Sooo süß: Koalas in der Wilhelma

Sooo süß: Koalas in der Wilhelma
Die Koalas sind da und können bald in der Wilhelma in Stuttgart bestaunt werden. (Bild: Wilhelma/Marcel Schneider)

Im klimatisierten Spezialtransporter reiste das Beuteltier-Quartett aus Down Under auf ihrer letzten Etappe an. Das Ziel: Die Wilhelma in Stuttgart. Die vier Koalas werden nach einer Eingewöhnungsphase in der neuen Terra Australis zu bestaunen sein. In Deutschland sind Koalas nur noch in drei weiteren Zoos zu sehen.

Das süße Quartett landete letzte Woche in Frankfurt, wo es von Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin und zwei Tierpflegern in Empfang genommen wurde. Auf ihrer langen Reise ans andere Ende der Welt wurden die Koalas von einer australischen Tierpflegerin, die während des Eingewöhnungsprozesses noch bleibt, begleitet.

Die zwei Männchen Aero und Navy, fünf und zweieinhalb Jahre alt, sind Halbgeschwister. Ihnen zur Seite stehen die beiden Koala-Damen Scarborough (4 Jahre) und Auburn (2,5 Jahre). Alle vier stammen von der australischen Dreamworld Wildlife Foundation, einer Stiftung, die sich dem Schutz und Erhalt bedrohter einheimischer Tierarten verschrieben hat.

Kühl-LKW liefert frisch geschnittene Eukalyptuszweige aus Gärtnereien

 „Koalas sind extrem schwer zu bekommen, weil sie nicht einfach zu halten sind“, sagt Dr. Thomas Kölpin. So ernähren sich Koalas ausschließlich von Blättern und Rinde bestimmter Eukalyptusarten. Künftig wird zweimal in der Woche ein Kühl-LKW frisch geschnittene Eukalyptuszweige aus einer spezialisierten Gärtnerei aus Leipzig nach Stuttgart bringen. Um bei etwaigen Lieferausfällen über Reservefutter zu verfügen, musste die Wilhelma im Vorfeld selbst rund 100 Eukalyptusbäume heranziehen. In Deutschland sind Koalas nur noch in drei weiteren Zoos zu sehen.

Lebensraum ist gefährdet

Die pelzigen Sympathieträger sind auf der Roten Liste der IUCN als gefährdet eingestuft. Ihr Lebensraum ist vor allem durch die großflächige Abholzung der Eukalyptuswälder bedroht. Dazu kommen Naturkatastrophen: Den verheerenden Waldbränden an der Ostküste Australiens 2019/20 sind geschätzt 30 Prozent der Tiere zum Opfer gefallen. Um einen vielfältigen Genpool zu erhalten, werden in Zoos Reservepopulationen mit den dort lebenden Tieren aufgebaut. Auch die Wilhelma wird mit ihrer putzigen „Viererbande“ in das Zuchtprogramm einsteigen.

Terra Australis ab 25. Juli für jedermann offen

Die vier Koalas sind jetzt noch ein paar Tage hinter den Kulissen in Quarantäne, dann dürfen sie ihr neues Zuhause inspizieren. „Den Tieren geht es gut, sie haben nur noch ein bisschen mit dem Jetlag zu kämpfen“, sagt Revierleiterin Thali Bauer. „Wir sind richtig happy, dass es so gut funktioniert. Wir haben so lange darauf hingearbeitet.“ Auch die Kollegin aus Australien sei ganz begeistert von dem Ambiente, das die Wilhelma für die Koalas geschaffen hat: „Sie will einige Anregungen mit nach Hause nehmen“, so Bauer.

Auf seiner langen Reise wurde das kuschelige Quartett gut behütet.
Auf seiner langen Reise wurde das kuschelige Quartett gut behütet. (Bild: Wilhelma/Marcel Schneider)

Die neue Terra Australis, in der elf Tierarten aus Down Under zu sehen sein werden, wird ab dem 25. Juli für jedermann geöffnet sein. Dann dürfen auch die Wilhelma-Besucher Aero, Navy, Auburn und Scarborough im Schwabenland willkommen heißen.

Kleiner Steckbrief

Hauptmerkmale sind eine vorstehende, dunkle Nase und große Ohren, woran man sieht, dass Riechen und Hören in ihrem Leben eine wichtige Rolle spielen. Die Lebenserwartung der Männchen liegt bei rund 10 Jahren, Weibchen werden etwa 15 Jahre alt. Koalas haben keine Schweißdrüsen unter ihrem Fell. Ist es ihnen zu warm, nutzen sie ihre biologische Klimaanlage als Kühlung und kuscheln sich an kühlende Baumstämme. Ihr Schlafpensum ist relativ hoch. Koalas schlafen bis zu 21 Stunden am Tag.

(Quelle: Wilhelma)