„Eine qualitativ hochwertige Betreuung ist uns wichtig“

„Eine qualitativ hochwertige Betreuung ist uns wichtig“
Aulendorfs Bürgermeister Matthias Burth und Beatrice Metzger (Stadt Aulendorf, Bereich Kinder, Jugend, Familie & Soziales, rechts) kooperieren mit Christine Leierseder von der Caritas-Vermittlungsstelle für Kindertagespflege Nordwest. Seit 1. Juli gibt es in Aulendorf eine kommunale Förderung der Kindertagespflege. (Bild: Caritas)

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Seit 1. Juli dieses Jahres bietet die Stadt Aulendorf eine kommunale Förderung der Kindertagespflege an

Aulendorf – Die Stadt Aulendorf bietet vielfältige Betreuungsmöglichkeiten für Kinder. Mit ihren Teilorten Blönried, Tannhausen und Zollenreute verfügt sie über zehn Kindergärten unter verschiedenen Trägerschaften.

„Familie und Beruf gewinnen, wenn die Kinder verlässlich und fachlich kompetent betreut sind“, sagt Beatrice Metzger, die als Betriebswirtin VWA bei der Stadt Aulendorf für den Bereich Kinder, Jugend, Familie & Soziales zuständig ist. Auch eine hochwertige Kindertagespflege spiele in der Betreuungsinfrastruktur der Stadt Aulendorf eine wichtige Rolle und biete eine gute Ergänzung des bestehenden Angebots.

Mit Zustimmung durch den Verwaltungsausschuss habe die Stadt jetzt entschieden, ab 1. Juli die Kindertagespflege kommunal zu fördern.

„In der Regel sind Tagespflegepersonen selbständig tätig und damit für die soziale Absicherung und die Versteuerung ihrer Einkünfte selbst verantwortlich“, berichtet Diplom-Sozialpädagogin Christine Leierseder von der Vermittlungsstelle für Kindertagespflege Nordwest der Caritas Bodensee-Oberschwaben.

Die Kindertagespflege ist eine Betreuungsform für Kinder vom Baby- und Kleinkindalter bis zum 14. Lebensjahr, bei der Tagespflegepersonen je nach Bedarf der Eltern die Betreuung der Kinder übernehmen. Die Eltern können einkommensunabhängig einen Antrag auf Bezuschussung bei der Wirtschaftlichen Jugendhilfe des Jugendamts stellen. Der Eigenkostenbeitrag der Eltern richtet sich nach der Anzahl der Kinder, die im Haushalt leben. Die Stadt Aulendorf übernehme jetzt als Anerkennungspauschale für Tagespflegepersonen den hälftigen Beitrag zur Sozialversicherung, also zur Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung, wenn die zu betreuenden Kinder ihren Wohnsitz in Aulendorf oder in Aulendorfer Teilorten haben, so Beatrice Metzger.

Die Förderung sei zunächst auf drei Jahre befristet und könne nur dann erfolgen, wenn der Landkreis die erste Beitragshälfte der Sozialversicherung übernehme. Der entsprechende Bescheid diene für Aulendorf als Berechnungsgrundlage. Durch die Caritas als professionelle Vermittlerin im Tagespflegebereich sei die Betreuungsqualität der Tagespflegepersonen sichergestellt, so Metzger.

„Tagespflegepersonen sind in der Regel nicht teurer als ein Betreuungsplatz in einer Krippe“, sagt Christine Leierseder, die sich sehr über die kommunale Förderung durch die Stadt Aulendorf freut. Wie bei der institutionellen Betreuung können Eltern beim Jugendamt eine Förderung zur Kindertagespflege beantragen und dann einen einkommensunabhängigen Kostenbeitrag bezahlen oder die Tagespflegepersonen nach einem individuell vereinbarten Stundensatz selbst finanzieren. In der Regel werden die Betreuungszeiten flexibel vereinbart, je nach Bedarf auch in den frühen Morgenstunden, bis in den Abend hinein oder ergänzend zu Kindergarten und Schule.

Die Caritas vermittelt nur qualifizierte und geschulte Tagespflegepersonen und übernimmt deren fachliche Betreuung. „Wir bieten nicht nur entsprechende Vorbereitungs- und Qualifizierungskurse an, sondern auch Fortbildungsveranstaltungen und Austausche“, berichtet Christine Leierseder. Alle wesentlichen Punkte der Kindertagespflege wie Bezahlung, Betreuungszeiten oder Urlaubsregelungen und Weiteres werden in einem gemeinsamen Betreuungsvertrag zwischen Eltern und Tagespflegeperson geregelt.

Aktuell sind in Aulendorf acht Tagespflegepersonen aktiv, in der gesamten Region Nordwest (Aulendorf, Bad Waldsee, Bergatreute, Gemeindeverwaltungsverband Altshausen und Wolfegg) sind es 49.  Insgesamt 114 Kinder werden derzeit in der Tagespflege betreut, davon sind 58 Unter-Dreijährige. „Weitere Personen, die in der Tagespflege arbeiten möchten, haben sich schon bei uns gemeldet und stehen sozusagen in den Startlöchern“, freut sich Christine Leierseder. Der nächste Vorbereitungskurs für Kindertagespflege startet am 25. September.

INFO: Wer Interesse an einer Kindertagespflege hat oder selbst als Tagespflegeperson arbeiten möchte, kann sich an Christine Leierseder (Diplom-Sozialpädagogin FH) wenden. Sie bietet neben der Vermittlung von Tagespflegepersonen auch Unterstützung bei allen Fragen rund um die Kindertagespflege sowie bei der Gestaltung des Betreuungsverhältnisses an.

Weitere Informationen unter: www.caritas-bodensee-oberschwaben.de und www.aulendorf.de

(Pressemitteilung: Caritas Bodensee-Oberschwaben)