„Wir zocken nicht mit den Geldern unserer Kunden“

„Wir zocken nicht mit den Geldern unserer Kunden“
Die Kreissparkasse Biberach nimmt Stellung zu einem von "focus" veröffentlichten Onlinebericht. (Bild: picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt)

Kalt erwischt wurde die Kreissparkasse Biberach von einer im Internet (Focus) verbreiteten Studie. Finanzwissenschaftler Ralf Jasny, Professor von der Frankfurter Universität für angewandte Wissenschaft, warf in der Studie den Sparkassen u. a. vor, sich schlimmer als ein Hedgefonds zu verhalten, völlig am Auftrag vorbeizuarbeiten und schwere Managementfehler zu begehen. Wir fragten, bei der in der Studie besonders ins Visier geratenen Kreissparkasse Biberach nach.

„Wir gehen verantwortungsbewusst mit den Einlagen unserer Kunden um“

Julian Bosch, Pressesprecher der Kreissparkasse Biberach, ist von dem Inhalt der Studie überrascht: „Jasny hat mit uns weder gesprochen noch Unterlagen angefordert. Seine Untersuchungen liegen uns immer noch nicht vor, wir erwarten sie im Laufe der nächsten Woche mit der Post. Erst dann können wir uns mit den Inhalten der Studie, deren Quellen und Feststellungen auseinandersetzen. Dies versetzt uns dann auch in die Lage, detailliert und punktgenau, die Vorwürfe‘ zu prüfen, um sie in sachliche Bahnen zu lenken und zu widerlegen.“

Zur Einordnung von Jasny, erwähnt Bosch im Telefonat, dass dieser ein grundsätzlich eher angespanntes Verhältnis zur Sparkassengruppe pflege. Bosch stellt im Gegensatz zu den veröffentlichten Einschätzungen klar: „Wir gehen verantwortungsvoll mit dem Geld unserer Kunden um, wir zocken nicht! Auch die Kleinsparer können beruhigt sein. Um die unterstellten Szenarien zu vermeiden, haben wir zudem ein ausgefeiltes und hocheffizientes Frühwarnsystem eingerichtet.“

Reaktion der Kreissparkasse Biberach

Zur veröffentlichten Arbeit von Jasny, übermittelte uns Bosch zudem die offizielle Stellungnahme der Kreissparkasse Biberach:

Eine jüngst veröffentlichte Studie, die dem Artikel zugrunde liegt, hat den Focus fälschlicherweise dazu verleitet, unsere Kreissparkasse in ein sehr negatives Licht zu rücken. Die darin aufgestellten Behauptungen, eines risikobehafteten Umgangs mit Aktien und nicht verzinslichen Wertpapieren sind falsch und nicht nachvollziehbar.

Eine weitere Behauptung einer mangelnden Absicherung im Kapitalmarktgeschäft, entzieht sich jeglicher Grundlage. Leider wurden wir im Vorfeld nicht kontaktiert, was wir sehr bedauern.

Unsere Expertise und unser verantwortungsbewusstes Handeln hat bereits in der Vergangenheit, – darunter auch die Finanzmarktkrise 2008/2009 – gezeigt, dass wir gegen Krisen oder andere Ereignisse am Kapitalmarkt sehr gut abgesichert sind. Von der im Haus bestens etablierten Absicherungsstrategie gegen fallende Kurse, konnte der Studienautor nichts wissen, was ihn vermutlich zu dieser Fehleinschätzung führte und diese unglücklicherweise von einzelnen Medien übernommen wurde.

Die Kreissparkasse Biberach ist seit Jahren eine der kapitalstärksten Sparkassen und verfügt über den nötigen Puffer für mögliche Rückgänge an den Märkten. Nicht zu vergessen ist dabei die seit Jahren umsichtige wie erfolgreiche Strategie der Kreissparkasse, deren Geschäftsmodell nachweislich eine Diversifizierung – wie von der Bankenaufsicht gefordert – beinhaltet. Unsere Kundinnen und Kunden haben nach wie vor größtes Vertrauen in unsere Expertise.

Service für unsere Nutzer

Den gesamten Artikel, mit der in Teilen veröffentlichten Studie im Focus finden Sie hier: https://www.focus.de/finanzen/news/schlimmer-als-hedgefonds-sparkassen-nach-turbulenzen-am-aktienmarkt-in-not_id_114581604.html