Leben retten Immer am ersten Samstag im Juni: Tag der Organspende

Immer am ersten Samstag im Juni: Tag der Organspende
Tag der Organspende 2022 in Mainz (Bild: Peter Pulkowski)

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Selbsthilfeverbände haben im Jahr 1983 den Aktionstag „Tag der Organspende“ initiiert, um auf diesem Weg den Menschen symbolisch „Danke“ zu sagen, die sich für eine Organspende entschieden haben. Das lebenswichtige Thema soll an diesem Tag aber auch verstärkt in den Mittelpunkt der Gesellschaft rücken.

Der Tag erinnert an diejenigen, die mit ihrer Organspende Leben gerettet haben, und schenkt gleichzeitig Patienten, die noch auf ein Organ warten, neue Zuversicht. Ziel ist es aber auch, über Organspende aufzuklären und zu informieren. Das lebenswichtige Thema soll einen Impuls geben, sich mit der Frage „Organspende ja oder nein“ auseinanderzusetzen und eine Entscheidung zu treffen. 

Auf die Problematik der Organspende aufmerksam machen

Vor nahezu 40 Jahren gab Siegfried Bäumel aus dem Raum Regensburg (zweifach nierentransplantiert und 2021 verstorben) als Vorsitzender der Hilfsgemeinschaft der Dialysepatienten und Transplantierten Regensburg den Anstoß für den ersten bundesweiten Tag der Organspende. Mit anfangs noch wenigen Mitstreitenden setzte er damit sein Vorhaben um, den Gedanken der Organspende in der Öffentlichkeit bekannt und die Problematik des Organmangels bewusst zu machen.

Fand der Aktionstag zu Beginn in kleinem Rahmen und überwiegend mit vereinzelten Infoständen statt, so hat er in den zurückliegenden Jahrzehnten eine eindrucksvolle Entwicklung genommen, mit der auch die bundesweite Wirkung immer größer wurde. 2002 schlossen sich erstmals mehrere Patientenverbände und Institutionen zusammen, um gemeinsam eine zentrale Veranstaltung zu organisieren.

Gibt es eine Altersgrenze für die Organspende?

Für die Organspende gibt es keine feststehende Altersgrenze. Entscheidend ist der Zustand der Organe. Dieser hängt jedoch nur bedingt vom kalendarischen Alter ab. Über die Frage, ob ein Organ transplantiert werden kann, entscheiden medizinische Tests nach dem Tod – und letztlich die Ärzte, die die Organe transplantieren. Die bisher älteste Organspenderin Deutschlands war 98 Jahre alt und ihre Leber konnte erfolgreich transplantiert werden.

Ich bin noch nicht volljährig. Kann ich trotzdem einen eigenen Organspendeausweis ausfüllen?

Minderjährige können ab dem 16. Lebensjahr ihre Bereitschaft zur Organspende auf einem Ausweis dokumentieren. Der Widerspruch kann bereits ab dem 14. Lebensjahr erklärt werden. Den Organspendeausweis gibt es unter anderem beim Infotelefon Organspende unter der kostenlosen Rufnummer 0800/90 40 400.

Kann die Familie den Verstorbenen nach der Organentnahme nochmals sehen?

Die Familie kann in der von ihr gewünschten Weise Abschied von der verstorbenen Person nehmen. Nach der Entnahmeoperation wird die Operationswunde mit der gebührenden Sorgfalt verschlossen. Der Leichnam kann aufgebahrt werden und die Bestattung wie gewünscht stattfinden.

Große Beteiligung

Der Tag der Organspende ist zu einem gesamtgesellschaftlichen Ereignis geworden, bei dem sich neben den überregionalen Partnern auch die jeweiligen regionalen Patientenverbände, aber auch Ärztekammern, Kliniken, Apothekenverbänden, Hilfsorganisationen oder Stiftungen beteiligen.

(Pressemitteilung: Deutsche Stiftung Organtransplantation)