Das Biberacher Rathaus leuchtet: „Wir haben die UEFA einfach nicht gefragt!“

Das Biberacher Rathaus leuchtet: „Wir haben die UEFA einfach nicht gefragt!“
Oberbürgermeister Norbert Zeidler hat am Vormittag eine Regenbogenfahne aufziehen lassen. (Bild: Stadt Biberach)

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Biberach – Das Biberacher Rathaus präsentiert sich derzeit äußerst farbenfroh: Oberbürgermeister Norbert Zeidler hat am Vormittag eine Regenbogenfahne aufziehen lassen. Zudem wird das Rathaus am Abend noch durch eine Lichtinstallation entsprechend illuminiert.

Die Farben gelten als Symbol für Toleranz und Vielfalt. Zeidler will damit auf die Entscheidung der UEFA reagieren, die Münchner Allianz Arena zum heutigen Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Ungarn in Regenbogenfarben zu beleuchten.

„Wie viele andere auch habe ich mich über die Ablehnung des Antrages des Münchner Stadtrates sehr geärgert“, so der Biberacher OB. Dem Münchner Stadtrat mit Oberbürgermeister Dieter Reiter an der Spitze sei es ein Anliegen gewesen, angesichts besorgniserregender politischer Tendenzen in Ungarn ein klares Statement für Toleranz und Weltoffenheit zu setzen. „Das Verhalten der UEFA an dieser Stelle ist mehr als ärgerlich und auch beschämend“, so Zeidler.

Doch beim Ärger wollte der Biberacher Schultes es nicht belassen. Spontan beschloss er, die Münchner Initiative von Biberach aus zu unterstützen. Mit einer Rundmail an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung machte Zeidler sich auf die Suche nach einer passenden Fahne – und wurde fündig: Die Flagge, die das Rathaus ziert, stammt aus den Beständen der Biberacher Kulturhalle Abdera. Zudem konnte kurzfristig ein Veranstaltungstechniker ausfindig gemacht werden, der das Rathaus nach Einbruch der Dunkelheit in bunte Farben taucht – und damit genau in dem Zeitraum, in dem eigentlich die Allianz Arena für Toleranz und Vielfalt hätte strahlen sollen.

„Wenn die UEFA in München ein klares Statement verhindert, wollen wir in Biberach dennoch dazu beitragen, dass am heutigen Abend ein klares Signal gesendet wird.“ In Biberach sei das auch etwas unkomplizierter möglich, als in der bayerischen Landeshauptstadt: „Wir haben einfach die UEFA nicht gefragt!“

(Pressemitteilung: Stadt Biberach)