Unseriöse Schlüsseldienste zocken ab

Unseriöse Schlüsseldienste zocken ab
Unseriöse Schlüsseldienste nutzen Notsituationen aus und berechnen oft überhöhte Preise. (Bild: Polizeiliche Kriminalprävention/Canva)

Die Tür fällt ins Schloss und der Haustürschlüssel steckt drin? Neben dem Ärger über sich selbst spuckt das Kopfkino sofort einen Betrag aus, den man sich hätte sparen können. Es nützt aber alles nichts und der Schlüsseldienst muss her. Wie die Polizei und die Verbraucherzentralen mitteilen, gerät man dabei nicht selten an einen unseriösen Dienstleister, der für die Türöffnung einen völlig überhöhten Preis verlangt.

Die neueste Masche

Notdienste stehen mit der Ortsvorwahl im Telefonbuch, tatsächlich kommen sie aber von weit her. Da liegt es auf der Hand, dass sie exorbitante Anfahrtskosten berechnen. Dazu kommt, dass unnötige Arbeiten oder mutwillige Beschädigungen die Rechnungen in die Höhe treiben können.

Überhöhte Rechnungen

Wie die Verbraucherzentrale mitteilte, bezahlte eine Frau fast 800 Euro für eine einfache Türnotöffnung. Als sie deswegen später gegen den Schlüsseldienst vorgehen wollte stellte sich heraus, dass die Angaben auf der Rechnung frei erfunden waren. Solche oder ähnliche Fälle aus der Beratungspraxis der Verbraucherzentralen tragen sich immer wieder zu. „Unseriöse Schlüsseldienste verlangen mitunter drei- bis vierstellige Beträge, nachdem sie die Tür aufgesperrt haben“.

Tipps für die Handwerker-Suche

Wer nach einem Handwerker sucht, sollte möglichst nach einem Fachbetrieb vor Ort schauen. Am Telefon sich also zuerst nach dem genauen Sitz des Betriebs sowie nach Namen und Adresse erkundigen. Ganz wichtig dabei:  Nach dem konkreten Preis der Dienstleistung fragen, evtl. auch auf die Preise für Wochenend- und Nachtzuschläge achten. Wieviel eine Türöffnung höchstens kosten sollte, rechnet die Verbraucherzentrale in einem Beispiel vor.

Topanbieter sind keine Garanten

Die Suche nach einem Betrieb im Internet bietet ebenfalls Möglichkeiten, den Handwerker zu überprüfen. Hier gilt, sich die Internetseite der Firmen genau anzuschauen. „Die Toptreffer in der Suchmaschinenanzeige sind kein Garant für einen zuverlässigen Dienstleister,“ so die Polizeiliche Kriminalprävention. Hinweise auf einen unseriösen Anbieter können beispielsweise das Fehlen eines Impressums oder viele identische Seiten einer Firma mit unterschiedlichen Ortsangaben sein.

Schutz vor Wucherpreisen

  • Einigen Sie sich mit dem Dienstleister vor Beginn der Haustüröffnung auf einen verbindlichen Preis. Ziehen Sie am besten Zeugen hinzu, beispielsweise Ihre Nachbarn.

  • Bezahlen Sie niemals sofort und verlangen Sie nach Abschluss der Arbeit eine Rechnung. Prüfen Sie, ob die aufgeführten Leistungen auch erbracht wurden. Achten Sie auf eine rechtskonforme Rechnung (Firmenangabe, Steuernummer, Rechnungsnummer).

  • Haben Sie erst im Nachhinein das Gefühl, betrogen worden zu sein, melden Sie den Vorfall bei Ihrer nächstgelegenen Polizeidienststelle und scheuen Sie sich nicht, Anzeige gegen die Firma zu erstatten.

  • Rat und Hilfe gibt es auch bei der Verbraucherzentrale.

(Quelle: Polizeiliche Kriminalprävention/Verbraucherzentrale)