Der April macht was er will: Obstbauern können kurz aufatmen

Der April macht was er will: Obstbauern können kurz aufatmen
Frostkerzen wurden wegen der nächtlichen Minusgrade aufgestellt, um die empfindlichen Blüten der Obstbäume zu schützen // Symbolbild (Bild: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Klaus-Dietmar Gabbert)

Bavendorf (le) – Der Winter hat dem Südwesten nach den frühlingshaften Temperaturen der letzten Tage nochmal die kalte Schulter gezeigt und ist zurückgekehrt. Dabei hat er kurzfristig für klirrende Kälte gesorgt und die Obstbauern der Region in Schrecken versetzt.

Kälteste Temperatur im April seit langem

In Meßstetten kletterte das Barometer sogar auf über 14 Grad Celsius – und das im April. Besonders gefordert waren Obstbauern in der Bodenseeregion in der Nacht von Sonntag auf Montag. Um ihre Kirschenplantagen zu schützen, wurden vielerorts Frostkerzen aufgestellt oder manche Kulturen doppelt abgedeckt.

Die Kälte soll nicht bis auf den Boden sinken

dpa: „Auf der Obstplantage von Martina Biegger bei Meckenbeuren haben Erntehelfer in der Nacht auf Montag Dutzende Feuer zwischen den Stauden der Süßkirschen gelegt. Der Rauch steige nach oben und verhindere so, dass die Kälte bis auf den Boden sinkt, erklärte Biegger. Sie hätten in der Nacht dadurch keine Minustemperaturen in der Plantage gemessen. Ob Schäden wirklich ausblieben, zeige sich aber erst in den kommenden Tagen. Die Ernte ist im Juni geplant.“

Kommt nochmals eine kalte Nacht des Bangens?

In Bavendorf wurden am Montagfrüh um 6 Uhr minus 5 Grad gemessen. „Im Großen und Ganzen sind die Obstbauern hier in der näheren Region mit einem blauen Auge davongekommen,“ so Konni Biegert, Fachbereichsleiterin Ertragsphysiologie beim Kompetenzzentrum Obstbau Bavendorf. „Wenn, dann gab es Schädigungen bei den frühen Kirschen und Birnen. Einen genauen Überblick gibt es aber erst in den nächsten Tagen. Es kommt darauf an, wie weit der Baum in voller Blüte stand. Für das kommende Wochenende wurden bereits wieder kalte Temperaturen von bis zu minus 3 Grad prognostiziert. Das würde für die Obstbauern eine weitere Nacht des Bangens bedeuten, da sich die Blütenentwicklung laufend fortsetzt. Den Unterschied machen hier frühe oder späte Lagen.“

Für viele Obstbauern gilt die Regel: „Bis zu den Eisheiligen kann es immer wieder gefährliche Turbulenzen geben.“