Antragsstau im Sportstättenbau ist abgebaut

Antragsstau im Sportstättenbau ist abgebaut
Auf dem Sportgelände des VfB Friedrichshafen ist die Beleuchtungsanlage der Fußballplätze mit WLSB-Fördermitteln umgerüstet worden. (Bild: VfB Friedrichshafen e.V.)

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Das Warten auf Zuschüsse für den Sportstättenbau ist vorbei. Im September hat der Württembergische Landessportbund (WLSB) die letzten von fast 1400 ausstehenden Bewilligungen für Förderanträge ausgestellt und an die Sportvereine verschickt.

„Mit den Sondermitteln aus dem Landeshaushalt konnten wir endlich die schwierige Situation in der Sportstättenbauförderung beenden. Zuletzt mussten manche Vereine drei bis fünf Jahre warten, bis das Geld in der Vereinskasse eingetroffen ist“, sagt WLSB-Präsident Andres Felchle.

Bis Ende 2021 war die Zahl der Förderanträge, die wegen fehlender Landesmittel vom WLSB nicht bewilligt werden konnten, auf 810 angewachsen. „Insgesamt haben wir seit Anfang 2022 Fördermittelzusagen über 21,3 Millionen Euro verschickt und einen Großteil davon nach Eingang der Abrechnung auch ausbezahlt“, erklärt Felchle.

Damit habe der WLSB seinen Anteil an den Sondermitteln über 40 Millionen Euro, die für alle drei Sportbünde vom Land bereitgestellt wurden, vollständig ausgegeben. „In einer solch komfortablen Situation ohne Wartezeit auf Sportstättenbau-Zuschüsse waren wir schon seit Jahrzehnten nicht mehr“, ergänzt der WLSB-Präsident.

Die Situation im Sportkreis Bodensee

Im Sportkreis Bodensee konnte der WLSB in den Bewilligungsrunden 2022 und 2023 insgesamt 23 Sportvereine mit 33 Bauprojekten berücksichtigen. Bei Investitionskosten von 3 274 420 Euro erhalten sie Zuschüsse von insgesamt 474 650 Euro. Sportkreis-Präsidentin Eveline Leber sagt zum Abbau des Antragsstaus: „Die verzögerte Auszahlung der Sportstättenbauförderung brachte den Vereinen zum Teil erhebliche Probleme bei der Finanzierung von Sportstätten. Damit ist nun eine Planung in moderne und funktionsfähige Sportstätten, die dringend benötigt werden, ohne Zwischenfinanzierung möglich.“

Die höchsten Fördergelder gehen an den SV Oberteuringen (87290 Euro) für die Verlagerung der Tennisanlage mit Tennisheim, den FV Langenargen (54870 Euro) für die Sanierung und Umbau des Sportheims, den VfB Friedrichshafen (42000 Euro) für die Umrüstung der Beleuchtungsanlage auf den Fußballplätzen, den TSV Fischbach (27300 Euro) für die Modernisierung der Beleuchtung und der Heizung sowie den RV Friedrichshafen (24770 Euro) für den Neubau einer Lagerhalle.

Auch wenn sich die Situation bei der Förderung von Vereinssportstätten etwas entspannt hat, stehen weiterhin einige Herausforderungen an. Durch das hohe Zinsniveau und den starken Preisanstieg im Baugewerbe sind die Investitionsvolumen der Vereine deutlich zurückgegangen. Das sei eine schwierige Entwicklung, so WLSB-Präsident, weil der Modernisierungsbedarf weiter hoch sei.

Zudem müsste auch in Sachen Energie und Nachhaltigkeit einiges getan werden. „Es ist aber mehr als verständlich, dass sich derzeit auch gemeinnützige Sportvereine mit größeren Ausgaben zurückhalten“, sagt Felchle. Um in dieser Situation stärkere Anreize für Modernisierungen und energetische Sanierungen zu setzen, überarbeite man gegenwärtig die Förderrichtlinien im Sportstättenbau. Wann diese in Kraft treten könnten, sei aber noch nicht abschließend geklärt.

(Pressemitteilung: Sportkreis Bodensee e.V.)