Immer weniger Menschen wollen zur Bundeswehr

Immer weniger Menschen wollen zur Bundeswehr
Ein Hinweisschild mit dem Schriftzug «Bundeswehr» steht auf dem Gelände einer Bundesliegenschaft in Stralsund. (Bild: Stefan Sauer/dpa-Zentralbild/ZB/Symbolbild)

Deutsche Presse-Agentur

Die Zahl der Bewerber bei der Bundeswehr sinkt weiter. Von Januar bis Ende Mai 2023 bewarben sich deutlich weniger Männer und Frauen für den Soldatenberuf als im Vorjahreszeitraum, wie der «Spiegel» am Mittwoch unter Berufung auf einen Bundeswehr-Sprecher berichtete.

Laut einer internen Tabelle des Wehrressorts bewarben sich dem Magazin zufolge bis Ende Mai dieses Jahres 23.414 Frauen und Männer. Das ist im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum 2022 ein Rückgang von rund sieben Prozent.

Der Bundeswehr-Sprecher führte die rückläufigen Zahlen vor allem auf die Auswirkungen des demografischen und gesellschaftlichen Wandels sowie die sich immer weiter verschärfende Lage auf dem Arbeitsmarkt zurück.

An diesem Mittwoch besucht Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) das Karrierecenter der Bundeswehr in Stuttgart. Dort will er sich über die Personalgewinnung der Bundeswehr informieren. Nach Angaben des Ministeriums präsentiert sich die Bundeswehr flächendeckend mit 16 Karrierecentern bundesweit als Arbeitgeberin. Als Teil der Personalgewinnungsorganisation der Bundeswehr sollen die Karrierecenter einen Beitrag dazu leisten, Menschen für eine Karriere bei der Bundeswehr zu gewinnen.

Bereits Anfang Juni hatte Pistorius infrage gestellt, ob das Ziel der Aufstockung der Bundeswehr auf 203.000 Soldaten bis 2031 eingehalten werden könne. Bei der Bundeswehr gibt es aktuell rund 183.000 Soldaten.

Den Einbruch der Bewerberzahlen hatte Pistorius auf die Corona-Pandemie zurückgeführt. Das Thema Personal habe aber neben dem Material höchste Priorität. Um mehr Soldaten zu gewinnen, solle etwa der Bewerbungsprozess verbessert werden: Bewerber müssten schneller und verbindlich Klarheit bekommen, wann sie anfangen könnten, damit sie nicht gleich wieder das Interesse verlieren. Außerdem solle verstärkt auf Frauen und Menschen mit Migrationsgeschichte gesetzt werden.