False Friends der Beauty-OPs – Facharzt räumt mit Falschwissen auf

False Friends der Beauty-OPs – Facharzt räumt mit Falschwissen auf
Dr. Thomas Scholz (Bild: Christof Arnold)

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Facharzt räumt mit Falschwissen rund um ästhetische Eingriffe auf

München – Beauty-Eingriffe sind gleichermaßen beliebt wie verschrien. Oft könnte das aber auch an den vielen falschen Informationen liegen, die sich mit den Jahren verbreitet haben. Einfluss haben hier auch Meldungen über Beauty-Eingriffe bekannter und weniger bekannter Stars und Sternchen, die in einigen Fällen ein weniger schönes Ergebnis zeigen. Facharzt Dr. Thomas Scholz, Europas einziger plastischer Chirurg mit südkalifornischer Fachausbildung, deckt Irrtümer über Beauty-OPs auf und stellt falsches Wissen richtig.

Aussage: Sieht die Brust unförmig oder unnatürlich aus, ist das Implantat schuld

Dr. Thomas Scholz: „Das ist nicht richtig. Ein Implantat gibt nur Volumen – für die Ästhetik der Brust hat der Facharzt zu sorgen. Zu den größten Irrtümern der ästhetischen Chirurgie gehört der Zusammenhang von Implantatform und OP-Ergebnis. Viele Frauen wissen, dass es sowohl runde als auch tropfenförmige, also anatomisch geformte Varianten gibt, und meinen: ‚Runde Implantate lassen die Brust künstlich und riesig aussehen, deshalb sehen tropfenförmige Implantate immer natürlicher aus.‘ Auch viele meiner Patientinnen kommen zu diesem Schluss. Aber das stimmt nicht. Den meisten Frauen, die eine Brustvergrößerung wünschen, fehlt es an Volumen am oberen Teil der Brust. Hier ein anatomisch geformtes Implantat einzusetzen, vergrößert die Brust nur unten – also dort, wo die Frau es überhaupt nicht benötigt. Ein rundes Implantat erlaubt mir stattdessen, das vorhandene Gewebe ästhetisch darum zu formen. Es vergrößert gleichmäßig und gibt der Brust auch im oberen Bereich natürlich aussehende Fülle. Als Chirurg ist es meine Aufgabe, die Brustästhetik der neuen Form anzupassen. Dazu gehören auch die Brustwarzenposition, der Abstand zwischen den Brüsten und das Ausgleichen von Asymmetrien. Wer also schlechte und unnatürliche Ergebnisse sieht, darf dabei nicht nur dem Implantat die Schuld geben, sondern vor allem auch dem Arzt.“

Aussage: Filler straffen das Gesicht

Dr. Thomas Scholz: „Das ist nicht korrekt. Hier verwechseln viele Menschen einen Filler mit einem Facelifting, also einer Straffungsoperation. Schauen wir uns einfach mal den Begriff ‚Filler‘ an: Das Wort kommt aus dem Englischen und bedeutet etwa ‚Auffüller‘. Bestimmte auffüllende Substanzen werden dabei unter die Haut gespritzt, sodass sie sich ausdehnt, das Gesicht an der entsprechenden Stelle aufgepolstert wird und Falten reduziert werden. Bei Alterungsprozessen im Gesicht kommt es zum Volumenverlust, aber auch die Schwerkraft beeinflusst das Aussehen des Gewebes. Füllt man nun gewisse Bereiche bei einem Filler-Eingriff auf, werden diese Partien nicht nur größer, sondern auch schwerer. Die Schwerkraft hat somit ein noch leichteres Spiel, die entsprechende Gesichtsregion nach unten hängen zu lassen. Eine wirkliche Straffung erreichen wir deshalb nur durch eine Straffungsoperation. Hier setzen Fachärzte die Haut und das Gewebe an die richtige Stelle und glätten diese dadurch. Dazu reduzieren sie überschüssiges Gewebe beispielsweise an der Stirn, im Wangenbereich, unter den Augen oder auch am Hals und passen es an die Gesichtsform an.“

Aussage: Kein Silikonkissen raubt der Brust das Gefühl

Dr. Thomas Scholz: „Leider doch. Gewisse Implantate können einen Gefühlsverlust verursachen. Eine Verletzung der Nerven der Brustwarze kommt zwar nur sehr selten vor, ist aber nicht unmöglich. Das passiert vor allem, wenn ein viel zu großes Implantat eingesetzt wird. Müssen die Nerven nämlich einen zu starken Stretch aushalten, um das Implantat einzuschließen, reißen sie. Eine Regeneration ist unmöglich und die Brust bleibt dauerhaft taub. Aus diesem Grund sehe ich uns plastische Chirurgen in der Pflicht, unsere Patientinnen davor zu warnen, dass es bei dem Wunsch nach äußerst großen Brüsten sehr wohl zu einem Gefühlsverlust kommen kann. Zu sagen, dass kein Implantat der Welt eine Sensitivitätseinschränkung bewirkt, ist demnach einfach falsch. Was zudem häufiger vorkommt, ist eine temporäre Taubheit oder Hypersensitivität. Sie klingt aber in der Regel nach einigen Wochen nach der Operation ab.“

Aussage: Ein Implantat mit 250 Gramm entspricht einer Körbchengröße

Dr. Thomas Scholz: „Solche Pauschalaussagen sind in der Medizin überhaupt nicht möglich. Jede Frau ist anders gebaut und hat andere Proportionen. Um eine gewisse Brustform und -größe zu erreichen, erfordert jeder Körper ein anderes Implantat. Darum kann auch weder der Arzt noch die Patientin vor dem Eingriff eine verlässlich genaue Aussage über das Gewicht oder die Größe des benötigten Implantats in Millilitern oder Gramm treffen. Ich spreche im Beratungsgespräch mit meinen Patientinnen ausführlich über die gewünschte Körbchengröße und Brustform, aber nicht über die Grammzahl des Implantats. Das entscheidet sich tatsächlich erst im Operationssaal, wenn ich die Brust forme. Dazu nutze ich zunächst ein Probeimplantat, um die ideale Größe zu ermitteln, die gewünschte Brust zu konstruieren und anschließend das perfekte Implantat einzusetzen. Ich finde es deshalb auch absolut sinnlos, meinen Patientinnen einen BH anzuziehen, dort Implantate reinzustecken und zu sagen: ‚So fühlt sich das dann an und so sieht das aus.‘ Die Patientinnen erhalten dadurch keinerlei sinnvolle Informationen über wichtige Aspekte wie Brustwarzenposition oder Abstände. Die Zeit nutze ich lieber für ein ausführliches Aufklärungsgespräch, in dem ich der Patientin nicht nur den Ablauf der OP genaustens vermittle, sondern ihr auch bewusst mache, dass sie nach dem Eingriff mit einem Fremdkörper in der Brust leben wird.“ Weitere Informationen unter www.thomasscholz.com.

(Pressemitteilung: Borgmeier Public Relations)