Die Hochwassersituation in Ochsenhausen hat sich merklich entspannt. Inzwischen hat der städtische Bauhof mit den Aufräumarbeiten begonnen. Die Stadt ermöglichte es den Anwohnern, vorsorglich Sandsäcke für einen eventuellen eigenen Bedarf zurückzubehalten.
Zum Einsammeln der rund 20 000 ausgegebenen Sandsäcke am Montagabend waren freiwillige Helfer gesucht worden, die sich in überwältigender Zahl bereits im Vorfeld angekündigt hatten.
Nachdem am Freitag die erste Vorwarnung bei der Stadt eingegangen war, hatte der Führungsstab am Nachmittag getagt und als erstes beschlossen, die Anwohner über die drohende Gefahr zu informieren. Nachdem der Pegel der Rottum im Lauf des Nachmittags rasant anstieg, wurden an den durch die Hochwassergefahrenkarten bekannten kritischen Punkten Sandsäcke ausgelegt. In der Nacht auf Samstag trat dann die Rottum über die Ufer und wurde zum reißenden Fluss. Die Feuerwehren Ochsenhausen, Mittelbuch und Reinstetten waren mit dem städtischen Bauhof rund um die Uhr im Einsatz. Aufgrund der sich sehr dynamisch entwickelnden Lage wurden benachbarte Feuerwehren zur Unterstützung angefordert. Die Bewohner des betreuten Wohnens im Altenzentrums Goldbach wurden aus dem Gebäude evakuiert, weil aufgrund des eingedrungenen Wassers die Stromversorgung abgeschaltet werden musste. Alle 16 Personen konnten entweder bei Bekannten oder Verwandten oder in einem anderen Heim unterkommen.
Nicht nur die Innenstadt Ochsenhausens stand zeitweise unter Wasser, auch in den Teilorten Reinstetten und Laubach mussten vollgelaufene Keller ausgepumpt werden. Bereits im Lauf des Samstags entspannte sich die Lage allmählich und die über die Ufer getretenen Bäche führten kein Hochwasser mehr. Für die mehr als 200 Einsatzkräfte bedeutete dies, dass sie die eingesetzten Pumpen abbauen und sich zurückziehen konnten. Nur an wenigen Stellen musste noch weitergearbeitet werden.
Insgesamt hatte die Feuerwehr rund 150 Einsätze zu bearbeiten. Dabei wurden etwa 20 000 Sandsäcke in den betroffenen Bereichen verteilt. Bürgermeister Philipp Bürkle, der die Einsätze von der Einsatzzentrale aus mit verfolgte, ist voll des Lobes für die ehrenamtlichen Kräfte: „Es war absolut beeindruckend, wie ruhig und koordiniert Jeder und Jede die anstehenden Aufgaben bewältigt hat.“ Dankbar ist das Stadtoberhaupt auch den Bürgern, die die Einsatzkräfte während des Einsatzes versorgt und am Montagabend beim Aufräumen mit angepackt haben. „Wir beobachten das Wetter und die Lage weiterhin intensiv,“ so Philipp Bürkle weiter, „für den Moment können wir aber Entwarnung geben.“ Das genaue Ausmaß der Schäden ist derzeit noch nicht absehbar.
(Pressemitteilung: Stadt Ochsenhausen)