Regen lässt auf sich warten Juli-Wetter: Hitzewelle, Trockenheit und Dürre

Die Hitze verschärft die Dürre in Deutschland massiv - Niederschläge sind kaum zu erwarten.
Die Hitze verschärft die Dürre in Deutschland massiv - Niederschläge sind kaum zu erwarten. (Bild: Pixabay)

Große Hitze kündigt sich in weiten Teilen Mitteleuropas und Deutschlands in rund einer Woche an. Im Süden startet die Hitze schon um Wochenmitte und wird ab Freitag für eine „Verschnaufs-Pause“ unterbrochen. Daraus resultiert vielerorts eine Verschärfung der Trockenheit und Dürre. Die Natur ächzt immer nach Niederschlägen. Doch die Aussichten bezüglich Regen sehen eher negativ aus.

Zu Beginn der Wetteranalyse- und vorhersage blicken wir auf die aktuelle Trockenheit in Deutschland. Das Helmholtz-Institut berechnet die Dürre-Lage in jeweils oberen Bodenschichten (bis 25 cm) und in tieferen Bodenschichten (ca. 1,8 m Tiefe).

In den obersten Bodenschichten haben wir fast landesweit eine Dürre.
In den obersten Bodenschichten haben wir fast landesweit eine Dürre. (Grafik: Ufz.de)

In den obersten Bodenschichten haben wir es – abgesehen vom äußersten Nordwesten und dem südöstlichen Bayern – fast landesweit mit einer schweren bis extremen Dürre zu tun. Am trockensten ist es in den Bundesländern Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt und im Norden Bayerns. Auch im Südwesten herrscht eine außergewöhnliche Dürre – so nach der Grafik. 

Weiter unten, in 1,8 m Tiefe sieht die Situation nicht besser aus.

In tieferen Bodenschichten sieht die Lage sogar noch dramatischer aus.
In tieferen Bodenschichten sieht die Lage sogar noch dramatischer aus. (Grafik: Ufz.de)

Dort ist es besonders im Osten und der Mitte des Landes extrem zu trocken. Im Südwesten rund um den Schwarzwald ist ebenfalls ein richtiger Hotspot der Trockenheit. Nur im Südosten und an den Nordseeküsten ist die Lage entspannter. 

Demnach haben wir im Vorhersagegebiet Bodensee-Allgäu-Oberschwaben bereits auch schon eine moderate bis schwere Dürre. 

Weit verbreitet fehlt der Natur genügend Wasser für die Pflanzen.
Weit verbreitet fehlt der Natur genügend Wasser für die Pflanzen. (Grafik: Ufz.de)

Durch die fehlenden Niederschläge (Regen) wirkt sich die Trockenheit und Dürre auch auf das pflanzenverfügbare Wasser aus. Dabei benötigen wir nahezu in allen Landesteilen dringend Wasser. Direkt am nördlichen Alpenrand sowie an der Nordsee haben die Pflanzen in der freien Natur – stand derzeit – noch ausreichend Wassertank. 

Ensemble-Vorhersage: Zwei „Hitze-Höcker“ & längere Trockenzeit

Gestern und an den Vortagen turnte der sogenannte Hauptlauf des amerikanischen GFS-Modells in der Ensemble (14-Tage-Trend) für die Luftmassentemperaturen in 1.500 m Höhe (850 hPa) noch bei 25 Grad. Das wären nach der einfachen Formel – also 15 bis 18 Grad auf die Temperatur in 1.500 m Höhe draufrechnen – locker 40 bis nahe 45 Grad gewesen. Das hat sich geändert, weil die Hitze nun etwas moderater berechnet wird.

Einführung: Die rote Linie ist das Klimamittel der Luftmassentemperaturen in 1.500 m Höhe (850 hPa), die weiße das Mittel aller Modellberechnungen. Alle einzelnen Modellberechnungen befinden sich vielfarbig im Bündel. Je weiter die Einzelberechnungen auseinander gehen, desto unsicherer ist die Witterung. 

Nach dem kurzen „Hitze-Peak“ erwartet uns eine längere Heißphase.
Nach dem kurzen „Hitze-Peak“ erwartet uns eine längere Heißphase. (Grafik: Wetterzentrale.de)

Anfangs sehen wir, wie wir in den kommenden Tagen auf einen „Hitze-Berg“ zu steuern. In 1.500 m Höhe liegen die Temperaturen um den 14. Juli bei fast 20 Grad. Am Erdboden bedeuten das am Donnerstag bereits 30 Grad und mehr. Dann gibt es einen kurzen Absturz, der sich zu einem neuen Anlauf der Hitze entwickelt. Dann steigen die Luftmassenwerte für viele Tage am Stück auf rund 20 Grad im Mittel. Der Hauptlauf sieht die Entwicklung mit etwa 23 Grad noch heißer (gestern noch 25 Grad und mehr). 

„Hinten raus“ bleiben die Luftmassentemperaturen in 1.500 m Höhe auf hochsommerlich warmen bis heißen Niveau. Nennenswerte Niederschläge sind bis zum 21. Juli nicht in Sicht, wobei wir am Freitag und Samstag (15./16. Juli) ein minimal erhöhtes Schauer- und Gewitterrisiko haben. 

7-Tage-Wettertrend vom Dienstag, 12. Juli bis Dienstag, 19. Juli 

Daraus ergibt sich folgende Witterung von Höchsttemperaturen und Wetter in den nächsten Tagen. Etwaige Abweichungen sind aufgrund des großen Zeitraums weiterhin möglich und wahrscheinlich. 

Von Dienstag bis Donnerstag wird die 30-Grad-Marke bereits erreicht.
Von Dienstag bis Donnerstag wird die 30-Grad-Marke bereits erreicht. (Bild: Pixabay)
  • Dienstag (12. Juli):
    25 bis 28 Grad – Viel Sonnenschein mit meist harmlosen Wolkenfelder

  • Mittwoch (13. Juli):
    26 bis 29, örtlich bis 30 Grad – oftmals sonnig, im Tages- und Abendverlauf mehr Bewölkung

  • Donnerstag (14. Juli):
    29 bis 33 Grad – Wettermix aus Sonne & Wolken, tagsüber mehr Wolkenbedeckung

  • Freitag (15. Juli):
    27 bis 30 Grad – häufig Sonnenschein, im Tagesverlauf steigendes Schauer- und Gewitterrisiko, aber wohl nur lokal

  • Samstag (16. Juli):
    26 bis 29 Grad – voraussichtlich oft strahlend sonnig, abends mehr Wolken

Die (große) Hitze beginnt dann nach aktuellem Stand am Sonntag. Zu Wochenbeginn breitet sich die Hitzewelle dann überall in unserem Vorhersagegebiet aus. 

Ab Sonntag startet dann die große Hitze mit hohen Temperaturen durch.
Ab Sonntag startet dann die große Hitze mit hohen Temperaturen durch. (Bild: Pixabay)
  • Sonntag (17. Juli):
    28 bis 31 Grad – Sonnenschein pur!

  • Montag (18. Juli):
    30 bis 34 Grad – Sonnenschein pur!

  • Dienstag (19. Juli):
    31 bis 35 (evtl. 36 oder 37 Grad) – Sonnenschein pur!

Niederschlags-Karten: Wann gibt es endlich Regen und Erholung für die Natur?

Was die Niederschläge anbelangt, sieht es angesichts der Wetterlage ziemlich „mau“ aus. Wir vergleichen das europäische ECMWF-Modell mit dem amerikanischen GFS-Modell. 

Das europäische Wettermodell rechnet mit fast gar keinen Niederschlägen.
Das europäische Wettermodell rechnet mit fast gar keinen Niederschlägen. (Grafik: Wetterzentrale.de)

Die Behörden des ECMWF-Modells sehen vielfach gerade einmal 1 bis 3 Liter Niederschlag auf den Quadratmeter. Das wäre bei den hohen Temperaturen der berühmt berüchtigte Tropfen auf den heißen Stein. Im Südwesten bis zum Bodensee soll es sogar komplett trocken bleiben. Die meisten Niederschläge fallen im Süden Österreichs sowie weit östlich von Deutschland. 

Ähnlich sieht es das GFS-Modell aus den USA. Abgesehen des äußersten Nordens fällt fast nichts vom Himmel.

Ebenfalls mit wenig bis gar keinem Niederschlag in Deutschland rechnet das GFS-Modell.
Ebenfalls mit wenig bis gar keinem Niederschlag in Deutschland rechnet das GFS-Modell. (Grafik: Wetterzentrale.de)

Die Chance auf Regen ist in Österreich, auf der Alpensüdseite sowie im östlichen Mitteleuropa außerhalb von Deutschland am höchsten.

Bei uns bleibt es nach beiden Ansichten der Wettermodelle staubtrocken, heiß und meist sonnig.