Eröffnung der Ausstellung „Whiteface“ an der Zeppelin Universität

Eröffnung der Ausstellung „Whiteface“ an der Zeppelin Universität
Präsentiert ihre Ausstellung „Whiteface“ an der Zeppelin Universität: Candice Breitz. (Bild: Tobias Zielony)

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Das artsprogram der Zeppelin Universität (ZU) eröffnet im Rahmen ihres Sommerfestes und ihrer Feier zum 20-jährigen Bestehen am Samstag, 16. September, die Ausstellung „Whiteface“. Gezeigt wird die gleichnamige Videoinstallation der südafrikanischen Künstlerin Candice Breitz.

Darin konfrontiert sie die Betrachter mit jenem widersprüchlichen Spektrum von Denk- und Redeweisen, das weißer Vorherrschaft zugrunde liegt. Beginn der Ausstellungseröffnung ist um 17 Uhr in der White Box auf dem ZF Campus der ZU im Fallenbrunnen.

Woraus nährt sich Rassismus? Was bedeutet es, in einer weißen Haut zu stecken? Welche Privilegien sind damit verbunden? Und welche Rolle haben Fernsehgrößen, Comedians und Blogger bei der Mobilisierung von Ressentiments? In ihrer 2022 entstandenen Videoinstallation „Whiteface“ – an der ZU in einem gleißend weißen Raum inszeniert – befasst sich Candice Breitz mit rassistischen Klischees, Sprechweisen und Argumentationsmustern, wie sie alltäglich in den Massenmedien zirkulieren und dort mehr oder weniger verdeckte rassistische Stereotypen reproduzieren und Ressentiments verbreiten.

Candice Breitz, die als Weiße während des Apartheidregimes in Südafrika aufwuchs, zählt zu den wichtigsten Stimmen in der aktuellen Debatte zu Themen wie Identitätspolitik, Rassismus, Weißsein und Politiken der Repräsentation. Mit ihren Fotografien und Videoarbeiten blickt sie vor allem auf die Rolle der Popkultur und populärer Medienformate bei der Konstruktion und Formierung von kollektiven und individuellen Identitäten.

Seit den 1990er Jahren macht sie dabei auch das eigene Weißsein und andere rassifizierte Kategorien zum Thema. Ihre Arbeiten, die in großen Museen und Biennalen gezeigt werden, bestechen dabei durch ihre Genauigkeit in der Beobachtung und eine ganz eigene Ästhetik. Durch eine reduktionistische, serielle und betont arrangierte Bildsprache machen ihre Fotografien und Videoarbeiten stets die mediale Konstruiertheit des Gezeigten augenfällig.

Begrüßt werden die Besucher der Ausstellungseröffnung von Professorin Dr. Karen van den Berg, wissenschaftliche Leiterin des artsprogram, und Rahel Spöhrer, kuratorische Leiterin des artsprogram. Begleitet wird die Ausstellung „Whiteface“ von einer Studiengruppe, die sich mit künstlerischen und kulturellen Perspektiven auf Weißsein und Privilegien befasst, einer öffentlichen Podiumsdiskussion über die emotionale Grammatik und die Gefühlspolitik rechtspopulistischer Bewegungen und einem experimentellen Symposium, das Experten aus Wissenschaft, Kunst und Pädagogik zusammenbringt, um gemeinsam mit einer interessierten Öffentlichkeit den Verbindungslinien zwischen Abstiegs- und Zukunftsängsten, Abscheu, Radikalisierung und phantasmatischen Besitzvorstellungen nachzugehen.

Die Ausstellung „Whiteface“ sowie das Begleitprogramm sind Teil des gemeinsam vom artsprogram und dem Zentrum für Kulturproduktion an der ZU initiierten Jahresthemas „Being Wrong“ und werden gefördert von der Baden-Württemberg Stiftung, der Sparkasse Bodensee und der Fränkel-Stiftung.

Weitere Informationen zur Ausstellung gibt es unter zu.de/whiteface, nähere Informationen zum Sommerfest unter zu.de/20.

(Pressemitteilung: Zeppelin Universität)