Biberach – Die Turngemeinde Biberach hat ihr Archiv als Schenkung an das Stadtarchiv Biberach übergeben.
Das Stadtarchiv versteht sich heute nicht mehr nur als Gedächtnis der Verwaltung, sondern als Gedächtnis der Gesellschaft. Deshalb werden neben der schriftlichen Überlieferung aus den städtischen Ämtern auch Archive von Vereinen, Firmen und gesellschaftlich oder historisch bedeutenden Privatpersonen in das Stadtarchiv aufgenommen.
Auf Anregung von Rainer Etzinger, dem damaligen Vereinsvorsitzenden, wurde bereits kurz nach dem 150-jährigen Jubiläum des Vereins im Jahr 1997 das Archiv der TG an das Stadtarchiv übergeben. Erst jetzt konnten die Unterlagen erschlossen, das heißt, für die Benutzung katalogisiert und aufbereitet werden. Acht laufende Regalmeter Vereins-, aber auch Stadtgeschichte können nun von Forschern und historisch interessierten Bürgern im Lesesaal des Stadtarchivs eingesehen werden.
Es handelt sich um Vereinsunterlagen wie Protokolle, die bis in das Jahr 1851 zurückreichen, Kassenbücher oder Mitgliederlisten, die das Vereinsleben und die Entwicklung des heute größten Biberacher Vereins in rund 150 Jahren aufzeigen. Dass der Sportverein auch einen großen Anteil am gesellschaftlichen Leben hatte, zeigen die umfangreichen Schriftstücke zur Fasnet in Biberach. Im Jahr 1938 gründete sich eigens eine „Biberacher Fasnet-Arbeitsgemeinschaft“ in der sich Turngemeinde, Liederkranz und Schützengilde zusammenschlossen, um gemeinsam Fasnetsveranstaltungen durchzuführen. Auch dem Singen fühlten sich die Mitglieder der TG verbunden. Von der 1924 gegründeten Sängerriege zeugt eine große Anzahl an Liederbüchern und Notenblättern.
Die mit dieser Schenkung übergebenen Dokumente umfassen den Zeitraum von 1851 bis in die 70er-Jahre des 20. Jahrhunderts. Damit auch die neuere Vereinsgeschichte den zukünftigen Generationen zur Verfügung steht, werden das Stadtarchiv und die TG weiterhin in Verbindung bleiben. Im nächsten Jahr steht das 175-jährige Jubiläum des Vereins an, danach wird der Bestand „Turngemeinde Biberach“ sicherlich weiteren Zuwachs erhalten.
(Pressemitteilung: Stadt Biberach)