)

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Miteinander reden, gegenseitig verstehen und unterstützen: Im Bodenseekreis ist das Selbsthilfe-Netzwerk für Menschen in schwierigen Lebenssituationen da. Es ermutigt jede und jeden, sich bei einer der aktuell 138 Selbsthilfe- und Hospizgruppen Hilfe zu suchen.

Die Mitglieder des Netzwerks, Betroffene, die selbst chronisch erkrankt sind, sich in belastenden Lebenssituationen befinden oder ehrenamtlich in Hospizgruppen engagiert sind, kamen Ende April im Landratsamt für ihren jährlichen Austausch zusammen. Dort sprachen sie über neue Angebote, Erfolgserlebnisse und aktuelle Herausforderungen ihrer Arbeit.

Auch der Lenkungskreis Selbsthilfe wurde neu gewählt. Dieser berät die Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen im Landratsamt, um so kontinuierlich das Selbsthilfe-Angebot auszubauen und zu verbessern.

Im Bodenseekreis sind allein in den letzten drei Jahren 28 neue Selbsthilfegruppen entstanden, fünf davon in diesem Jahr. Deren Themen sind vielfältig: So können sich erstmals Betroffene, die an den Folgen ihrer Corona-Erkrankung leiden, in einer Long-Covid-Selbsthilfegruppe in Tettnang gemeinsam austauschen.

Immer größer wird auch das Angebot für Senioren. Hinzugekommen sind dieses Jahr beispielsweise die Senioren-Gruppe Friedrichshafen des Kreuzbunds e. V. oder das „Erzählcafé anders“ für ältere Menschen in Trauer. Für Eltern, deren Kinder tot zur Welt gekommen sind, ist seit diesem Jahr der monatliche Gesprächskreis von Sternenkinder Bodensee e. V. in Markdorf da.

Durch das ehrenamtliche Engagement des Netzwerks sind Selbsthilfe- und Hospizgruppen im Bodenseekreis längst eine wichtige Ergänzung der ärztlichen Versorgung. Denn Lebenslagen und Lebensphasen ändern sich und fordern von den Betroffenen und Angehörigen immer wieder eine Anpassung des Lebensalltags. Gerade der gemeinsame Austausch über Erfahrungen im Hinblick auf schwierige emotionale, soziale, praktische, medizinische und rechtliche Aspekte können daher wertvoll und auch tröstend sein.

Eine wichtige Orientierungshilfe ist dabei auch der Selbsthilfe-Wegweiser. Dort finden Betroffene die Angebote mit Kontaktdaten sowie den Orten der Treffen. Herausgegeben wird der Selbsthilfe-Wegweiser von der Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen des Landratsamtes und kann online heruntergeladen werden. Eine gedruckt Version gibt es unter [email protected] oder Tel. 07541 204-5838. Dort werden auch Fragen rund um das Thema Selbsthilfe beantwortet.

Im Bild:

Von oben von links nach rechts: Die Mitglieder im Lenkungskreis Selbsthilfe: Detlev Freyer, Walter Kreisl, Ursula Lappöhn, Gerlinde Bullinger, Annette Daiber, Fiene Hartmann, Hermann Gasser, Erika Classen und Uwe Stingl. Es fehlen: Adelinde Filleböck und Achim Jekel

(Pressemitteilung: Landratsamt Bodenseekreis)