Den Wild Wings gelingt ein knapper Derbyerfolg

Den Wild Wings gelingt ein knapper Derbyerfolg
Travis Turnbull (Schwenninger Wild Wings) im Zweikampf mit Constantin Braun (Bietigheim Steelers). (Bild: picture alliance / Eibner-Pressefoto | Eibner/Michael Memmler)

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Bietigheim – Eine großartige Atmosphäre auf den Rängen und wichtige zwei Punkte hat es aus Sicht der Schwenninger Wild Wings es in der EgeTrans-Arena zu erleben gegeben. In einem intensiven Derby hatten beide Seiten ihre Momente, wobei sich Schwenningen, mit einem starken Joacim Eriksson und einer sensationellen Einzelleistung von Ken André Olimb, zum 3:2-Derbysieg bei den Bietigheim Steelers in der Penny-DEL durchsetzen konnte.

Einen kurzweiligen Start in dieses Spiel erlebten – laut Vereinsmitteilung der Wild Wings – die rund 1000 mitgereisten Fans aus Schwenningen. Auch weil das Team vom Neckarursprung früh eine Strafe nahm und in Unterzahl mit Joacim Eriksson und dem Pfosten im Bunde war. Benjamin Zientek hatte zu genau gezielt.

Zwei weitere „Bigsaves“ der Nummer 60 bewahrten dessen Team vor einem Rückstand. Ein starker „Kicksave“ und die überragende Fanghand standen dem Führungstreffer der Hausherren im Weg. Doch auch Schwenningen kam zu Möglichkeiten.

Kenny Olimb bediente Patrik Lundh, der um Haaresbreite an seinem Debüt-Tor für Schwenningen vorbeischrammte. Doch Patrik Lundh gab – so die Wild Wings weiter – nicht nach und setzte sich in Unterzahl geschickt durch, aber erneut fehlten Millimeter.

Das Drittel endete mit einer weiteren Strafzeit für die Gäste, jedoch ohne die weiteren ganz großen Höhepunkte. Schwenningen kam mit Tyson Spink in der 21. Minute mit viel Zug zum Tor – doch der Kanadier konnte nicht zum Abschluss kommen. Es folgte dann das erste Powerplay. Aber nach einem gefährlichen Schuss von Max Görtz fingen sich die Neckarstädter einen Konter ein, den Joacim Eriksson erneut herausragend klärte.

Max Görtz hatte die nächste Gelegenheit, doch wieder ließ die Bietigheimer Antwort durch den agilen C.J. Stretch nicht lange auf sich warten. Nach einer Bietigheimer Druckphase stellte Sundblad seine Reihen neu auf. Lundh als Center bewies viel Übersicht und fand den freien Johannes Huß, der die Großchance auf die Führung vergab.

Die Wild Wings bekamen in der Folge ein Powerplay zugesprochen und das erinnerte stark an die vergangene Saison. Die Scheibe lief brillant und es gab Chancen in Hülle und Fülle. Logische Konsequenz war der Führungstreffer durch Tyson Spink. Das Team von Niklas Sundblad dominierte von nun an und kam mit Karachun und dem Bauerntrick gefährlich vors Tor.

In Unterzahl entschärfte Joacim Eriksson zweimal glänzend doch dann folgte eine weitere Strafe gegen Niclas Burström. Im „Drei gegen Fünf“ machten es die Gäste ganz stark – aber kaum war Colby Robak zurück, zappelte das Hartgummi auch schon im Netz. Torschütze war Benjamin Zientek.

Nachdem Görtz und David Cerny für die Wild Wings erste Lebenszeichen sendeten, kamen die Steelers wieder gefährlich auf. Doch Markus Kojo fand in Joacim Eriksson seinen Meister. In einem „Fünf gegen Drei“ lief die Scheibe zwar klasse, aber ein Torerfolg sollte dabei nicht herausspringen. Doch dieses Derby hielt vor 3605 Zuschauern ein dramatisches Finale bereit.

Zunächst erkämpfte sich Boaz Bassen den Puck und fand Travis Turnbull, der sich schön um den Keeper herumbewegte und zum 2:1 abschloss (58. Spielminute). Doch das war noch lange nicht das Ende. Even Jesper fand mit einem klasse Schlagschuss einen Weg über die Fanghand von Eriksson – Overtime.

Beide Teams hatten hier ihre Momente, doch ein Mann stahl allen die Show. Ken André Olimb entzauberte die Bietigheimer Verteidigung im Alleingang und machte den Derbysieg perfekt (3:2, 61.).

„Es war eine unglaubliche Atmosphäre, die gezeigt hat, wie leidenschaftlich unsere Fans sind. Das wird uns auswärts auch weiterhin einen Boost geben. Am Ende war es ein hart erkämpfter Sieg, aber er zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind und von Spiel zu Spiel besser werden“, ist John Ramage überzeugt.

Statistik:

Bietigheim Steelers – Wild Wings 2:3 (0:0 | 0:1 | 2:1 | 0:1)

0:1 | T. Spink #96 – T. Turnbull #71, J. Ramage #55 | 34:27
1:1 | B. Zientek #14 – M. McKnight #39, T. Schüle #79 | 42:05
1:2 | T. Turnbull #71 – B. Bassen #64, J. Huß #52 | 57:12
2:2 | E. Jasper #26 – C. Braun #90, R. Sheen #91 | 58:33
2:3 | K. Olimb #40 | 60:45

Strafen:
Bietigheim 8, Schwenningen 8