Mit dem Abrennen der Funken am zweiten Märzwochenende soll der Winter vertrieben werden. Oben auf dem brennenden Koloss thront meist eine Funkenhexe aus altem Stoff, Heu und Stroh. Hier die Termine aus unserer Region im Überblick und ein leckeres Küchla-Rezept.
Am Abend des ersten Fastensonntags, oder auch schon am Samstagabend, lodern im Allgäu, in Oberschwaben und auch in anderen Regionen traditionell die Funkenfeuer. Der Brauch des Funken-Abbrennens geht auf vorchristliche Zeiten zurück und ist vermutlich keltischen Ursprungs.
Es wird angenommen, dass das Funkenfeuer als symbolische Handlung diente, um den Winter und die bösen Geister zu vertreiben. Das Funkenfeuer markiert den Übergang von der dunklen und kalten Jahreszeit hin zur fruchtbaren Frühjahrszeit.
Funkenwache muss aufpassen
Die stattlichen Funken bestehen meist aus übrig gebliebenen Weihnachtsbäumen, altem Brennholz und Paletten. Sobald der Funken aufgebaut ist, übernimmt vielerorts die Funkenwache ihre Tätigkeit. Sie schlägt sich dann die Nacht um die Ohren und verhindert durch den Schutz ein vorzeitiges Entzünden des Funkens durch die Funkenbauer anderer Ortschaften. Diese Art von „Spiel“ ist heutzutage immer noch Brauch.
Funkenhexe wird mit Schwarzpulver gefüllt
Rund um das Abbrennen der Funken gibt es einige Bräuche, die regional immer noch einen hohen Stellenwert haben. Eine alte Bauernregel sagt beispielsweise: „Sieht man am Funkensonntag viele Sterne, dann gibt es in diesem Jahr viele Kirschen“. So soll es auch Unglück bringen, wenn der Funken vor der Explosion der Hexenpuppe umkippt. Im machen Gegenden im Allgäu wird die Funkenhexe neben Stroh auch mit einer Ladung Schwarzpulver befüllt. Das explodieren dieser Ladung soll Glück bringen.
Im schwäbisch-alemannischen Raum werden pünktlich zum Funken-Wochenende oft Funkaküchla gereicht. Die in Fett ausgebackene Leckerei wird meist nach Omas altem Rezept zubereitet.
Rezept aus Vorarlberg: „Funkaküachle“
Zutaten
- 500 g Mehl
- 20 g Hefe
- 2 Eigelb
- ¼ l Milch
- 50 g flüssige Butter
- 50 g Zucker
- ein wenig Rum
- Prise Salz
Zubereitung
Aus Mehl, Hefe, Eigelb, Rum, Zucker, Butter, Milch und Salz einen Hefeteig zubereiten, gut durchkneten und auf das Doppelte aufgehen lassen (ca. 1/2 Stunde). 1 cm dick ausrollen und mit einem runden Ausstecher ca. 10 cm große Küchle ausstechen. Nochmals zugedeckt ca. 1/2 Stunde gehen lassen. In der Mitte etwas auseinanderziehen und in heißem Fett beidseitig hellbraun herausbacken, auskühlen lassen und mit Puderzucker und Zimt bestreuen.
Hier die Terminübersicht der Funkenfeuer (8. und 9. März)
Sonntag, 9. März
Aulendorf-Blönried
- Funken gegenüber dem Feuerwehrhaus, 18 Uhr
Bavendorf
- Funken, ab 18.30 Uhr
Bad Buchau
- Funken beim Aussichtsturm, 19 Uhr, zuvor gibt`s einen Fackelumzug vom Friedhofsparkplatz bis zum Funkenplatz
Bad Saulgau
- Funkenfeuer beim Café Schillergarten, 19 Uhr
Biberach
- Funkenfeuer in Hagenbuch durch die Biberacher Pfadfinder, 18.30 Uhr
- Funken in Stafflangen (Jugendfeuerwehr), ehemaliger Auffüllplatz beim Schäferhundeverein, 18.30 Uhr
Überlingen
- Funken in Bambergen Nähe Römerstraße, 19 Uhr
Owingen
Funken auf dem Funkenplatz am Panoramaweg, 19 Uhr
Fischbach
- Funkenabbrennen der Funkenfreunde am Bodensee, 18 Uhr
Gehrenberg
- Funken am Gehrenberg, 19 Uhr
Immenstaad
- Funkenabbrennen auf dem Funkenplatz Forstharde, 19 Uhr
Markdorf
- Funken auf der Panzerwiesen, 19 Uhr
- Funkenplatz in Ittendorf, 19 Uhr
- Funken in Hepbach, 19 Uhr
Ravensburg
- Höhe St. Christina, Funkenfeuer, 19 Uhr
Untereschach
- Funkenfeuer im Eichen am Sportplatz, 19 Uhr
Wangen
- Die Funkenzunft Wangen lädt auf die Berger Höhe zum Funkenfeuer ein, 19 Uhr
Weingarten
- Großer Funken der Katholischen Jugend auf dem Panzerbuckel in Nessenreben, ab 18.30 Uhr
Uhldingen-Mühlhofen
- Fackelumzug ab 18.15 Uhr, Funkenabbrennen am Selsenberg, ab 19 Uhr
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