Die Autofahrerlobby ist erzürnt: Seit Montag gilt in Paris ein generelles Tempo 30. Die Stadt setzt ihren Kampf gegen das hohe Verkehrsaufkommen fort.
Elektroroller, Fahrräder oder öffentliche Verkehrsmittel: das soll die Zukunft von Paris sein. Denn mit den neuen Maßnahmen wird Autofahren in Paris sehr ungemütlich. Seit Montag gilt das Tempo 30 auf fast allen Straßen in der franzözischen Hauptstadt Paris.
In einer Onlineumfrage hatte sich eine Mehrheit der Anwohner für Tempo 30 ausgesprochen. Ausnahmen gibt es bei der Ringautobahn Périphérique, auf der 70 km/h die Regel bleiben, sowie einige viel befahrene Straßen wie zwei Streckenabschnitte an den Ufern der Seine oder die Avenue des Champs-Élysées – sie wird allerdings an einem Sonntag im Monat komplett für den Verkehr gesperrt.
Bürgermeisterin: Engagement für grüneres Paris
Die Pariser Bürgermeisterin Anna Hidalgo (62) hatte nicht nur die 30 km/h Regelungen gefordert, sondern bereits in der Vergangenheit viele Maßnahmen vorangebracht. Hidalgo hatte sich schon seit ihrer Wahl als Bürgermeisterin für eine energische Umwelt- und Klimapolitik eingesetzt. 2020 wurde die 62-jährige Politikerin wiedergewählt.
Sie lies die unteren Seine-Ufer komplett für den Verkehr sperren und begrünen, lässt Radwege massivst ausbauen und plant die Sperrung des Durchgangsverkehrs im Zentrum von der französischen Hauptstadt Paris.
Dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) zufolge, wird Anna Hidalgo bei den Präsidentschaftswahlen in Frankreich für die Sozialisten antreten. Gewählt wird im April 2022.
Autofahrerlobby verärgert über neue Regelungen
Mit den Worten „unsinnig, unverständlich und sogar gefährlich“ reagierte die Vereinigung „40 Millionen Autofahrer“ auf den Vorstoß der Pariser Politik. Ihre Argumente nahmen auch Bezug auf Infektionsgeschehen. Alleine im Auto würde man sich nicht mit dem Coronavirus anstecken, in öffentlichen Verkehrsmitteln hingegen schon.
In Paris habe es in der Vergangenheit ohnehin nur wenige Unfälle ergeben heißt es von Seiten der Vereinigung. „Deren Anstieg in den vergangenen Monaten ist in erster Linie der erhöhten Zahl der Radfahrer geschuldet, die auf ‚Corona-Pisten‘ fahren, die während des Lockdowns schnell-schnell aufgezeichnet wurden.“ so der Generalsekretär der Vereinigung, Pierre Chasseray.