Die IBO feiert Geburtstag! Eine Zeitreise durch 75 Jahre Messegeschichte am Bodensee

Eine Zeitreise durch 75 Jahre Messegeschichte am Bodensee
Anno 1950: Die 1. IBO öffnet am 22. April ihre Pforten auf dem Schulgelände der Pestalozzi Schule mit 450 Ausstellern. (Bild: Messe Friedrichshafen)

Die Gründung der Internationalen Bodensee-Messe – kurz IBO – und ihre Entwicklung über siebeneinhalb Jahrzehnte hinweg ist eng mit der Geschichte der Messe Friedrichshafen verbunden. Sie bildet den Startpunkt für die heutige Messegesellschaft, die das ganze Jahr über zahlreiche Einzel- bzw. Fachmessen veranstaltet. Wir nehmen das Jubiläum zum Anlass für einen Rückblick in die spannende und wechselvolle Geschichte der IBO.

Mit über 450 Ausstellern öffnet die erste IBO am 22. April 1950 auf dem Schulgelände der Pestalozzi-Schule in Friedrichshafen ihre Pforten. Bereits Monate zuvor, im Dezember 1949, hatten sich ein Dutzend Bürger aus der Bodenseestadt zusammengefunden, um die Internationale Bodensee-Messe Friedrichshafen GmbH zu gründen. Unter den Gesellschaftern befanden sich Kaufleute, Fabrikanten, ein Bauunternehmer, ein Architekt, ein Gastwirt und sogar ein Arzt. Vorsitzender wurde Max Sedlmeier, der auch Vizepräsident der IHK Ravensburg war.  

Hier liegen 75 Jahre dazwischen: Das Werbeplakat der IBO aus dem Jahr 1950 und aus 2024.
Hier liegen 75 Jahre dazwischen: Das Werbeplakat der IBO aus dem Jahr 1950 und aus 2024.

Schon nach wenigen Jahren wird klar, dass sich die noch junge IBO schnell von einem Markt hin zu einer regionalen Messe entwickeln würde – mit wachsender Bedeutung für den Bodenseeraum. Gleichzeitig steigt auch der Platzbedarf bzw. die Ausstellungsfläche, sodass die Messe bereits 1954 auf das Gelände am westlichen Riedlewald umziehen muss. Fünf Jahre später werden die Flächen auf die Riedlewiese ausgedehnt, sodass die IBO bei ihrer zehnten Auflage bereits auf 12 300 Quadratmeter Hallen- und 7600 Quadratmeter Freifläche umfasst.

Die IBO als „Konservenmesse“

Ein weiterer Meilenstein folgt im Jahr 1962, als die „Interboot“ – zuvor noch der Bootsbereich auf der IBO – nun als eigene Messe ihre Premiere feiern kann. Gleichzeitig wird die erste fest verbaute Halle eingeweiht.

Blick auf das IBO-Messegelände Anfang der 60er Jahre.
Blick auf das IBO-Messegelände Anfang der 60er Jahre. (Bild: Messe Friedrichshafen)

In den Jahren danach prägen heimische Industrie, landwirtschaftliche Maschinen sowie Baugeräte und -bedarf das Bild der IBO. Gleichzeitig nimmt der Bereich Nahrungs- und Genussmittel immer mehr zu, weshalb die IBO im Volk schon bald als „Konservenmesse“ bezeichnet wird. Mit rund 300 Messeverkaufsverträgen erreicht zu diesem Zeitpunkt allein dieser Anteil einen Wert von über 13 Millionen DM.

Weil der Flächenbedarf der IBO von Jahr zu Jahr kontinuierlich zunimmt, kommt es anno 1968 erneut zu einem Umzug, diesmal auf das Gelände an der Meistershofener Straße. Im Jahr darauf, zur 20. IBO, zählt die Messe bereits weit über 1000 Aussteller und rund 120 000 Besucher – sicher auch eine Folge von Wirtschaftswachstum und Wohlstand in den 60er Jahren, dem sogenannten Wirtschaftswunder.

Einen Wendepunkt in der IBO-Geschichte markieren die Jahre 1976 bis 1978, als mit der Erweiterung der Messhalle 6 und dem Neubau der Halle 8 die Ära der Traglufthallen zu Ende ging. Letztere hatten in der Vergangenheit immer wieder zu Problemen geführt. Zusätzlich wird im Jahr 1979 die Halle 8 und der über die Meistershofener Straße führende Ausstellungssteg in Betrieb genommen. Während die Bereiche Bau und Handwerk immer mehr die Schwerpunkte der IBO bilden, spielt der Landwirtschaftssektor nur noch eine untergeordnete Rolle.

Umstrukturierung der Messe

Mit der Bestellung eines Aufsichtsrates unter Vorsitz von Oberbürgermeister Dr. Bernd Wiedmann wird 1987 eine Umstrukturierung des Messeunternehmens eingeleitet. Zwei Jahre später, zum 40-jährigen Jubiläum, wird die IBO zum ersten Mal in Richtung Kauf- und Erlebnismesse ausgerichtet. Schwerpunktthemen sind dann Energietechnik, Bauen und Wohnen sowie Mode. Neu hinzu kommt das „IBO-Modetheater“, das bei Besuchern wie auch den Medien großen Zuspruch findet.

1992 wird die IBO vom Mai in den März verlegt und gewinnt dadurch wieder an Attraktivität. Im selben Jahr wird auch die Besitzstruktur der Messe Friedrichshafen einschneidend geändert: Die „Internationale Bodenseemesse Friedrichshafen GmbH“ ist die Besitzgesellschaft (mit der Stadt als Hauptgesellschafter) und die „Messe Friedrichshafen GmbH“ wird zur Betreibergesellschaft. Mittlerweile ist auch die Messehalle 10 fertiggestellt – sie ist heute eines der tragenden Gebäude des Einkaufszentrums „Bodensee Center Friedrichshafen“ (mit Media Markt, Cineplex und anderen Geschäften).

Ab Mitte der 90er Jahre werden abermals Umzugspläne der Messe Friedrichshafen diskutiert. Die zunehmende Verkehrsproblematik, fehlender Raum für weitere Parkplätze und der morbide Zustand der meisten Hallen machen einen Umzug unausweichlich. 1998 gibt der Gemeinderat grünes Licht für den Messeumzug auf das Gelände in Allmannsweiler am Flughafen. Und am 23. Mai 2000 erfolgt schließlich der offizielle Baubeginn der Neuen Messe.

Anno 2000 beginnen die Bauarbeiten auf dem neuen Messegelände unweit vom Flughafen.
Anno 2000 beginnen die Bauarbeiten auf dem neuen Messegelände unweit vom Flughafen. (Bild: Messe Friedrichshafen)

Fast 90.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche

2003 findet erstmals auf dem neuen Messegelände die IBO statt, und zwar mit neuer Themen-Verteilung. Mit der Eis-Show „Surprise“ des Europapark Rust im Jahr 2006 beginnt dann die Zeit der großen Entertainment-Shows auf der IBO. Im selben Jahr wird Klaus Wellmann alleiniger Geschäftsführer der Messe Friedrichshafen – in dieser Funktion ist er auch heute noch tätig.

Das rasante Wachstum führt schon bald zu einer nochmaligen Erweiterung der Ausstellungsflächen im östlichen Teil des Messeareals. Aus eigenen Mitteln investiert die Messe dort insgesamt 50 Millionen Euro, unter anderem in zwei zusätzliche stützenfreie Hallen und ein neues Eingangs-Foyer Ost.

Im Juli 2009 ist es dann so weit: Die Messe-Erweiterung Ost wird eröffnet. Das Areal umfasst jetzt die heutige Größe von zwölf Messehallen mit einer Ausstellungsfläche von über 87 000 Quadratmetern.

Im selben Jahr wird auch die Messelaufzeit der IBO von neun auf fünf Tage verkürzt. In den Jahren 2012 und 2013 finden erstmals die IBO-Schwestermessen „Urlaub, Freizeit, Reisen“ sowie „Garten & Ambiente“ und „Neues BauEn“ statt.

Ab 2020 folgen zunächst düstere Jahre für die Messe Friedrichshafen wie auch für die gesamte Messewirtschaft. Die Covid-Pandemie verhindert für drei Jahre die Durchführung der IBO-Messe. Ersatzhalber wird 2022 die „Sommer-IBO“ als Einmal-Event ins Leben gerufen, um das Format sowohl bei Ausstellern wie Besuchern im Bewusstsein zu halten. 2023 kehrte die reguläre IBO aus der Zwangspause zurück und darf somit in diesem Jahr (vom 20. bis 24. März) ihr stolzes Jubiläum von 75 Jahren feiern.

Erlebniswelt Zeitreise

In der Halle A2 wartet auf 1300 Quadratmeter Ausstellungsfläche eine Zeitreise durch 75 Jahre Messegeschichte. Ob Helikopter oder Maybach-Oldtimer, ob Traum-Sportwagen oder nostalgisches Motorboot: Die eigens für das der IBO und der Messe Friedrichshafen konzipierte Sonderschau nimmt die Besucherinnen und Besucher mit zu den Highlights der Vergangenheit und Gegenwart. Die Inszenierung wartet außerdem mit Video-Wänden und so manch einer Überraschung auf.

Infos zur Europa-Park-Show auf der IBO 2024 gibt es auf der Webseite.