Im dritten und damit letzten Ausbildungsjahr geht es darum, den Auszubildenden mehr und mehr Verantwortung zu übertragen. Für diesen Zweck wurde im Biberacher Klinikum eine Ausbildungsstation ins Leben gerufen, auf der die Auszubildenden für drei Wochen eigenverantwortlich für das Patientenwohl und den reibungslosen Stationsablauf verantwortlich sind.
Das Projekt bietet den Auszubildenden die Möglichkeit, sich auf den Berufsalltag einer Station vorzubereiten und ihre pflegerischen und organisatorischen Fähigkeiten im Hinblick auf das eigenverantwortliche Handeln zu erproben. So erhalten sie die Möglichkeit, Situationen eines Stationsalltages zu bewältigen, die sie ansonsten während ihrer praktischen und theoretischen Ausbildung nicht in diesem Maße kennenlernen würden. Sie können somit wichtige Erfahrungen für den angestrebten Berufseinstieg sammeln.
„Im Mittelpunkt steht die Förderung der Selbstständigkeit. Die Auszubildenden übernehmen direkt von Anfang an die Verantwortung für die Patientenversorgung und wachsen so in ihre künftigen Aufgaben hinein“, erklärt Pflegedirektor Udo Wihlenda. „Dabei lernen sie den Pflegeprozess in all seinen Facetten kennen, entwickeln interdisziplinäre Teamfähigkeit und vertiefen ihr Wissen über Schnittstellenmanagement, Koordination von Aufnahme- und Entlassprozessen sowie den Umgang mit unvorhergesehenen Ausfällen.“
Die orthopädische Station B4 bietet dafür ein strukturiertes Umfeld mit 23 Versorgungsplätzen, aufgeteilt in zwölf Patientenzimmer. Die Pflegeauszubildenden betreuen jeweils einen klar definierten Bereich und werden engmaschig begleitet. Ein erfahrenes Team aus Praxisanleitenden, Pflegefachkräften, Stations- und Bereichsleitungen sowie Fachkräften aus Medizin, Therapie und Sozialarbeit unterstützt sie während des gesamten Projekts.
Schrittweise erweitern sie so ihre Kompetenzen und ihren Handlungsspielraum, um optimal auf die Anforderungen des Arbeitsalltags vorbereitet zu werden. „Bereits im Vorfeld wurden unsere Auszubildenden im Theorieunterricht an der Matthias-Erzberger-Schule umfassend auf diese Herausforderungen vorbereitet. Diese fundierte Vorbereitung hat sich als äußerst hilfreich erwiesen“, betont Wihlenda. Durch die strukturierte und praxisnahe Heranführung wird eine solide Grundlage für einen erfolgreichen und selbstbewussten Einstieg in den Berufsalltag geschaffen.
Abgerundet wurde die tägliche Stationsarbeit durch regelmäßige Evaluationsrunden im Team. Diese boten Raum, um gemachte Erfahrungen gemeinsam zu reflektieren, Erkenntnisse zu teilen und den Tagesablauf Revue passieren zu lassen. Dabei wurden auch herausfordernde Situationen offen angesprochen, um am folgenden Tag gezielt darauf reagieren und kontinuierlich dazulernen zu können. „Wir Auszubildende profitieren enorm voneinander, weil jeder von jedem lernen kann. Durch die Anwesenheit einer Praxisanleitung und erfahrenen Kollegen erhalten wir nicht nur Rückhalt, auch das Anwenden der Theorie in der Praxis wird erleichtert“, berichtet Amanda Grygoruk, Auszubildende auf der Station B4. Das Projekt war aus Sicht der Auszubildenden somit eine wertvolle und motivierende Erfahrung: „Es war schön, die Chance zu erhalten, Teil der Ausbildungsstation zu sein. Das Projekt hat viel Spaß gemacht. Dennoch waren wir uns unserer Verantwortung bewusst und wurden jederzeit hervorragend unterstützt“, so Grygoruk.
Auch die Projektleitung Frau Heßdörfer zeigt sich zufrieden: „Die Auszubildenden haben mit großem Engagement überzeugt und sind gut auf die Prüfungen vorbereitet. Besonders positiv war auch die enge Zusammenarbeit mit dem ärztlichen Bereich und den anderen Berufsgruppen.“
(Pressemitteilung: Sana Kliniken Landkreis Biberach GmbH)