Regionale Genossenschaftsbanken bündeln ihre Kräfte

Regionale Genossenschaftsbanken bündeln ihre Kräfte
Der Vorstand der zukünftigen Volksbank Allgäu-Oberschwaben eG: V. l.: Markus Langner, Josef Hodrus, Stephanie Bernickel, Werner Mayer. (Bild: Volksbank Allgäu-Oberschwaben eG)

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Die Volksbank Allgäu-Oberschwaben eG und die Volksbank Raiffeisenbank Laupheim-Illertal eG wollen im kommenden Jahr fusionieren – dies haben die Vorstände der beiden Banken in einer gemeinsamen Pressekonferenz in Bad Waldsee bekannt gegeben.

Der strategische Zusammenschluss verspricht nicht nur Synergien für beide Häuser, sondern auch Mehrwerte für Mitglieder, Kunden, Mitarbeitende und die Regionen Allgäu und Oberschwaben.

Die Aufsichtsgremien der Genossenschaftsbanken haben die Vorstände damit beauftragt, ein Konzept für den geplanten Zusammenschluss zu erarbeiten, welches im Frühjahr den Mitgliedervertretern im Rahmen eines Vertreterdialoges vorgestellt wird. Die Vertreter beider Banken werden dann bei den Vertreterversammlungen im Juni 2024 in zwei separaten Sitzungen über die Fusion abstimmen.

Die gemeinsame Bank soll den Namen „Volksbank Allgäu-Oberschwaben eG“ tragen. Geführt wird sie von den vier Vorständen der beiden bisherigen Finanzinstitute. Josef Hodrus wird das Amt des Vorstandssprechers übernehmen, Stephanie Bernickel, Markus Langner und Werner Mayer sind die weiteren Mitglieder im Vorstand.

Zwei starke Banken. Ein neues WIR.

Beide Banken kennen sich bereits seit vielen Jahren über die gemeinsame Arbeit in den Gremien des Verbandes. Aus der nachbarschaftlichen Beziehung und der guten Zusammenarbeit sind über die Jahre eine gegenseitige Wertschätzung sowie Vertrauen entstanden.

„Wir freuen uns darauf, gemeinsam in die Zukunft zu gehen und unsere Stärken zu kombinieren. Dies wird unseren Mitgliedern und Kunden sowie auch unseren Mitarbeitenden neue Chancen eröffnen“, berichtet Josef Hodrus, Vorstandssprecher der Volksbank Allgäu-Oberschwaben eG. Den Zusammenschluss planen die Vorstände der Genossenschaftsbanken unter dem Motto „Zwei starke Banken. Ein neues WIR.“ Hodrus erläutert: „Wir gehen diesen Schritt mit unseren Mitgliedern, Kunden, Geschäftspartnern und Mitarbeitenden als starke Gemeinschaft. Für sie möchten wir in den Regionen Allgäu und Oberschwaben weiterhin Gutes tun – sei es als Finanzpartner, durch Spenden und Sponsoring oder als Arbeitgeber.“

Veränderten Ansprüchen gerecht werden

Im Zusammenschluss erkennen beide Häuser eine große Chance, sich schon heute zukunftsorientiert auszurichten. In einer Zeit, in der sich die Ansprüche und Erwartungen an Unternehmen rasant verändern, streben die Banken nach einer aussichtsreichen Zukunft und setzen sich aktiv dafür ein. „Unser Ziel ist es, unsere Unternehmen schon heute zukunftsorientiert auszurichten – noch bevor Handlungsdruck entsteht. Dieser Zusammenschluss bietet das Potenzial für nachhaltigen Erfolg, der über finanzielle Gewinne hinausgeht. Denn langfristiger geschäftlicher Erfolg ist die Voraussetzung, dass wir unserer wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden können. Gemeinsam gestalten wir eine erfolgreiche Zukunft, die allen Beteiligten zugutekommt“, so Stephanie Bernickel, Vorständin der Volksbank Raiffeisenbank Laupheim-Illertal eG.

„Dieser geplante Zusammenschluss ist ein Beweis für unsere Entschlossenheit, die Herausforderungen der Zukunft gemeinsam anzugehen und Chancen zu nutzen. Als vereinigte Bank wollen wir mit den veränderten Bedürfnissen der Mitglieder und Kunden sowie auch unserer Mitarbeitenden mitwachsen. Bodenständigkeit und Verlässlichkeit sollen auch weiterhin die Basis der Beziehungen zu unseren Mitgliedern und Kunden bilden. Auch die Präsenz vor Ort und der persönliche Austausch sind dabei weiterhin selbstverständlich“, ergänzt Markus Langner, Vorstand der Volksbank Raiffeisenbank Laupheim-Illertal eG.

Arbeitgeberattraktivität stärken

„Unsere Mitarbeitenden sind unser wichtigstes Kapital. Wir werden sicherstellen, dass sie von diesem Zusammenschluss profitieren und neue Chancen für ihre berufliche Entwicklung erhalten“, erläutert Werner Mayer, Vorstand der Volksbank Allgäu-Oberschwaben eG. Gemeinsam wollen beide Banken in die berufliche Entwicklung der Mitarbeitenden investieren. Mayer ergänzt: „In der dann größeren Bank entstehen neue Positionen und Aufgaben, welche jeweils zu den individuellen beruflichen Zielen der Mitarbeitenden passen. Auch die Auswirkungen des demographischen Wandels können gemeinsam besser gelöst und beispielsweise Personalengpässe leichter aufgefangen werden. Zudem sichern wir die Arbeitsplätze der Mitarbeitenden langfristig. Es wird keine fusionsbedingten Entlassungen geben.“

Die neue Bank in Zahlen

Durch den Zusammenschluss entsteht eine Bank mit einer Bilanzsumme von knapp 5,0 Mrd. Euro. Per 31.12.2022 beträgt das betreute Kundenvolumen der beiden Banken zusammengerechnet 10,03 Mio. Euro, die Kundenkredite belaufen sich auf 3,04 Mio. Euro. Zur neuen Bank gehören dann über 81.000 Mitglieder, knapp 150.000 Kunden und mehr als 620 Mitarbeitende. Die Genossenschaftsbank wird ihren Sitz in Laupheim und in Leutkirch im Allgäu haben und an insgesamt 39 Standorten (20 Filialen sowie 19 SB Filialen) präsent sein.

Die Geschäftsgebiete der Volksbank Allgäu-Oberschwaben eG und der Volksbank Raiffeisenbank Laupheim-Illertal eG grenzen direkt aneinander an. Auch in einem größeren Geschäftsgebiet will die vereinigte Bank weiterhin heimatverbunden und bei ihren Wurzeln bleiben. Gerade in der unsicheren Wirtschaftswelt sehen die Vorstände die gemeinsame Bank heute und auch in Zukunft als verlässlicher Partner des regionalen Mittelstands, des örtlichen Handwerks sowie der Städte und Gemeinden. Mit einem gemeinsamen Spendenvolumen von rund 650.000 Euro wird die Unterstützung der Menschen, Vereine sowie sozialen und gemeinnützigen Einrichtungen in den Regionen weiterhin ein wichtiger Baustein des Geschäftsmodells sein.

Die nächsten Schritte

In den kommenden Monaten wird das Vorhaben nun konkretisiert. Wenn die Vertreter im Juni 2024 ein positives Votum abgeben, findet die technische Fusion im November 2024 statt. Geplant ist eine rückwirkende Fusion zum 01.Januar.2024.

(Pressemitteilung: Volksbank Allgäu-Oberschwaben eG)