Abzocke beim Parken Gefälschte QR Codes an „easypark“-Automaten

Gefälschte QR Codes an „easypark“-Automaten
Gefälschter QR-Code auf einem Aufkleber. (Bild: Landeskriminalamt Niedersachsen)

Gauner sind erfinderisch und machen nie Pause. Jetzt wollen sie mit falschen QR-Codes die persönlichen Daten von Bürgern abgreifen. Betreiber „easypark“ gibt Tipps, wie man sich dagegen wappnen kann.

Die Täter überklebten zum Teil die Original-QR Codes auf den Automaten. Das Fatale: Die Fälschung ist nicht sofort erkennbar und der QR-Code führt nicht zur originalen App des Anbieters sondern auf die gefälschte Internetseite „easypark.live“.

Wie das Landeskriminalamt Niedersachsen mitteilte, sind in Hannover an mehreren Parkautomaten Aufkleber mit QR-Codes aufgefunden worden, die vorgeben, vom Bezahlanbieter easypark zu sein.
Dabei sind die Aufkleber ziemlich gut gestaltet und nutzen dabei missbräuchlich das Logo des Dienstanbieters und sogar die passende Farbe als Rahmen.

Nach Auskunft der Stadt Hannover wurden jetzt Mitarbeiter gezielt auf die Suche geschickt, um sämtliche Aufkleber zu finden und um die Parkplatzkunden vor Schaden zu bewahren.

Was passiert beim Scannen?

Wer seine Smartphone Kamera zum Einscannen des QR-Codes nutzt, bekommt z.B. auf dem iPhone einen Kurzlink angezeigt. Für die Kurzlink-Erstellung wurde ein seriöser Internetanbieter verwendet. Dieser Kurzlink zeigt jedoch nicht das eigentliche Ziel an, so dass man nicht unbedingt sofort erkennen kann, dass hier zu einer gefälschten Seite umgeleitet wird. Wird der Kurzlink dann geöffnet, wird auf die gefälschte Webseite easypark.live. weitergeleitet. Dort wird man zunächst aufgefordert, die passende Parkzone zu wählen.

Im Anschluss wird die Parkzeit bestimmt. Es besteht die Möglichkeit, dass die Täter die Kreditkartendaten auch für andere Zwecke missbräuchlich sammeln und später einsetzen, heißt es von der Polizei.

Falschen Code gescannt und „bezahlt“. Was muss ich nun tun?

Kontaktieren Sie umgehend Ihren Kartenanbieter und lassen Sie die Karte vorsorglich sperren. Notfalls können Sie das auch über den Sperr-Notruf 116116 machen. Erstatten Sie Anzeige bei Ihrer örtlichen Polizeidienststelle oder über die Onlinewache. Prüfen Sie vorsorglich die Kontoauszüge.

Auf der echten Webseite des Anbieters easypark.com wird aktuell vor diversen Betrugsmaschen gewarnt. Für das Quishing gibt easypark Tipps.

Echte QR-Codes erkennen

  • EasyPark-QR-Codes: Wenn Du die App bereits auf Deinem Handy hast, führen unsere QR-Codes Dich direkt dorthin. Falls Du die App noch nicht hast, leiten die QR-Codes Dich zum Download im App Store. Unsere Codes führen Dich nur zum Download der EasyPark-App im Apple App Store oder Google Play Store.
  • Prüfe den Code vor dem Scannen: Achte darauf, dass der QR-Code Teil der offiziellen Beschilderung ist. Wenn es wie ein Aufkleber aussieht oder sich an einem ungewöhnlichen Ort befindet, könnte es sich um einen Betrug handeln.
  • Unsicher? Nicht scannen: Wenn Dir etwas seltsam vorkommt, scanne den Code nicht. Öffne die EasyPark-App direkt und gib den Zonencode manuell ein. Falls Du unsere App noch nicht hast, kannst Du sie hier herunterladen.
  • Verdächtige Codes melden: Falls Du einen verdächtigen QR-Code entdeckst, melde diesen der Polizei und Deiner örtlichen Behörde.
  • Sei vorsichtig: Du solltest immer vorsichtig sein, wenn Du Kartendaten außerhalb der App registrierst oder wenn Dich jemand auf einem Parkplatz anspricht.

EasyPark fordet niemals auf…

  • Sicherheitscodes wie Passwörter oder PINs zu teilen
  • Bankkartendaten zu senden
  • Geld zu überweisen
  • Links in E-Mails oder SMS zu verwenden, um Geld zu überweisen oder persönliche Daten weiterzugeben
  • Eine andere App oder Dienstleistung herunterzuladen
  • Bank- oder Zahlungsdaten zu teilen
  • Eine Parkstrafe per Telefon oder E-Mail zu bezahlen

Das Landeskriminalamt Niedersachen warnt vor der Nutzung von unbekannten QR-Codes: Diese sollten in Ruhe geprüft werden, besonders dann, wenn diese unerwartet zu einer Webseite führen und nicht zu der sonst bekannten und bereits installierten App.

(Quelle: Landeskriminalamt Niedersachsen / easypark)